Iran,Irak,US: die deutsche "Linke" entdeckt den Krieg

Köln: Wirklich keine Sekunde zu früh, 5 1/2 Jahre nach dem 11.September, formiert sich in Der Republik Widerstand aus dem sozialistischen Spektrum gegen den imperialen Weltkrieg unserer Zeit. In Köln findet am 3.März um 12.00 Uhr auf dem Rudolfplatz eine Anti-Kriegsaktion statt, aufgerufen haben u.a. das Netzwerk Linke Opposition (NLO), eine der tranigen, immer noch am Rockzipfel der „Linkspartei“ hängenden bundesweiten linken Gruppen, die sich standhaft weigern, irgendetwas zu werden, vor allem nicht die linke Partei, die es braucht.Wir dokumentieren hier den Aufruf von Francis Byrne, NLO Köln, einem der wenigen Aktivisten gegen den „globalen Krieg on terror“ innerhalb der deutschen Linken.
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Jetzt aktiv werden gegen den Angriff auf den Iran!
Kein Blut für Öl!
Journalist John Pilger fragt: „Worauf warten? Auf einen Atompilz im Mittleren
Osten?

Von Francis Byrne

Anti-Kriegs Aktion am 3.3.2007 in Köln – 12.00 Uhr Rudolfplatz

Weniger als vier Jahre nach dem Überfall auf den Irak wird zunehmend
offensichtlicher, dass der nächste Krieg um Öl und die imperialistische
Weltordnung ansteht. Der Krieg im Irak hat bis heute etwa 650.000 Menschen das
Leben gekostet. Der Krieg gegen den Iran könnte das Grauen das Irakkrieges noch
weit in den Schatten stellen.
Der kanadische Wirtschaftsprofessor Michel Chossudovsky sieht die Menschheit am
Rande einer ihrer größten Katastrophen. Er befürchtet seit langem, dass die USA
den Iran mit Atombomben angreifen werden und einen nuklearen Holocaust planen
und fragt:
„Plant die Bush-Regierung einen nuklearen Holocaust? / Is the Bush
Administration Planning a Nuclear Holocaust?“ (1)

Tobias Pflüger, Vorstand der Informationsstelle Militarisierung und Abgeordneter
im Europaparlament geht auch von einem Krieg gegen den Iran aus. Auf der Demo
gegen die Sicherheitskonferenz in Müchen sagte er:
„Liebe Freundinnen und Freunde, was auf dieser „Sicherheitskonferenz“ auch
ausgehandelt wird, ist das weitere Vorgehen gegen den Iran. Demnächst läuft das
Ultimatum gegen den Iran ab. Und es ist völlig klar, dass hier ein Krieg
geplant ist. Der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber, Wesley Clark, hat vorgestern
in einem Interview gesagt, es ist ein konkreter Krieg gegen den Iran geplant.
Und was wir brauchen, ist immer mehr Menschen auf der Straße, die klar sagen:
Wir wollen keinen Krieg gegen den Iran!“ (2)
Also, hinaus auf die Strassen! Jetzt ist die Zeit! Es ist schon längst nicht
mehr nur fünf vor zwölf!

Der bekannte australische Journalist John Pilger schreibt in seinem Artikel
„Iran the war begins / Iran – der Krieg fängt an“:
„Bekannte Journalisten, Professoren und Künstler, Schriftsteller und
Schauspieler, die oft über das Recht auf freie Meinungsäußerung sprechen sind
derzeit so still, wie ein Westend Theater nach Feierabend. Worauf warten sie?
Warten sie auf die Verkündung eines weiteren tausendjährigen Reiches oder einen
Atompilz über dem Mittleren Osten?“ (3)

Der ehemalige CIA Mitarbeiter und jetztige Aktivist für die Anti-Kriegs-Gruppe „Not in our name“, Ray McGovern, ruft:
„Aufwachen! Der nächste Krieg kommt! / Wake up! The next war ist coming!“ (4)

