USA,Washington: 1967,2007,the times, they ain`t changing (?)

Washington, Pentagon: In der US-Hauptstadt feiern Demonstranten heute ein Jubiläum. Es gilt den 40. Jahrestag der grossen Demonstration gegen den Vietnamkrieg zu feiern, der damals zum ersten Mal den einzig „wahren Tempel des militärisch-industriellen Komplexes“ erreichte, wie es Norman Mailer (der damals mitmarschierte) in seinem Buch „Armee der Nacht“ beschrieb.(1)Heute werden Zehntausende, wie damals in steigender Wut über das Versagen ihres politischen Systems, wieder vor dem Pentagon demonstrieren um dem damaligen Protest gegen den Krieg in Vietnam ein Äquivalent gegen den Krieg im Irak folgen zu lassen, dessen Beginn sich nun zum vierten Mal jährt.
Die Organisatoren drückten ihr Bedauern über einen, recht plötzlich, ausbrechenden „Wintersturm“ über dem Nordosten der gesamten USA aus, hofften aber trotz der Absage von Hunderten von Flügen und schwierigen Fahrbedingungen ihre angestrebte Teilnehmerzahl zu erreichen.

Es kam bereits im Vorfeld der Grossdemonstration in Washington zu Festnahmen von US-Bürgern, die auf dem Gehweg in der Nähe des Weissen Hauses stehen geblieben waren.
3000 Christen einer ökomenischen Koalition hatten sich Freitag Nacht zuerst in der National Kathredale versammelt und dann in der Nähe des Weissen Hauses mit Kerzen und Gebeten gegen den Krieg in Irak und Afghanistan demonstriert. Als Hundert von ihnen die Strasse überquerten und auf dem Gehweg vor dem Rasen des Weissen Hauses stehen blieben, wurden sie in Plastik-Handschellen mit Bussen abtransportiert.

John Pattison, 29, mit Frau zu seiner ersten Demonstration gegen den Krieg aus Portland eingeflogen:
„Eine Menge der Rhetorik die wir von Christen hören, ist dominiert von der religiösen Rechten und eine starke Verfechtung des Krieges,“ so Pattison, „das ist irgendwie nicht die Art wie ich das Evangelium verstehe“.

„Dieser Krieg, aus der Sicht eines Christen, ist unmoralisch und war es von Anfang an,“ so Rev.Jim Wallis, einer der Organisatoren unter donnerndem Applaus. „Dieser Krieg ist eine Offensive gegen Gott.“
Rev. Raphael G. Warnock, Pastor einer Baptisten Gemeinde in Atlanta, übte harsche Kritik am US-Parlament, der Kongress sei „moralisch absurd unfähig einzugreifen“, um den Krieg zu stoppen.
„Wir brauchen eine Angriffswelle der gewaltlosen Armee Gottes. Wir brauchen eine Angriffswelle des Gewissens, eine Angriffswelle des Aktivismus und eine Angriffswelle darin, die Wahrheit zu sagen.“ (2)

„Es gibt alle Arten von Bedrohung, vom Schmeissen von Säure oder Molotov-Cocktails bis zu Graffitis“, so Kristinn Taylor, Mitgründerin der „Sammlung der Engel“, einer Pro-Kriegs-Gruppe die einen Gegenmarsch zur Demonstration organisieren will, welche auch am „Vietnam Veteran‘s Memorial“ vorbeiführt. „Die radikale Linke lockt die radikale Meute an.“
Die Polizei in Washington kündigte die Schliessung mehrerer Strassen und die vollständige Beobachtung der Demonstration über das Netzwerk der Überwachungskameras in der US-Hauptstadt an.(3)

Quellen:
(1)
http://seattletimes.nwsource.com/html/nationworld/2003622475_march17.html
(2)
http://www.poststar.com/articles/2007/03/17/ap/headlines/d8ntnnmo0.txt
(3)
http://washingtontimes.com/metro/20070316-102943-8878r.htm

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