Tod von Saakashvili und einrückende russische Panzer in Tiflis – Fernsehbericht löste Panik aus
Meldung über Invasion in Georgien wurde prompt von Interfax als „angeblich nach unbestätigten Fernsehberichten“ weitergeleitet und in Moskau gesendet.
Ein falscher Bericht eines regierungsfreundlichen georgischen Fernsehsenders löste am Samstag, den 13.März eine Panik in Georgien aus, die Bewohner von Tiflis stürzten auf die Strasse, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Der Sender hatte die Invasion russischer Panzer in die georgische Hauptstadt ausgestrahlt und mitgeteilt, dass Präsident Mikheil Saakashvili getötet worden wäre. Imedi TV hätte den Beitrag anschliessend als eine „Nachstellung der möglichen Ereignisse“ erläutert, diese Mitteilung erreichte jedoch viele Zuschauer nicht, da das Mobilfunknetz genau in dem Moment zusammengebrochen war. Der Bericht verwendete Archivaufnahmen der Ereignisse im August 2008, als es zum kriegerischen Konflikt mit Russland kam. Georgische Truppen hatten Angriffe auf Südossetien gestartet und russische Panzer rückten bis auf 45 km gegen Tiflis vor.
Das georgische Innenministerium sagte, dass der Bericht kein Transparent mit der Aufschrift „es war ein Scherz“ getragen hätte und eine grosse Panik verursacht hatte.
Die russische Nachrichtenagentur Interfax hätte sofort den Bericht über den angeblichen aber unbestätigten Einfall von russischen Panzern und den Tod von Saakaschwili über ihre Leitungen gejagt und der Moskauer Radiosender Echo Moskwy hätte daraufhin seine standardmässige Nachrichtensendung unterbrochen, um die Meldung zu bringen.
Zu der Fehldeutung des Berichtes kam es, weil der Sender mitten in einer laufenden Live-Talk-Show die Meldung reingeschnitten hatte. Der Sender hätte sich entschuldigt und gesagt:
„Wir wollten zeigen, wie der schlimmste Tag in der georgischen Geschichte aussehen könnte.“
Georgy Arveladze, Leiter der Georgia Media Production Holding, die Imedi besitzt, teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit
„Das Ziel war es, die „wirkliche Bedrohung“, wie die Ereignisse sich entwickeln könnten zu zeigen.“
Die Opposition des georgischen Präsidenten ist wütend. Nino Burdschanadse hätte Reportern gegenüber gesagt, der Trick war „ekelhaft“.
Die ausgestrahlte Sendung könnte als Reaktion auf den kürzlich stattgefundenen Besuch von georgischen Oppositionspolitikern in Moskau bei dem russischen Ministerpräsidenten Vladimir Putin gewertet werden, wo beide Länder aufgefordert worden waren, die Beziehungen wiederherzustellen, hiess es.
Der Propagandatrick zur Hetze gegen Russland, um die Bevölkerung in Angst zu versetzen von Imedi TV hätte verdammt schief gehen können, wenn sogar Moskauer Sender die Meldung über diesen Vorfall mit dem Tod Saakashvilis sofort über den Äther schicken und die NATO-Geschütze wären in Stellung gegen Russland gegangen.
So löst man Kriege aus – ob das hier beabsichtigt war, werden die entsprechenden verantwortlichen Kreise für sich behalten. Ihr perfides psychologisches Ziel, ihre eigene Bevölkerung schocken zu wollen, haben sie zwar erreicht, aber ihre Methode wird zum Bumerang werden und viele Bürger werden sich über diese Art der „Belehrung“ empören.
Man stelle sich einmal eine derartige unterbrechende Sendung während einer Live-Talk-Runde im israelischen TV vor – wo die Regierung völlig am Kriegs-Rad dreht.
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