Der Hanoi-Gipfel von U.S.-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un ist vorzeitig beendet. Trumps anschließende Pressekonferenz sprach diesbezüglich einige Bände: Nordkoreas Staatsführung drückt sich um die Denuklearisierung, die sie im Gegenzug zur Aufhebung der U.N.O.-Sanktionen und einem Friedensvertrag zu liefern hat. Dazu gehört auch, endlich die in ihrem Besitz befindlichen Nuklearwaffen (Atombomben, Wasserstoffbomben, etc) herauszurücken.
Warum aber macht dies Nordkorea nicht? Ein möglicher Grund: dann würde deren Inspektion wohl Aufschlüsse darüber geben, welche Atommacht Pjöngjang bei dessen Aufrüstung geholfen hat. Denn ohne jedwede äußere Hilfe wäre der technologische Sprung in Nordkoreas entsprechenden militärisch-industriellen Anlagen, gerade in den letzten Jahren und auch noch zur Wasserstoffbombe, schwerlich erklärbar.
Wir stellten bereits vor anderthalb Jahren mal so eine kleine Liste von Staaten in den Raum deren militärisch-industrieller Komplex und Kriegslobby für eine solche klandestine Kollaboration bei der nuklearen Aufrüstung Nordkoreas in Frage käme. Vorneweg: die Staatsführung der Russischen Föderation unter ihrem Doppelagenten Wladimir Putin, unter dessen Führung während der gesamten Eskalation durch Nordkoreas Regime bis Ende 2017, unserer Analyse nach, extrem falsch gespielt wurde.
Ein über-Bande-spielen mehrerer nuklearer technologischer Konsortien in verschiedenen Staaten ist dabei ebenso ein mögliches Szenario, wie indirekte Lieferungen eigener, älterer Nuklearwaffen oder Technologien über Umwege nach Nordkorea und deren anschließender dortiger Nachbau, mit kosmetischen Änderungen zur Verschleierung.
Eine Lieferung von Waffen an den vermeintlichen Feind wäre nun nicht das erste Mal in der Geschichte von Krieg, Staaten, Regierungen, Konsortien, Berufsheuchlern und Kriegslobbyisten. Ein heute vergessenes Beispiel: die Iran-Contra-Affäre, in der u.a. hochmoderne U.S.-Raketensysteme, auch über Israel, an den Iran geliefert wurden, um den Iran-Irak-Krieg und den Umsturzversuch in Nicaragua am Laufen zu halten.
Von allen anderen Schauplätzen des Elends (wie Venezuela, Jemen, Syrien, undundund) in Zeiten von weltweitem siebzehnjährigen Krieg und Imperialismus einmal abgesehen: Die seitens der Trump Administration heute erfolgte Absage einer nichtssagenden Hanoi-Erklärung ist der richtige Schritt. Es wurde bei Trumps Pressekonferenz, im Wechsel mit U.S.-Außenminister Mike Pompeo, deutlich, dass die vorzeitige Beendigung des Gipfels in diplomatischer Weise und nicht unfreundlich über die Bühne ging. Das dürfte den nun unzweifelhaft nicht nur in Südkorea herrschenden Schockzustand lindern.
Es bleibt dabei: im Gegenzug für ein offizielles Ende des Korea-Krieges, einen Friedensvertrag und eine Nichtangriffs-Garantie, sowie eine Aufhebung der U.N.O.-Sanktionen und riesige ökonomische Chancen muss Nordkoreas Staatsführung endlich Ernst machen mit der vollständigen, unumkehrbaren und verifizierbaren Denuklearisierung. Und dazu gehört, die im Besitz befindlichen Nuklearwaffen herauszurücken – wie peinlich das für wen auch immer sein ist.
Die Fakten und Hintergründe müssen ja nicht bekannt werden. Aber wenigstens mit den Verhandlungspartnern in Washington sollten die zuständigen Stellen, allen voran Kim Jong-un, in den kommenden Wochen und Monaten endlich Klartext reden.
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zum Thema:
25.08.2018 Will Nordkorea eigentlich warten, bis die Kriegslobby Mike Pence zum U.S.-Präsidenten gemacht hat?
Die internationale Kriegslobby, zu der unserer Analyse nach natürlich auch Kräfte in Pjöngjang zählen, die jahrelang Kontakte zu ihren Pendants in Amerika und den E.U.-Staaten (darunter Deutschland) pflegten, selbst während der bis zur konkreten Kriegsgefahr führenden Eskalation des letzten Jahres, sie spielt auf Zeit.
Rechtschreibfehler korrigiert am 09.05.2019