US,Gonzales-Gehilfin: Vize-Minister führte Kongress in die Irre

Washington: Monica Goodling, frühere Angestellte im US-Justizministerium unter Generalstaatsanwalt und Justizminister Alberto Gonzales, hat gestern vor dem Justizausschuss des US-Senates ausgesagt, dass der Vize-Justizminister Paul McNulty im Zuge der Entlassung von Bundesstaatsanwälten durch das Justizministerium aus politischen Gründen den US-Kongress „in die Irre geführt“ hat.Paul McNulty sei bei seiner Aussage vor dem Justizausschuss des Senates am 6. Februar – entgegen seinen Behauptungen – sehr wohl über die Verstrickung des Stabes von US-Präsident Bush in die Affäre informiert gewesen.
Dieser wiederum hatte damals behauptet, Goodling habe ihm Informationen vorenthalten über das Ausmass der Einflussnahme durch den Bush-Berater Karl Rove.

Goodling bestritt gestern, mit Rove über Entlassungen von Staatsanwälten diskutiert zu haben. Sie gab allerdings zu, in ihrer Arbeit durch politische Einflussnahme „eine Linie überschritten“ zu haben.
Auch habe sie mit einem untergeordneten Beamten des Weissen Hauses über den Rausschmiss von Staatsanwälten geredet.

Sie behauptete weiter, McNulty habe die Verwicklung von US-Präsident Bush in die Justizaffäre bewusst untertrieben. Er habe „gewusst, dass das Justizministerium über mindestens mehrere Monate mit dem Weissen Haus zusammengearbeitet hat“, so Goodling, welches auch die Entlassungen der Bundesstaatsanwälte „abgesegnet“ habe.

Ebenso sagte die ex-Gehilfin von Gonzales aus, dass Vize-Justizminister Paul McNulty wohl vergessen habe zu erwähnen, dass er von dem Bestreben des Präsdentenstabes wusste, H.E. „Bud“ Cummins III, Bundesanwalt in Arkansas, durch den Gehilfen von Karl Rove, Tim Griffin, zu ersetzen.

Monica Goodling hatte zuerst die Aussage vor dem US-Senat verweigert, unter dem Hinweis, sie könnte sich sonst selbst belasten.
Erst als ihr teilweise Immunität gewährt worden war, sagte sie nun aus.

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