Die Stadtregierung und Uniklinik von Leipzig möchten gern von 3000 Eltern wissen, wie es um die „psychische Gesundheit“ ihrer drei- bis fünfjährigen Kinder besteht. Ob die irgendwie auffällig seien. Man wolle sie gern behandeln. Gleichzeitig erklären irgendwelche unbekannten Auffälligen der Heldenstadt im Internet, warum sie in nicht gerade wohlhabenden Stadtvierteln Autos anzünden und als „Linke“ gegen „Machtmonopole“ seien.
Sehr geehrte Geschworene.
Wie wir alle wissen, haben Kinder immer so zu sein, wie der Durchschnitt einer Gesellschaft. Schliesslich bekommt, wie wir ja alle täglich in der Presse erzählt bekommen, die Gesellschaft die Kinder und nicht etwa zwei Menschen. Denn das wäre asozial. Einfach so ein Kind zu haben, was irgendwie anders ist, anders als die Masse, anders als die Statistik, was sich etwa mehr bewegt als andere – beziehungsweise bewegen will, weil es andauernd gegen irgendwelche Mauern rennt und sich nicht entfalten kann – zu kleine Wohnung, kein Geld der Eltern, laute und aggressive Umgebung, Schläge obendrein, man nennt sowas Armut. Vielleicht auch überkommene Benimmregeln, sinnfreie Vorschriften, Verbotsfetischismus, hier heisst Gewalt dann „Züchtigung“, Kleiderordnung bis zum psychischen Zusammenbruch der Eltern, das nennt man durchgeknalltes Spießertum verblödeter Mitläufer und Wohlstands-Untertanen einer gescheiterten Gesellschaft.
Geehrte Geschworene, stellen Sie sich einmal vor, so ein Fratz, so ein schwaches Nichts – was sich nicht mal durchsetzen kann gegen eine Mehrheit, gegen eine Überzahl von Älteren, stumpfen, kleinen Kopien der Tradition ihrer Erzeuger, egal ob als Fabrikdrohne oder Akademiker – so ein schwaches Nichts von Kind wolle schon im Alter von 5 Jahren so etwas wie „Sport“ machen. Und bräuchte dafür einen „Platz“. An die Wand mit den Bälgern, Harry, hol schon mal die Beruhigungskeule raus, nein, warte damit bis sie gross sind, harharhar. Oder stellen Sie sich mal vor, die wollten auch noch in „Kunst“ machen…JA WOVON SOLLEN DIE DENN MAL LEEEEEEEBEN??
Nein, nein. Das muss man im Keim ersticken sowas. „Hyperaktitivtät“. Bei Dreijährigen. Das zeugt von über-, nein, undurchschnittlichem Verhalten. Machen wir doch einfach untermenschdurchschnittliches Verhalten draus. Einen „Gefährder“. Einen, mit „agressivem Verhalten“ (1). Oder auch einen potentieller „Gefühler“ mit „übermäßiger Ängstlichkeit“ oder „Depressivität“, wie gesagt, im Alter von 3-5 Jahren. Wer würde da nicht gleich Onkel Doktor Studienleiter Prof. Kai von Klitzing rufen, der findet,
„frühzeitige Hilfe und Behandlung seien aber sehr wichtig“ (2)
Wie immer, ist auch hier Wissen Macht. Wenn die Eltern Leipzigs bestimmte Dinge wüssten, würden sie sich mit an innerer Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein anderes Bild der aktuellen Vorgänge machen.
Werte Geschworene, versuchen wir also da ein wenig nachzuhelfen, vielleicht spricht man ja in der Bevölkerung noch miteinander und nicht nur mit dem Bildschirm (alle Daten und Angaben aus dem Artikel Panik vor Schweinegrippe: Produkt im Zeichen des Genoismus, 25. April 2009)
Die Zeitung „Telepolis“ des Heise-Verlags berichtete am 27.Oktober 2008 über seit 1998 im Vereinigten Königreich laufende Kampagnen, die (angeblich wissenschaftlich motiviert) der Bekämpfung “asozialen Verhaltens” von Jugendlichen dienen sollen. Als ein solches Verhalten wurde u.a. aufgeführt: Graffitis, Ruhestörung, öffentlicher Alkoholkonsum, betteln, auf den Boden spucken oder “Müll Hinterlassen bis zum Pöbeln”. Bekämpft werden solle dieses „asoziale Verhalten“ – was Sie, liebe Geschworenen, früher noch unter dem Begriff „Jugend“ oder „Armut“ verstanden – durch sogenannte „ASBOs“, oder ausgesprochen „Anti-Social Behaviour Order“. Befehle bzw Anordnungen gegen „antisoziales Verhalten“.
