Trump wirft, ausgerechnet, Tillerson raus – per Tweet

Tillerson gefeuert, C.I.A.-Direktor und Kriegslobbyist Pompeo neuer U.S.-Außenminister, Folterkeller-Chefin neue C.I.A.-Direktorin.

U.S.-Präsident Donald Trump hat heute Morgen Ortszeit Außenminister Rex Tillerson entlassen. Wie Tillersons Sprecher Steve Goldstein gegenüber dem Sender „CNN“ äußerte, erfuhr Tillerson durch Trumps Tweet von seinem Rauswurf.

Mit Tillerson wird ausgerechnet der Mann aus der Regierung Trump geworfen, der dort mehr, weit mehr als alle Anderen die nun erfolgreiche Sanktionsstrategie gegenüber Nordkorea verfolgte und durchsetzte, zum Wohle gerade auch der Vereinigten Staaten von Amerika selbst, der nun ein weiterer Krieg erspart bleibt und deren Präsident, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger von einem historischen Schritt zum Frieden und dem neuen Modell einer nichtmilitärischen Lösung von Problemen, Krisen, Gefahren nur profitieren können.

Mit Michael Richard „Mike“ Pompeo wird nun ausgerechnet der Mann der internationalen Kriegslobby zum U.S.-Außenminister ernannt, der genau das Gegenteil von Tillersons Leistungen repräsentiert, gerade in der Nordkorea Situation, und der genauso wie die ganze Mördertruppe der sogannten „Central Intelligence Agency“ nichts Anderes tut außer Probleme, Krisen und Gefahren zu erzeugen, damit er und sie davon profitieren kann.

Mit Gina Haspel wird, nach allen öffentlich vorliegenden Informationen, eine Funktionärin aus dem Sumpf von weltweiten Folterkellern, jahrelangen Folter-Programmen, schwarzen Operationen und Manipulation der parlamentarischen Prozesse im In- und Ausland neue Direktorin der C.I.A. Ganz Mutige aus der deutschen „politischen Klasse“, deren Presse und Parteien, werden demnächst an ihrer neuen heimlichen Vorsitzenden sicherlich Kritik üben. Das gehört zum guten transatlantischen Ton.

Obwohl unmittelbar nach Tillersons Entlassung bei den Händlern die Ölpreise stiegen und ein Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran zumindest als wahrscheinlicher gehandelt wird, erscheint der Rauswurf von Tillerson nicht als Schachzug in irgendeinem finsteren Programm oder Plan, sondern als persönliche Entscheidung des Hauruck-Präsidenten Donald Trump.

Obwohl Tillerson auf das wohl kommende historische Treffen mit dem offizielle Staatschef des immer-noch-Kriegsgegners Nordkorea, wie wir befanden, falsch und „geradezu angewidert“ reagiert hat, ist der Rauswurf ausgerechnet des Mannes, der mit seiner klugen und rationalen Politik mehr als alle Anderen in der U.S.-Regierung zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat, unfair. Es erscheint fast ein Akt der Eifersucht von Präsident Trump, der Tillerson vor dem innerkoreanischen Gipfel und dem Treffen mit dem nordkoreanischen Monarchen Kim Jong-un loswerden wollte, damit sein Außenminister ihm nicht die Show stielt.

Wie auch immer, der Kurs der U.S.-Außenpolitik wird sich nur dann wieder verschlimmern, wenn der Präsident, der sie erkennbar bestimmt, nicht entsprechende Entscheidungen trifft.

Dem Stab des State Departments jetzt nach sechzehn Jahren weltweitem Krieg Mitgefühl auszusprechen, wäre übertrieben. Nichtsdestotrotz werden dort wohl demnächst ein paar Stühle gerückt werden. Und besser wird dort nichts werden, auf absehbare Zeit.

Ergänzung:

Tillerson Statement im State Department. Es ist bitter, es anzusehen und zu hören.

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Artikel zuletzt aktualisiert am 14.03.2018, 02.20 Uhr