G8-Treffen: Kanada bleibt beim Nein – keine Truppen in Afghanistan

Pünktlich zum Veranstaltungsbeginn platzten am Morgen des 29.März in Moskau die Bomben der unbekannten schnell „erkannten“ Attentäter – US-Aussenministerin Clinton ruft zum Guerillakrieg auf.

In Ottawa in Kanada trafen sich am 29. und 30.März die G8-Staaten zu zweitägigen Gesprächen. Hauptthemen sind der internationale Terrorismus und die nukleare Bedrohung durch die „Schurkenstaaten“, die sich der globalisierenden Politik der Grossen entziehen.

Wie meistens bei derartigen Gelegenheiten kommt es merkwürdigerweise gehäuft zu Anschlägen, als ob diese den Festlegungen der Regierungen mehr Nachdruck verleihen sollten. Der G8-Gruppe gehört – neben Deutschland, den Vereinigten Staaten von Amerika, Japan, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Italien (G7) – auch Russland an. Die Gruppe gab am 29.März eine gemeinsame Erklärung, die „stark die feigen Terroranschläge auf die Moskauer U-Bahn verurteilt“ ab.

Trotz dieser Vorkommnisse bleibt Kanada dabei, mandatsmässig seine Truppen bis auf den letzten Mann endgültig im nächsten Jahr aus Afghanistan abzuziehen, obwohl Washington alle Hebel in Bewegung setzt, dies zu verhindern.

Der kanadische Aussenminister Lawrence Cannon sagte, dass Kanada mögliche nichtmilitärische Aufgaben in post-Mission prüfe und schloss jedes verbleibende Kontingent der Canadian Forces aus.

„Lassen Sie es mich noch einmal deutlich sagen: die militärische Rolle wird im Jahr 2011 enden“

sagte Cannon nach einem Essen mit seinen Amtskollegen der G8 in der Nacht am Montag. Weiterhin meinte der Aussenminister, dass diese Entscheidung nicht zu Spannungen zwischen Washington und Ottawa führen würden, da Kanada klar und entschlossen auf seinen Standpunkt bliebe. Zudem war der Abzugstermin schon längst bekannt gewesen.

Cannons Kommentare kamen nachdem die USA eine öffentliche Rüge für Kanada erteilte, eine „sichtbare“ Präsenz in Afghanistan – einschliesslich der nichtmilitärischen Kampf-und Entwicklungshilfe zu halten.

Nachdem das noch einmal mit aller Deutlichkeit betont und es für die kanadische Regierung nichts mehr zu diskutieren gibt, lenkte die US-Aussenministerin Hillary Rodham Clinton ein und sagte, die Amerikaner sind dankbar für die kanadische „Unterstützung und Solidarität“ in Afghanistan und schlug vor, es gibt auch andere Rollen für Kanada zu spielen, wie die logistische Unterstützung, Ausbildung und den Aufbau der Demokratie.

„Wir würden es natürlich gerne sehen, dass diese militärische Unterstützung in irgendeiner Form fortgesetzt würde, weil die kanadischen Streitkräfte einen sehr guten Ruf haben. Sie arbeiten sehr gut mit unseren amerikanischen Truppen und unserer Koalition zusammen.

Natürlich obliegt es Kanada diesen Weg zu entscheiden, aber wir hoffen natürlich, es werden einige ständige und sichtbare Verbindungen zur Unterstützung bleiben, weil wir alle so viel gelernt haben. Wir glauben in den Vereinigten Staaten, dass wir mit der neuen Strategie, die Präsident Obama erlassen hat, Fortschritte erzielen. Es ist ein langer Weg auf dem wir versuchen zu lernen, wie man auf diese Aufständischen nehmen soll – die grossen Armeen unserer Länder haben zu tun, aber wir müssen zurück zum Wesentlichen, dem Guerillakrieg, der asymmetrischen Kriegsführung, um es mit dem Feind aufnehmen zu können.“

Quelle: http://www.torontosun.com/news/canada/2010/03/29/13402226.html

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