Zu den Behauptungen britischer Wissenschaftler, dieses “antisoziale Verhalten” liesse sich durch die Zwangszufuhr von Medikamenten unterdrücken, schrieb die die allgemein als progressiv geltende Zeitung „Telepolis“ recht undistanziert:
“Wenn es eine Verbindung zwischen Kortisolwerten und antisozialem Verhalten gebe, dann müsste man dieses als Ausdruck einer mit physiologischen Symptomen verbundenen Geisteskrankheit betrachten, sagen sie. Danach hätte es wenig Sinn, die Jugendlichen mit ASBOs zu disziplinieren, man müsste sie vielmehr medizinisch behandeln. Manche Menschen würden also leichter “antisozial”, ebenso wie andere zur Depression oder Angst neigen (allerdings ist hier auch umstritten, ob tatsächlich die Beeinflussung der vermeintlichen physiologischen Symptome durch Medikamente der therapeutische Königsweg ist)”
Tony Blair, ehemaliger Premierminister der britischen Sozialdemokratie, schlug 2006 während seiner Amtszeit in einem BBC-Interview vor, gegen Kinder aus “anti-sozialen” Familien bereits vor der Geburt vorzugehen (“or pre-birth, even”). Das britische “Institute for Public Policy Research” forderte im 2008 Februar ein Programm mit dem Namen “Sure Start Plus”. Dieses sollte Familien kontrollieren, deren 5-12 jährigen Kinder einmal kriminell werden könnten. Bei Zehnjährigen, so das “Institut”, könne man bereits vorhersagen, ob sie mit 16 Jahren Straftaten oder “antisoziale Verhaltensweisen” begehen würden.
Die Behörden der britischen Monarchie speichern in ihrer Datenbank bereits die Genprofile von 5% der Bevölkerung, darunter 150.000 Profile von Kindern unter 16 Jahren. Gary Pugh, Direktor der Forensikabteilung bei Scotland Yard und “DNA-Sprecher” der sogenannten “Association of Chief Police Officers” (Acpo) schlug nun im März 2008 zum wiederholten Mal vor, wie man diesen Personenkreis erweitern könnte. Er schlug vor, man könne doch die Genprofile von Schulkindern (ab 5 Jahren) erfassen, deren Verhalten darauf hinweist, dass sie später einmal Kriminelle werden könnten. Zumindest müsse man eine Debatte über den Vorschlag anstoßen, “Personen zu identifizieren, bevor sie eine Straftat begehen”.
Schon 1998 forderte ein leitender Polizeibeamter der britischen Monarchie eine Gen-Datei der gesamten Bevölkerung.
Die US-amerikanische Bundespolizei FBI hatte letzes Frühjahr bereits 55 Millionen biometrische “Datensätze”, also durchleuchte Menschen, in ihren Datenspeichern. Österreichs Ämter besitzen 1% der Gen-Codes ihrer Mitbürger. Bereits 2003 forderte der “Bund deutscher Kriminalbeamter” (BDK) eine europaweite Fingerabdruck- und DNA-Datei. Die bürgerlichen Parteien CDU/CSU forderten bereits zu diesem Zeitpunkt die vollständige DNA-Daten aller Deutschen in einer riesigen Gendatei.
Vor kurzem kamen US-Wissenschaftler zu der unglaublichen Auffassung, dass politische Ansichten auf einer “biologischen Basis” beruhen – also genetisch vorher bestimmt sind.
