Der Monarch Nordkoreas, Nachfolger seines Vaters und Großvaters an der Macht, erscheint auch bei der gestrigen Jubelfeier in der Hauptstadt Pjöngjang nicht in der Öffentlichkeit. Stattdessen präsentiert sich die Nomenklatura.
Bemerkenswerterweise scheinen dies die Nachfolger des weltweiten Kartells der Nachrichtenagenturen aus dem 19. Jahrhundert, Agence France-Press, Reuters, asscociated press und Deutsche Presseagentur, bei ihren Berichten über die gestrige Propagandaveranstaltung der Kader in Nordkorea (afp, Reuters, ap, dpa) nicht zu bemerken. Ebenso verlieren ihre Kolonnen von assoziierten Analysten und Berichterstattern kein Wort darüber, dass einer der beiden Hauptdarsteller dieses vermeintlich persönlichen „Kim-Trump“-Konflikts mit der Option eines am Faden des Medien-Damokles hängenden Atomkrieges, schlicht fehlt.
Im ferngesteuert wirkenden Nordkorea wurde am 22. September durch die Staatspropaganda auch auf englisch ein Statement verbreitet, in dem U.S.-Präsident Donald Trump u.a. als „geistig umnachteter Greis“ bezeichnet wurde. Sogar der 20 Uhr Tagesschau der ARD fällt an diesem Tage auf (Zitat ab 6.05 min):
„Nordkoreas Staatsfernsehen zeigt nur ein Foto des Diktators. Dass der Trump direkt anspricht – extrem ungewöhnlich„.
Und wie Radio Utopie bereits mehrfach erwähnte, erschien auch bei der großen Propagandaveranstaltung in Nordkoreas Hauptstadt am 11. August auf dem Kim Il Sung Platz, benannt nach dem ersten Diktator, Staatsgründer und Großvater von Kim Jong Un, dieser nicht in der Öffentlichkeit. Obwohl es doch, wie es hieß, die unterirdische Zündung einer Wasserstoffbombe zu feiern galt.
In unserer Analyse vom 29. April verwiesen wir darauf:
„Es ist offensichtlich, dass Nordkoreas Regime ein großer Fan der Kriegslobby des „Westens“ ist.“
Mehrfach umschrieben analysierten wir Nordkoreas Regime als Proxy der internationalen Kriegslobby (1, 2, 3).
Seit sechzehn Jahren weltweitem Krieg ist die gesamte etablierte Sozialdemokratie und Linke in der U.S.-Hegemonie (alias „der Westen“) nicht einmal nach Attentaten und Massenmorden vor der Haustür in der Lage den Satz „ich glaub das nicht, was uns die Geheimdienste da erzählen“ zu formulieren. Stattdessen wirken sie objektiv, nach der simplen Vorher-Nachher Analyse, genauso ferngesteuert und als Selbstmordattentäter gegen die eigenen Interessen und vermeintlichen Inhalte wie das bizarre Regime in Pjöngjang. Kriegslobby, militärisch-industrieller und geheimdienstlicher Komplex weltweit haben von diesem bereits enorm profitiert, genauso wie von der etablierten Sozialdemokratie und Linke in der U.S.-Hegemonie im Krieg seit 2001.
Durch die aktuelle Entwicklung wird eine ggf. auch atomare Aufrüstung im westpazifischen Raum wurde ermöglicht (Stichwort Raketensystem THAAD). Die Entwicklung von Nuklearwaffen (Atombomben, Wasserstoffbomben und der seit den 80er Jahren aus der „Medienöffentlichkeit“ verschwundenen Neutronenbombe, vermeintlich die „moralischte“ Kernwaffe aller Zeiten) in Japan und Südkorea wird durch rechtsreaktionäre und bellizistische Kreise und Parteien ins Spiel gebracht; ebenso die Rückkehr von „taktischen“ U.S.-Nuklearwaffen, also z.B. für den Feldeinsatz durch simple Artilleriegeschütze, was die Kriegsgefahr und unkalkulierbaren Variablen z.B. durch Einzelpersonen in den weltweiten Hierarchien und Befehlsketten von Militär- und Geheimdienstbehörden enorm erhöht.
Eine Ausnahme inmitten des von Radio Utopie seit Jahren umschriebenen politisch-moralischen Zusammenbruchs von etablierter Sozialdemokratie und Linken in der U.S.-Hegemonie (der sich gleich um 18 Uhr nach der Bundestagswahl eskalierend fortsetzen wird) bildet übrigens derzeit der neue Präsident von Südkorea, Moon Jae In. Man überlege einmal, in welchem Land der Erde sonst der ehemalige Leiter eines Geheimdienstes ins Gefängnis muss, weil er mittels seiner Einheiten für Psychologische Kriegführung (sic) eine Parlamentswahl manipulieren ließ.
In der gegenwärtigen Situation ist es für den nicht trainierten (klug gibt es nicht, es gibt nur trainiert) Beobachter des Weltgeschehens sicherlich schwierig und umständlich, all die relevanten Faktoren und Entwicklungen zu durchschauen.
Für eine einzige, simple Frage, quasi 2 Kilo auf der Gehirnmuskel-Hantel, müsste es dennoch in jedem Falle reichen:
wo ist Kim Jong Un?