Töten und sterben für Minerale

Die Amerikaner könnten bald einen neuen Grund haben, sich bei ihren Soldaten für ihren Einsatz zu bedanken, zumindest in Afghanistan, wo die Truppen schon seit fast 16 Jahren getötet haben und gestorben sind. Laut einem Artikel in der New York Times von gestern hat „Präsident Trump auf der Suche nach einer Begründung, die Vereinigten Staaten von Amerika nach 16 Jahren Krieg weiter in Afghanistan zu belassen, sich eine Aussicht zu eigen gemacht, die vorhergehende Administrationen gereizt hat: Afghanistans gewaltigen Reichtum an Mineralen, der von westlichen Ländern profitbringend gefördert werden könnte, wie ihm seine Berater und afghanische Regierungsvertreter mitgeteilt haben.“

Wenn das nicht alles sagt, dann weiß ich auch nicht. Können Weltreich und weltweiter Interventionismus moralisch noch tiefer sinken als das?

Vielleicht haben Trump und das nationale Sicherheitsestablishment der Vereinigten Staaten von Amerika das Gefühl, dass die Menschen Amerikas nicht länger die Sprüche wie „sie (die Soldaten, d.Ü.) beschützen unsere Rechte und Freiheit“ schlucken. Vielleicht denken sie, dass sie mit einer neuen und aufregenden Begründung für ihre anhaltende Besetzung Afghanistans aufwarten müssen – Minerale!

Stellen Sie sich vor, dass wir jedesmal, wenn wir einen amerikanischen Soldaten sehen, sagen können: „Danke für Ihren Einsatz. Das Kobalt- und Eisenerz, das Sie nach Amerika zu bringen helfen, sind fantastisch!“ Stellen Sie sich die Lobesreden anlässlich von Begräbnissen von US-Militärpersonal vor: „Sie war eine große Soldatin und gab ihr Leben hin in Afghanistan, damit wir hier über mehr Kupfer und Aluminium verfügen können.“ Stellen Sie sich die Tränen vor, die das bei Freunden und Familienmitgliedern hervorrufen wird.

Da habe ich eine bessere Idee, die auf der Vorstellung einer Republik mit eingeschränkter Regierung beruht und nicht auf Imperialismus und Interventionismus: Bringt alle Soldaten jetzt nachhause! Sie haben in Afghanistan (und anderswo) lange genug getötet und sind gestorben. Befreit Amerikas privaten Sektor, damit er wirtschaftliche Beziehungen mit Afghanistan und dem Rest der Welt betreiben kann! Beschränkt die US-Regierung auf die Verteidigung der Vereinigten Staaten von Amerika! Verbietet US-Präsidenten, US-Soldaten in Afghanistan und anderswo für Minerale, Regimewechsel, Weltherrschaft, Macht oder Geld zu opfern!

Orginalartikel Killing and Dying for Minerals vom 27.7.2017

Quelle: http://antikrieg.com/aktuell/2017_07_31_toeten.htm