Die “U.S. Food and Drug Administration (FDA)”, so etwas wie ein Nahrungsamt, kündigte im Frühjahr 2009 an, genetisch veränderte Tiere “auf den Markt bringen” – und sie als “Medikamente” einstufen. Aber nicht nur das – britische Wissenschaftler planen im Rahmen eines neuen Pop-Begriffs namens “synbio” (Synthetic biology) die Erschaffung gänzlich neuer Lebewesen aus einzelnen DNA-Bestandteilen verschiedener Lebewesen (”building entirely new organisms from bits of DNA called BioBricks”.)
Offensichtlich genau dafür genehmigte die britisch-königliche “Behörde für menschliche Befruchtung und Embryologie (HFEA)” in London bereits im September 2007 die Züchtung eines Mischwesens – und zwar aus einem Menschen und einer Kuh. Dafür werden ein Misch-Embryo aus menschlichem Zellkern und der Eizelle einer Kuh im Labor erzeugt.
Das britische Unterhaus zog nach und genehmigte die “Produktion” solcher Lebewesen. Das “Handelsblatt” nannte dies am 23.10.2008 eine, Zitat:
“Mutige Entscheidung für Misch-Embryonen aus Mensch und Tier”
Drei Tage lang diskutierte man im September 2008 in der Universität Bielefeld “die Verwendung von Implantaten in ethischen Überwachungsinfrastrukturen – Hin zu einer transdisziplinären Ontologie”. Als Ontologie versteht man eigentlich eine eigene Philosophie und Betrachtungsweise des Seins. Dies nun in einem Kontext mit “ethischen Überwachungsinfrastrukturen” zu setzen, zeigt, in welch gefährlichem Stadium die akademische Welt nicht nur in Deutschland bereits angelangt ist.
Wie verbreitet gerade in einer zunehmend paranoiden und xenophoben Mittelschicht (besonders anfällig für die ständig aus allen Rohren herunterprasselnde Medienpropaganda über gefährliche Unterschichtler, kriminelle Randgruppen, böse Minderheiten, krankhafte Religionen und primitive Arbeiter) bereits die Bereitschaft geworden ist, alle Bürger- und Grundrechte einfach sausen zu lassen, zeigt die Tatsache dass auf diesem Kolloquium der Universität Bielefeld der Arzt Torin Monahan von der Vanderbilt University, ungehindert und gefeiert, seinen aufmerksamen Zuhörern über einen bereits laufenden Feldversuch in 10 Krankenhäusern der USA berichtete, in denen nicht nur die Betten und technischen Geräte, sondern auch die Patienten RFID-Chips implantiert bekamen.
Bei all diesen seit Jahren laufenden Prozessen – die keineswegs willkürlich, sondern nach dem Muster einer Planpolitik ablaufen – ist zuerst die informelle Durchleuchtung der Bevölkerung entscheidend, um dann zu einer politischen, psychologischen, medizinischen und letztlich genetischen Kontrolle der Menschen im eigenen „Verantwortungsbereich“ überzugehen. Dabei entspricht das Denkmuster der Behörden militärisch-elitären Mustern: man weiss immer selbst am besten, was für andere gut ist und die haben zu gehorchen.
Das ganz große Bild, die paranoide Angst der Eliten vor einem Kontrollverlust über eine, ihrer Meinung nach, „überbevölkerte Erde“, voll mit „wilden Menschen“ aus der Unterschicht, zeigen Auszüge aus Auszüge aus dem Buch “Die nächste Million Jahre” von Charles Galton Darwin (3), Enkel von Charles Darwin, überzeugter Eugeniker und Angehörige der britisch-monarchistischen Oberschicht. Es ist wieder einmal einem der vielen Querulanten und hyperaktiven Dissidenten an der Tastatur zu verdanken, dass von seinem Buch Auszüge einer Übersetzung vorliegen, in diesem Falle „Propagandaschock“.
