Ich bin immer wieder amüsiert, wenn ich sich selbst als unangreifbar ansehende Monopolisten und Elitäre dabei beobachte, wie sie versuchen die Realitäten zu ignorieren und sich irgendwie zurecht zu manipulieren. Das Wort „schwach“ oder „milde“ scheint heute Morgen Dogma der vier die Informationsindustrie noch beherrschenden Nachrichtenagenturen (Reuters, afp, ap, dpa) zu sein. Dabei steht die U.S.-Regierung unter ihrem Außenminister Rex Tillerson heute im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vor einem weder schwachen, noch milden diplomatischen Sieg.
Wie mutmaßlich echte „Diplomaten“ aus dem U.N.-Sicherheitsrat der „Washington Post“ zum Weitersagen weitersagten, haben die Verhandlungen zwischen dem State Department und den Rausrednern aus Peking bis in die Nacht zum Montag gedauert. Was da heute im Weltsicherheitsrat abgestimmt werde, sei aber immer noch ein „Mysterium“, so die „Post“. Policy happens.
Wie die „Washington Post“, die noch vor wenigen Tagen einen Erstschlag des nordkoreanischen Regimes mit Nuklearwaffen völlig rational fand, nun mürrisch konstatiert, habe die Regierung von Donald Trump einen „völlig neuen Ansatz“ unternommen, in dem sie am Dienstag letzter Woche im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Resolution vorlegte und dann tatsächlich in sechs Tagen eine Abstimmung darüber verlangte, also heute (siehe dazu).
Die „milden“ Sanktionen, die sich nun nach den Verhandlungen mit Chinas Vertretern abzeichnen (die russischen dürfen sich gern als Pate des nordkoreanischen Regimes outen und den Schwarzen Peter teilen) laufen auf ein abgestuftes Öl-Embargo gegen Nordkorea hinaus, welches „schrittweise und nicht sofort in vollem Umfang umgesetzt werden“ soll, wie Zeit.de schreibt und dabei eher poetische Qualitäten an den Tag legt. „Reuters“ schreibt von einem „abgeschwächten“ Öl-Embargo, unter Berufung auf wiederum seine „Diplomaten“.
Die Abstimmung im Weltsicherheitsrat ist heute Nacht unserer Zeit.
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Vorhergehende Berichte:
09.09.2017 Vor Abstimmung im Weltsicherheitsrat: Russland und China decken Nordkorea
08.09.2017 Es ist Nordkoreas Regime, was keinen Dialog oder diplomatische Lösung will
06.09.2017 Öl-Embargo gegen Nordkorea im Weltsicherheitsrat: Schnauze halten, Zustimmen, raus!
03.09.2017 Nordkorea Situation: Wer jetzt kein Öl-Embargo unterstützt, ist Teil der Kriegslobby
29.08.2017 Das Öl-Embargo gegen Nordkorea ist jetzt fällig. China und Russland sind in der Verantwortung.
29.04.2017 Die Nordkorea Situation ist das Problem Chinas. Und das hat es jetzt zu lösen.