Tod auf Autobahn: Zirkus-Transporter mit Elefanten überschlagen
Es ist gerade einmal einen Monat her, seit wir auf das Leid von Wild- und Haustieren hingewiesen haben, die entgegen ihrer Natur im Zirkus ihre Show-Nummern für das Publikum abziehen müssen.
Aus aktuellem Anlass appellieren wir an die Besucher von Zirkus-Vorstellungen, keine Veranstaltungen zu besuchen, bei denen Tiere auftreten.
Am 2. April 2018 überschlug sich in Spanien auf der Autobahn bei Castilla-La Mancha ein Tranporter des Zirkus Gottani bei einem Überholmanöver. Fünf indische Elefanten waren in dem Stahlcontainer eingepfercht.
Dabei wurde ein Elefant getötet und drei weitere erlitten tiefe, stark blutende Schnittwunden. Der Aufprall war so heftig, dass der Container zerbrach und die verstörten Tiere auf der Fahrbahn herumirrten. Auf Youtube sind Videos von den Bergungsmassnahmen durch die örtliche Polizei veröffentlicht, die einen Kran einsetzte, um die Tiere auf andere LKWs umzuladen. Wenn erlaubt wird, dass die Elefanten weiterhin unter der Obhut des Zirkus bleiben, der ständig von einem Auftrittsort zum anderen zieht, bedeutet es für diese traumatisierten und hochsensiblen Tiere die Hölle, wenn sie wieder in einen Container getrieben werden.
Die spanische Tierschutzpartei PACMA hat eine Petition „Lasst uns die Elefanten vom Zirkus Gottani retten!“ gestartet mit einem Text zum Verbot von Auftritten von wilden Tieren an den spanischen Präsidenten Mariano Rajoy. Über eine Viertelmillionen Personen (254762 aktueller Zeitpunkt) haben bisher unterzeichnet.
Wir übersetzen diese Petition ins Deutsche:
„An Mariano Rajoy.
Sehr geehrter Herr Präsident:
Wie viel Leid sollten wir den Tieren auf Kosten der Unterhaltung einiger weniger zufügen? Wie viele Leben müssen verloren gehen, damit unsere Regierung sich entschließt, etwas für sie zu tun? Zirkusse mit Tieren haben keinen Platz in dem Land, das wir wollen. Der Unfall in Albacete, bei dem ein Elefant des Circus Gottani getötet und drei weitere verletzt wurden, hat zeigt, dass eindeutig im Zirkus-Geschäft Tiere behandelt werden als bloße Objekte, die von einem Ort zum anderen transportiert werden unter erbärmlichen Bedingungen wegen des privaten Profits.
Der Platz eines Elefanten oder eines wilden Tieres, die in Zirkussen eingesetzt werden, ist der Dschungel, weil er ein großes Stück Land braucht, um sich zu entwickeln. Das ist ihre wahre Natur und nicht der traurige Zoo-Käfig oder der kleine Raum des Lastwagens, der sie im ganzen Land herumtransportiert. Hinzu kommt der unerhörte Umstand, dass der Gottani-Zirkus bereits 2013 wegen der Tötung einer Tigerin verurteilt wurde.
Deshalb fragen wir Sie:
Ein sofortiges Verbot der Nutzung von Tieren durch den Circus Gottani zu verfügen und einen würdigen Ruhestand für diese Tiere zu finden, die einen lebenslangen Freiheitsentzug erlitten hatten, eingesperrt oder angekettet ohne genug Platz, den sie benötigen um ihre natürlichen Verhaltensweisen zu entwickeln.
In allen Zirkussen, nicht nur im Circus Gottani, die Tiere verwenden, werden die Tiere einem harten Training unterzogen, endlosen Wiederholungen mit Trainingstechniken bestehend aus unnatürlichen Übungen, die für sie schwer und unbequem sind.
Deshalb fordern wir gleichzeitig die Bearbeitung des Allgemeinen Tierschutzgesetzes, das von der Animalist Party vorgeschlagen wurde und bereits von mehr als 200.000 Bürgern unterzeichnet wurde.
Die Bürger wollen keine Zirkusse mit Tieren, Herr Rajoy, und es ist an der Zeit, dass unsere Regierung sich an die von uns geforderte ethische und mitfühlende Politik hält.“
Nun liegt es an jedem selbst, keine Karten für diese Veranstaltungen zu kaufen. Aber nicht jeder macht sich Gedanken, da diese Tradition uns seit der Kindheit begleitet hatte.
Es ist ein kleiner Beitrag, den jeder leisten kann, diese unnötige Tierquälerei zu beenden ohne dabei etwas zu verlieren. Für die Tiere wäre es eine Erlösung aus dieser Gefangenschaft, die für jedes betroffene Lebewesen eine lebenslange Tragödie bedeutet.
Am 5.April 2018 veröffentlichte PACMA dieses Video auf Twitter
https://twitter.com/PartidoPACMA/status/981984927934803968
Artikel zum Thema
01.03.2018 Grossbritannien: Wildtier-Verbot im Zirkus
Es ist den Kampagnen der Aufklärung der Tierschutzorganisationen wie Animal Defenders International (ADI) und anderen Organisationen zu verdanken, das international Besucher einer Zirkus-Veranstaltung die Haltung und Dressur wilder Tiere und auch „Haustiere“ inzwischen als Tierquälerei ansehen, die zu unserem Vergnügen in der Manege abgerichtet werden.
In Deutschland gibt es immer mehr Städte, die Auftritte mit wilden Tieren oder auch Tieren allgemein verbieten. Eine Liste des Deutschen Naturschutzbundes e.V. ist hier zu sehen.
01.08.2009 Bolivien: Gesetz gegen Verwendung von Tieren im Zirkus
Bolivien bereitet dem nichtartgerechten Einsatz von Haus- und Wildtieren im Zirkus per Gesetz ein Ende