Die folgenden Worte stammen aus dem Jahre 1952. Werte Geschworene, nehmen Sie sich die Zeit Ihres Lebens und lesen Sie diese Worte von Charles Galton Darwin einfach einmal durch:
“Es ist auch nicht unmöglich, daß sie [die medizinische Wissenschaft] es fertigbringen wird, das menschliche Leben ohne langes Greisentum entscheidend zu verlängern, obgleich kaum ersichtlich ist, was in einer überbevölkerten Welt damit gewonnen sein sollte. Wenn wir noch tiefer blicken, so stoßen wir auf die Möglichkeit, das geistige und sittliche Wesen des Einzelmenschen durch Injektion irgendeines Wirkstoffes grundlegend zu ändern, bei Tieren hat man bereits beträchtliche Wirkungen erzielt. Die wunderlichste Spekulation von allen ist schließlich, daß man vielleicht eines Tages imstande sein könnte, das Geschlecht eines jeden Kindes vor seiner Geburt willkürlich zu bestimmen..
Die Leute, die wir tatsächlich fördern, sind überhaupt nicht diejenigen, die wir eigentlich fördern sollten; denn sehr viele Menschen, die gut vorankommen, tragen zur nächsten Generation weniger als den ihnen eigentlich gebührenden Anteil bei. Die beste Art, heute bei uns voranzukommen, ist, daß man ein halber Dummkopf und ganz bedenkenlos ist und sehr viel Zeit im Gefängnis zubringt, wo für die Gesundheit weit besser gesorgt wird als in der Freiheit. Wenn der Mann dann mit trefflich wiederhergestellter Gesundheit entlassen ist, so ist er gleich bei der Hand, ganz bedenkenlos noch viele Kinder in die Welt zu setzen…Dieser Schmarotzertyp ist es, der heute hierzulande besonders begünstigt wird..
Die meisten Menschen – nennen wir sie Schafe – folgen unbedenklich den Ideen ihrer Führer, aber die Minderheit – die Böcke – verhält sich genau umgekehrt und leugnet alles und jedes eben deshalb, weil die anderen daran glauben. Die Böcke sind oft keine sehr erfreulichen Zeitgenossen, aber ihre Intelligenz liegt gewöhnlich über dem Durchschnitt. Wahrscheinlich ist es der zersetzende Einfluß der Böcke, der die Lebenskraft einer Weltanschauung durch andauernde Verseuchung untergräbt, und es kann sehr wohl eine Beziehung bestehen, zwischen der Anzahl der Böcke in einer Gemeinschaft und der Lebensdauer der Weltanschauung ihrer Schafe..
Die Eugeniker haben bei ihrer Untersuchung der Frage, wie man die menschliche Rasse verbessern könnte, selbstverständlich beide Seiten des Problems erwogen, die Vermehrung der guten und die Ausmerzung der schlechten Eigenschaften der Menschheit. Ganz richtig haben ihre Hauptbemühungen zuerst dem leichteren Teil des Problems gegolten; sie haben die meiste Arbeit darauf verwendet, auf die verheerende Tendenz der heutigen Politik hinzuweisen, welche die Züchtung von geistig Minderwertigen geradezu begünstigt. Das ist zweifellos sehr dankenswert, aber auch verhältnismäßig einfach, weil diese Minderwertigen von denen, die ihnen überlegen sind, objektiv beurteilt werden können, so daß sie der gleichen Art von Kontrolle zugänglich sind, die man bei den Haustieren anwenden kann. Eine Beschränkung der Züchtung von geistig Schwachen ist wichtig und sollte nie vernachlässigt werden..
Das einzig denkbare Verfahren, um diese Schwierigkeit zu überwinden, bestünde darin, daß man einen besonderen Stand von Beratern schüfe, der vorschreibt, welche Ehen vom eugenischen Standpunkt aus zulässig sind und wie groß die daraus hervorgehenden Familien sein dürfen..
..und wenn es wenigstens in Gedanken möglich wäre, die Mehrheit der Menschheit zu zähmen, so könnte das doch nicht geschehen, ohne das eine Minderheit der Bevölkerung ungezähmt bleibt. Überdies müßte das diejenige Menschengruppe sein, welche die allerhervorragendsten Eigenschaften ihr eigen nennt..
