Die russische Zeitung RIA Novosti berichtete am Abend des 19.Februar über eine typische US-amerikanische Vorstellung, dessen Inhalt man so der Zeitung eigentlich gar nicht recht abnehmen will, wobei sie doch ansonsten eine sehr zuverlässige Quelle ist. Da das Berichtete so unglaublich erscheint, sind Zweifel über das Gelesene erlaubt.
Helen Tosher, die stellvertretende US-Aussenministerin für die Kontrolle über die Rüstungen und internationale Sicherheit, wird mit einem Text aus ihrer Feder zitiert, der auf einer Konferenz im Carnegie-Zentrum in Washington von einem ihrer Mitarbeiter vorgelesen worden sein soll.
Darin hiess es, dass die USA einen internationalen Vertrag zwischen den Staaten schliessen wollen, der den weltweiten Handel mit konventionellen Waffen kontrollieren und regeln soll und bei dem die USA als mustergültiges Vorbild der strengen Kontrolle dieser Geschäfte mit dem Tod hingestellt wurde. Ein solcher Vertrag wäre notwendig, um den Waffenschmuggel auf der Welt auszurotten und dabei jeweils in den eigenen Ländern anzufangen.
„Die USA sind sich bei der Lösung der Probleme treu, die auf verantwortungslose Waffenlieferungen zurückzuführen sind. Wir werden daran arbeiten, einen juristisch verbindlichen Vertrag über den Waffenhandel zu entwerfen. Das haben wir zu einer unserer Hauptaufgaben gemacht.
Es ist notwendig, dass alle Länder dem Beispiel der USA folgen: Jedes Geschäft wird zunächst geprüft und erst dann genehmigt. Man muss sich dessen gewiss sein, dass es die Sicherheit und Stabilität fördern und nicht untergraben wird.
Wir alle wissen von den schrecklichen Folgen einiger Waffenlieferungen für die Menschen und die Regionen. Verantwortungslose Waffenlieferungen tragen zum Terrorismus, Völkermord und Proliferation bei.
Wir sind der Meinung, dass ein Konsens notwendig ist, um sicher zu sein, dass hohe Normen festgelegt worden sind und dass sie eingehalten werden.“
Die USA würden nach ihren Worten kein „schwaches“, formales Abkommen unterstützen, schrieb RIA Novosti.
Helen Tosher scheint nicht von dieser Welt zu sein. Da in ihrer Stellung kaum von Naivität auszugehen ist, fragt man sich verzweifelt, wie man mit so einem Realitätsverlust umgehen könnte.
Der ganze Planet erzitterte heute Nacht von dem dröhnenden höhnischen Gelächter einer ganzen Armada von Waffenproduzenten, -schiebern und -käufern, auch in ihrem eigenen Land und in Deutschland hörte man es lautstark widerhallen.
Helen Tosher kann in ihrer Besorgnis um das mit den Waffen angerichtete Leid an den Menschen schnell geholfen werden. Sie sollte einmal ihre Regierung fragen, warum sie dieses Jahr mehr Geld denn je für den Erhalt ihres Atomwaffenarsenals benötigt, ihr Präsident hat noch im Frühjahr von einer atomwaffenfreien Welt geträumt und warum die vorbildliche USA noch immer nicht dem Vertrag über die Ächtung von Streubomben beigetreten ist.
Die Märkte auf der ganzen Welt sind voll mit Waffen, die einmal ganz legal ins Land gebracht wurden, mit den einmarschierten Truppen oder im Rahmen der sogenannten Entwicklungshilfe.
Die Landkarte ist vollgespickt mit US-Militärbasen und die Meere schlagen überall Wellen, verursacht durch die unzähligen US-Kriegsschiffe, die von einem Seemanöver zum nächsten jagen.
Die logische Lösung wäre, überhaupt keine Waffenproduktion zuzulassen. Das ist der Beitrag, den sich alle Völker dieser Welt wünschen.
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