Paris: Während in Frankreich die Gewerkschaften CGT, FO, CFDT, CFTC und CGC nach einem Treffen am Freitag in Toulouse gemeinsame Streiks bei EADS/Airbus SAS für Dienstag ankündigten(1), ist immer noch nicht klar, ob Arbeiter und Gewerkschaften in Der Republik den angekündigten Rausschmiss von 3.700 Arbeitenden bei Airbus sowie die Schliessung der Fabriken in Nordenham, Varel und Laupheim einfach hinnehmen. Noch am Freitag hatte es so ausgesehen, da die Arbeiter ihren Streik trotz Verschärfung der Lage durch die Vorstandsetagen in den drei Airbus-Fabriken für beendet erklärten.Darüber sehr erleichtert, aber ob der Streikdrohung der weniger fügsamen und erwiesenermaßen effektiveren Nicht-Einheitsgewerkschaften in Frankreich erklärte der bisher abgetauchte und auf einmal hochnervöse deutsche Co-Chef des Waffenkonzerns EADS, Thomas Enders:
„Wir sind in diesem Punkt hochverwundbar“.
Tatsächlich? Eine Gewerkschaft, die diesen Namen noch verdient, dürfte diese Worte freuen.
Enders formuliert über die entsprechenden Presseorgane, angesichts voller Auftragsbücher und festgelegter Liefertermine dürfe es zu keinen Produktionsausfällen kommen (2).
Warum es deshalb zu Fabrik-Schliessungen und Massentlassungen kommen soll, erklärte EADS-Chef Enders allerdings nicht. Kann er auch nicht. Sonst müsste er nämlich sagen, „tja, Leute, das ist eben der Kapitalismus, und jetzt Schnauze halten, weitermachen“.
Der Waffenkonzern, der sich 2005 bei einem Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von 6.6 Milliarden Euro einen Vertriebs-, Verkaufs und Verwaltungsaufwand von 2.2 Milliarden Euro leistet, hatte im August 2006 einen Großauftrag im Umfang von 3 bis 4 Mrd. Euro zum Aufbau eines neuen, digitalen Polizeifunknetzes für Deutschland in Kooperation mit Siemens erhalten. EADS kaufte Anfang August den 20-prozentigen Airbus-Anteil von BAE System für 2,75 Mrd. Euro und ist seitdem damit Alleineigentümer von Airbus.
Der Anteil von DaimlerChrysler an EADS verringerte sich am 9.Februar 2007 um 7.5%.
Diesen Anteil kaufte ein Bankenkonsortium aus sieben privaten (jeweils 10 % für Allianz, Commerzbank, Credit Suisse, Deutsche Bank und Goldman Sachs und je 5 % für Morgan Stanley und Sal. Oppenheim) und acht öffentlichen „Investoren“ (13 % KfW Bankengruppe, 10 % HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsverwaltung, 5 % die Hannoversche Beteiligungsgesellschaft, 3,5 % Bayerische Landesbodenkreditanstalt, 2,5 % Landesbank Baden-Württemberg, 2,5 % Landeskreditbank Baden-Württemberg, Förderbank, 2 % Bremer Investitions-Gesellschaft und 1,5 % LfA Förderbank Bayern).
Quellen:
(1)
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2007-03/artikel-7838862.asp
(2)
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/nachrichten/94370.asp
(3)
http://de.wikipedia.org/wiki/EADS