Stellen wir uns vor, daß auf Grund neuer Entdeckungen, etwa durch geeignete Dosen von Röntgenstrahlen, möglich wird, die Gene in jeder gewünschten Richtung zu verändern, so daß man vererbliche Veränderungen in den Eigenschaften einiger Angehöriger der menschlichen Rasse hervorrufen kann..
..so könnte eine Rasse entstehen, die abstrakter zu denken vermag, etwa eine Mathematikerrasse, oder eine solche, die schärfer zu denken vermöchte, etwa eine Rasse höherer Beamter. Sie würden von hohem Wert sein, aber sie wären nicht die Meisterrasse, und es erhebt sich die Frage nach einer genaueren Vorschrift für das, was die Eigenschaften der Meisterrasse sein müssten..
Ist es möglich, daß sich die Staatsmänner aller Länder, dieser Gefahr [der Überbevölkerung] bewußt, vereinigen, um eine weltumspannende Politik mit dem Ziele der Bevölkerungsbeschränkung zu vereinbaren und zu erzwingen? Weltumspannend müßte eine solche Politik sein…Auch wenn eine Regierung ein wirksames Verfahren ersinnen könnte, so wäre es für sie ein peinliches Geschäft, es ihrer Bevölkerung aufzwingen zu müssen, und sie wird sicher oft versuchen, sich davor zu drücken..
Die heutigen Methoden der Kriegsführung wären nicht mörderisch genug, um Bevölkerungen ernstlich zu vermindern, und selbst, wenn das geschähe, so würde das nahezu die gleichen Opfer von den Nationen fordern, die nicht gegen das Gesetz verstoßen haben…am menschlichsten bliebe immer noch der Kindermord und die Unfruchtbarmachung eines Teils der erwachsenen Bevölkerung. Man könnte eine solche Unfruchtbarmachung heutzutage ohne die rohen Methoden der Vergangenheit durchführen, aber sie würde ohne Zweifel auf heftigen Widerstand stoßen..
Es hat sich schon erwiesen, daß man durch Hormongaben starke Wirkungen auf das Verhalten von Tieren ausüben kann, und es scheint durchaus möglich, daß Hormone oder vielleicht andere Medikamente beim Menschen eine ähnliche Wirkung haben könnten. So könnte es etwa ein Medikament geben, das ohne jede schädliche Nebenwirkung den Zwang des Geschlechtstriebes beseitigt und auf diese Weise in der Menschheit einen Typ von der Art der Arbeiter in einem Bienenstock erzeugt…Ein Diktator würde die zwangsweise Verabreichung von „Zufriedenheitspillen“ an seine Untertanen sicher sehr begrüßen..“
Nun, „Zufriedenheitspillen“ können ja auch Zeitungsartikel sein, in denen das drinsteht, was man im Grunde schon immer wusste. Dieses Plädoyer gehört erkennbar nicht dazu. Aber wie wäre es denn mit irgendwelchem „Terror“ vor der Haustür? So irgendetwas mit „Linken“, schmutzigen Typen unter schmutzigen Haaren, die ihnen ihre Autos anzünden, einfach so, um dann noch an die Macht zu wollen, mit Oskar Lafontaine und Ypsilanti?
Naaaa? Sagen Sie es! Das ist doch Ihre Zufriedenheitspille, Sie kleine Sau, oder?
Irgendwer rennt da rum, in Berlin und in Leipzig und zündet irgendwelche Autos an. Die Presse erinnert wohlfeil an die weltweiten Kriegsgebiete und redet von „Anschlägen“ und „Terror“ (4). Und im Gegensatz zu früheren Erkenntnissen, wo von Trittbrettfahrern gesprochen wurde, ist nun von authentischen Bekennerschreiben einer „Militanten Gruppe Leipzig“ die Rede, die sich wie folgt äussern, Zitat:
„Wir werden in Zukunft weiterhin gezielt Anschläge auf Bonzenkarren, Polizei, staatliche Organe und Machtmonopole durchführen.“
Auch die Erschiessung von Polizisten wird durch die Autoren dieses Schriftguts – zusammengeklaut aus dem Sprachgebrauch der üblichen Auffälligen – angedroht. Aber trotzdem gibt es durch die ermittelnden Polizeibehörden, bei allen Kameras, Überwachungsmechanismen, bei sämtlichen Informanten in so gut wie allen politischen und gesellschaftlich relevanten Gruppen, Parteien und Organisationen, weder brauchbare Erkenntnisse – gestern gab es zum ersten Mal eine Festnahme, ohne Angaben von Hintergründen (5) – geschweige denn Anklagen, oder – hach – Verfahren. Urteil? Das ist sowieso was für Liberale und Weicheier. Es sei denn, es wird ein Urteil ohne Gericht gesprochen, harharhar. Dann macht sowas natürlich Spass, was?!
