Hartz 4 Hungerstreikerin an Politik:"nichts mehr zu verlieren"

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin 42 Jahre, weiblich und Hartz IV Empfängerin.

Ich kann Häuser bauen ( Maurergesellin), Computer zusammenbauen (Informatikspezialistin), aber ich bin hier zum Nichtstun verdammt und werde durch die Hetze von Politikern und Medien hier in Deutschland wie der letzte Dreck behandelt.Nach Abzüge aller laufenden Kosten bleiben mir 170 Euro für Essen, Trinken, Haushalt, Arztbesuch, Medikamente, Kleidung, Fahrkarte, Hygiene und alles andere, wie z.B. die Nachzahlung an die Stadtwerke von 50 Euro im Monat. Also habe ich noch 130 Euro.

Ich befinde mich in einem Dauerhungerstreik, den ich nun vom 1.März bis 19. März unterbrochen habe, nach 6 Wochen um diesen intensiver als vorher am 19. März mit Rüdiger Steinbeck wieder aufzunehmen.

Seit 16 Jahren habe ich mir immer wieder trotz großer Schwierigkeiten ( als Frau in meinen Berufen in diesem Land) immer wieder Arbeit gesucht. Ich habe keine Arbeit gescheut um grundsätzlich davon leben. Vor 10 Jahren habe ich in der Produktion als Aushilfe 1900 DM netto bekommen. Heute würde ich Hartz IV Empfängerin bleiben , bei noch schnellerer Arbeitserledigung, denn es gibt bei einem 8 Stunden Tag, Sklavenmalochen nur noch 600 Euro. Der Euro hat alle Preise verdoppelt, eine Salatgurke die früher 40 Pfennig gekostet hat, kostet heut 90 Cent und das wahrscheinlich aus dem Treibhaus.

Egal ob ich offiziell Hungerstreik mache oder nicht. Ich müsste es im Moment unfreiwillig machen, da ich kein Geld zum Essen habe. Es sei denn ich schaffe das einzige ab, was ich noch für meinen Informations- und Kommunikationsbedarf habe – Telefon und Internet. Und ich kündige meine Lebensversicherung und meine Rentenvorsorge. Dann kann ich zwar Essen, aber ich sitze dann in meiner Stadtwohnung und verkomme langsam, geistig, wie seelisch wie körperlich. Schwimmen gehen kann ich nicht mehr, mal einen Cafe trinken und ungezwungene Gespräche dabei führen geht nicht mehr, meine Zimmerpflanzen bekommen keine Blumenerde mehr, Dünger schon garnicht, mein Haustier, ein Kater ist elendig gestorben, da ich die Tierarztrechnung von 70 Euro nicht bezahlen konnte, ich laufe seit Monaten mit Zahnschmerzen herum und bekomme keine Behandlung und vieles mehr.

Weiterbildung ist für mich unbezahlbar geworden, und meine Haare sehen schrecklich aus, da ich in den letzten 3 Jahren extrem schnell graue Haare bekommen habe, bedingt wahrscheinlich durch die Erniedrigungen und den Stress, welcher mir hier in diesem Land mit dieser asozialen Politik angetan wird.
Meine Nebenjobs wurden mir durch das Job-Center versaut, da ich wegen Ärger ständig fehlen musste und teilweise im Voraus Geld abgezogen wurde. Sogar einen Zimmermädchenjob für 1,50 habe ich dadurch verloren. Den Job habe ich im Endeffekt für die Fahrkarte zur Arbeitsstelle erledigt.

Ich werde ab dem 19. März nach meiner kleinen Vorübung den Hungerstreik extremer durchführen und mich auch dann mehr an die Öffentlichkeit wenden.
Ich fordere einen Job, bei dem ich mindestens 10 Euro die Stunde bekomme.
Weiterhin fordere ich eine Informationspflicht über genveränderte Nahrung, auch über den 3. oder 4. Weg. Verändert ist verändert.

Ich fordere die gleichen Rechte als Frau, was die Trage- und Hebebestimmungen betrifft, wie es bei den Männern der Fall ist. Es ist lächerlich und lediglich lohndrückend, dass Frauen, in den Bereichen in denen es Geld für schwere Arbeit gibt, nur 15 Kilo regelmäßig heben dürfen. Also schaffen sie dann alle Krankenschwestern e.t.c. ab.
Ich fordere, dass alle Zertifikate von Ausländern anerkannt werden, so dass diese auch in höhere Positionen aufsteigen können und sich nicht mit den ungelernten Deutschen um die Putzjobs kloppen müssen und „sie“ da oben ihre Ruhe haben.
Ich fordere als deutsche Bundesbürgerin ein effektives Mitbestimmungsrecht wenn es um wichtige Dinge geht wie EU-Beitritt, Euro e.t.c.

Ich fordere eine menschenwürdige Politik und eine Beendigung der korrupten Politik, die nur noch Unternehmer und Großverdiener unterstützt.

Dazu gehört auch die Abschaffung der 1 Euro Jobs, die mittlerweile massenhaft offizielle Stellen zerstört hat, mit Hilfe der Stadt und Unterstützung der Argen. Hier in Hannover renovieren gerade 40 Männer Altenheime e.t.c., machen dabei Gesellenarbeit, aber die Stadt streitet dieses ab und Herr Haidorn gibt dazu keine Auskunft.

Wenn mir in diesem Land, als Frau in meinem Alter mit meinen Berufen, definitiv jede Hoffnung genommen wird wieder in eine Arbeit zu kommen von der ich auch menschenwürdig leben kann (gesundes Essen kaufen, eine Wohnung in der ich mich wohlfühlen kann, Gesundheitsvorsorge wie Saunabesuch und Schwimmbad – mehr will ich nicht), dann erwarte ich von „ihnen“, die mir dieses Leben so eingebrockt haben dass ich handlungsunfähig bin, mir zu helfen im Ausland Fuß zu fassen oder den Hartz IV Empfängern die Möglichkeit der Selbstversorgung zu bieten. Wenn ich jetzt eh bis an meine Lebensende so leben muss, dann wäre ich auch bereit, einen Garten zu betreiben und auf dem Land in einem kleinen Haus ( 48 qm) zu leben mit Holzofen, Feuerherdstelle, Gemüsegarten und Strom durch Solarzellen. Das würde diesem Staat billiger kommen.

Ich werde keinen 1 Euro Job annehmen ( wurde mir ja eh vom Amtsarzt verboten- Mobbing durch Ärzte und Ämter) den jeder 1 Euro Job zerstört eine offizielle Arbeit.
Verteilen „sie“ endlich wieder von Oben nach Unten. Fördern sie den Mittelstand und erledigen sie endlich korrekt ihre Arbeit für die Wähler, welche ihnen vertraut haben und nun nur noch um Alles abgezockt werden.

Sie treiben uns sonst alle in einen Bürgerkrieg, von dem sie noch träumen werden.
Sie züchten hier Menschen ran, die eh nix mehr zu verlieren haben.
Im Osten durften die Menschen ihr Land nicht verlassen, ich darf meine Stadt nicht mehr verlassen.

Wenn sie mich wie einen Verbrecher behandeln, dann werde ich bald einer.
Wie man in den Wald ruft……

Ich erwarte eine Antwort, da ich diese Briefe veröffentlichen werden.

Beate Worms

http://www.diarius.de/Beate
http://hometown.aol.de/beateworms/

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