Die Kriegspropaganda läuft schon seit mehr als einem Jahr. Doch nun verdichten
sich die Hinweise darauf, dass ein Schlag gegen den Iran unmittelbar
bevorsteht.
Auch werden die Vorwürfe gegen den Iran immer lauter: Der Iran plane den Bau von
Atombomben; mit diesen Atombomben plane der Iran die Vernichtung Israels; der
Iran unterstütze den Wiederstand in Palästina, Libanon und im Irak mit Waffen
und Geld; Iran liefere Waffen und panzerbrechende Granaten, die schon dutzenden
amerikanischen Soldaten das Leben kosteten.
In den Augen vieler Beobachter sind all dies Lügen, um einen
völkerrechtswiderigen Angriffskrieg zu rechtfertigen.
Tobias Pflüger sagte: „Und wenn Herr Achmadenischad noch eine Vorlage nach der
nächsten gibt, das ist trotzdem kein Grund einen Krieg gegen den Iran zu
führen, der insbesondere die Zivilbevölkerung treffen wird.
Liebe Freundinnen und Freunde, was dem Iran vorgeworfen wird, ist, dass er
Urananreicherung betreibt, und angeblich die Atombombe will. Alle Staaten, die
mit ihm verhandeln, haben selbst entweder Atomwaffen oder betreiben
Urananreicherung oder stellen selbst waffenfähiges Uran her.“ (2)

Tatsächlich geht es aber nicht um die Urananreicherung oder um Drohungen, die
der Iran so nie ausgesprochen hat. Es geht um den schwarzen Schmierstoff des
Kapitalismus: Öl.

Der Iran ist militärisch schon umzingelt. Doch letztlich rückt China ins Visir
des weltlichen Kriegswahns.
Durch seine rasante Entwicklung droht China die USA in wenigen Jahren auf dem
Weltmarkt zu überholen. Die USA sind mit Unsummen von Dollars heillos
überschuldet. Den USA droht der Verlust ihrer Vormachtstellung auf der Welt,
ihr erster Platz als Chefimperialist. Das PNAC-Pack um die Ölbarone Bush, Rice
und Cheney sehen nur die eine Möglichkeit, ihre schöne Weltmacht noch zu
retten. Die Kontrolle über so viel Ölreserven wie möglich, um dann die
Konkurrenten mit Lieferstop oder überhöhten Preisen zu erpressen.
Die Rohstoffkonkurrenz entscheidet in der Logik des Imperialismus über den
Status als Supermacht. Die USA scheinen nicht willens, den ersten Platz der
Supermächte aufzugeben. Auch China wird militärisch schon eingekreist. Das
aufstrebende China ist auf eine reichhaltige Rohstoffversorgung angewiesen und
sieht sich zunehmend um seine „Tankstellen“ gebracht. Die Afrika-Politik
Pekings sichert ihnen nur einen Bruchteil des benötigten Öls.
Der offene Krieg zwischen China und den USA wird wahrscheinlich um die
Ölreserven rund ums Kaspische Meer entbrennen. Bis dahin sackt sich Washington
ein Ölland nach dem anderen ein.
Es steht zu befürchten, dass ein Angriff der USA auf den Iran eine Epoche von
Nuklearkriegen auf der Welt einleiten wird. Die Menschheit steht am Rande einer
ihrer größten Krisen.
Gleichzeitig tritt die Welt in eine Epoche des Massenwiderstandes und der
Revolutionen gegen Weltkrieg und Kapitalismus. Die Menschen in Mexiko und
Guinea gehen uns kämpferisch voraus. Wir können jetzt hier in die Offensive
gegen einen neuen Krieg gehen!

Gründet Anti-Kriges Komitees in den Betrieben, an den Schulen und Unis!
Kein Blut für Öl ist unser Schlachtruf gegen ihr Mordhandwerk!

Kommt am 3.3.2007 um 12.00 Uhr auf den Rudolfplatz!
Stoppt den heimlichen Krieg gegen den Iran!
USA und Westmächte raus aus dem Persischen Golf und dem Nahen Osten!
33. Mahnmarsch rund ums Amerikahaus
Es rufen auf: Internationale Sozialisten, Kein Blut für Öl, Netzwerk Linke
Opposition, Soziale Opposition

(1)
http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=20060222&articleId=2032
(2)
http://www.linkezeitung.de/cms/content/view/2112/32/
(3)
http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=PIL20070205&articleId=4689
(4)
http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=MCG20070214&articleId=4791

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