Jetzt hören Sie mal zu, Sie Schwachkopf: es ist mir herzlich egal, wo Sie wohnen und ob Sie ein Auto haben. Wenn Sie aber ein Kind haben sollten – bewegt sich, schreit, is´ schmutzig und kost´ Geld, bäh – dann sollten Sie sich lieber dreimal überlegen, ob Sie irgendwelchen Ärzten oder irgendwelchen Regierungsbehörden auch nur eine einzige verdammte Information über das Verhalten Ihres Kindes geben, ganz egal vor wem Sie grade wieder Angst haben, weil Sie ihre morgendliche Zufriedenheitspille lesen. Denn sonst findet sich diese Information irgendwann auf dem Schreibtisch des von ihrem Fratz angestrebten „Arbeitgebers“ (oder einfach wieder „Gutsherr“) im Jahre 2030 wieder und bis dahin in irgendeiner Datenbank der Behörden und angedockten Konzerne, die damit fröhlich auf den Tauschbörsen handeln, während Ihnen ein elender Versager von „Sozialdemokrat“ oder „Linker“ eins vorjammert, warum er wieder mal nichts machen kann.
Und wenn Sie schon vor irgendwas Angst haben müssen, dann bitte wenigstens nicht davor, wie Ihr Kind mal werden könnte. Machen Sie sich ruhig weiter ins Hemd, vor der Schweinegrippe, vor dem Internet, vor dem Weltuntergang durch CO2, vor den Linken und den Rechten und dem Schrecken (lateinisch: terror) selbst. Aber bitte, bitte nicht vor Ihrem eigenen Wurf und wovon der mal leeeeeeben soll, wenn er nicht so ist wie alle anderen.
“Es kommt eine Welt, in der alle verdächtig sein werden, die schön sind. Und alle, die begabt sind. Und alle, die Charakter haben.”
“Verstehen Sie nicht? Schönheit wird eine Beleidigung sein. Begabung eine Provokation. Charakter ein Attentat. Denn jetzt kommen sie, aus allen Richtungen kriechen sie hervor, Hunderttausende und noch mehr. Von überall her. Die Grobschlächtigen. Die Unbegabten. Die Charakterlumpen. Und sie werden das Schöne mit Vitriol übergießen. Und die Begabung mit Pech und Schwefel und übler Nachrede verfolgen. Und erdolchen wer Charakter hat. Sie sind schon da. Und werden immer mehr. Passen Sie auf.”
Sehr geehrte Geschworene des Gerichtshofes der Öffentlichen Meinung. Mit diesem Zitat des ungarischen Autoren Sándor Márai beende ich mein Plädoyer.
Schönen Tag noch. Und schauen Sie mal unauffällig nach Ihrem Kind: am Ende ist es noch Ihres.
Quellen:
(1) http://www.leipzig-fernsehen.de/default.aspx?ID=5846&showNews=638570
(2) http://www.bild.de/BILD/regional/leipzig/dpa/2010/02/04/blick-in-die-psyche-der-leipziger-vorschulkinder.html
(3) http://www.scribd.com/doc/405285/The-Next-Million-Years-by-Charles-Galton-Darwin-1953-
(4) http://www.sz-online.de/Nachrichten/Chemnitz/Neuer_Brandanschlag_Die_Bekenner_drohen_mit_Terror/articleid-2376675
(5) http://www.bild.de/BILD/regional/leipzig/dpa/2010/02/04/tatverdaechtiger-nach-brandserie-in-leipzig.html