Berlin: Fassen wir mal zusammen…
Gestern berichtete „Monitor“, dass der Anführer der Miliz PJAK (PEJAK) hier unter dem Schutz von BND und Verfassungsschutz in Deutschland lebt. Gleichzeitig werden unter den Augen der deutschen Geheimdienste neue Rekruten für „Terroranschläge“, also verdeckte militärische Aktionen, nach Kurdistan (Irak) geschleust, die von dort aus in Kurdistan (Iran) operieren und dort bereits einen Stellvertreterkrig gegen den Iran führen.Auch zitierten wir unsere Anschlagswarnung vom 11.Mai für Deutschland im Vorfeld des G8-Gipfels durch Söldnertruppen im Nord-Irak bzw. Kurdistan wie z.b. die PJAK (PEJAK), die MEK (MKO, MKO, PMOI, NCRI, NLA) oder die Ansar al-Sunnah (Ansar al Sunna) (1).
Heute nun verkündeten August Hanning, Staatssekretär im Innern und ex-Geheimdienstchef des Bundesnachrichtendienstes (BND), und sein Vorgesetzter Innenminister Wolfgang Schäuble dass in der Tat unter den Augen deutscher Geheimdienste 10 Verdächtige aus Deutschland ausgereist seien um sich in Militärcamps für verdeckte militärische Aktionen ausbilden zu lassen.
Allerdings nicht für „Terroranschläge“ im Iran, sondern für Anschläge in Deutschland. Und auch nicht in von Israel und den USA gestützten Ausbildungslagern in Kurdistan, Nord-Irak, sondern im Grenzgebiet von Pakistan und Afghanistan. (3)
Desweiteren verkündete er uns, wir sollten Angst haben. Die deutschen Geheimdienste seien „alarmiert“. Die Hinweise auf mögliche Attentate in der Republik hätten sich gerade in den letzten Tagen verdichtet (3).
Es drohe Terrorgefahr in Deutschland durch Leute, die durch „Taliban“ ausgebildet würden, welche im von der NATO besetzten Afghanistan ungehindert Trainingslager für „Terroristen“ betreiben könnten.
Das hätte man ja auf Video gesehen. Kostenlos und von CBS. Neulich.
„TALIBAN“, EINE VIDEO-FARCE UND DIE DROHUNG AUS DEN USA (4)
Am 19.Juni wartet der US-Sender ABC mit einer „Exclusiv-Story“ auf. Unter freiem Satelliten-Himmel haben sich angeblich am 9.Juni 300 „Taliban“ zu einer Ausbildungsabschlussfeier versammelt, um ihre teils 12-jährigen Selbstmordlehrlinge feierlich nach Deutschland, die USA, Grossbritannien und Kanada zu verabschieden.
Dabei geben sie eine Pressekonferenz.
Ein Journalist aus Pakistan wird eingeladen, irgendein Dadullah – der Bruder von einem anderen Dadullah welcher nach offiziellen, haarsträubend widersprüchlichen Angaben von der NATO umgebracht worden sein soll, eine Woche vor dem Anschlag auf deutsche Soldaten in Kundus, zu denen ebenfalls ein Fernsehteam geladen worden war – gratuliert seinen „Selbstmordkommandos“, erzählt seine Geschichte runter, und dass das alles im Namen des Islam sei.
Das Ganze landet dann als Video-Mitschnitt irgendwie in New York.
Interessant ist, dass nicht einmal US-Geheimdienste bereit sind, diesen Schwachsinn als authentisch zu klassifizieren. Sie bezeichnen das Video gegenüber ABC als „aggressive und ausgeklügelte Propaganda“.
Nur der altbekannte Richard Clarke, früherer offizieller „Terrorismus-Experte“ des Weissen Hauses, lässt sich zu einer indirekten Bestätigung herab.(4)
NACH DEM VIDEO DER NEUE GRUND: DIE „ISLAMISCHE DSCHIHAD UNION“ (IJU)
Während des ganzen heutigen Tages wird zuerst immer wieder auf der Video-Farce herumgeritten. Gegen Nachmittag – dann wenn die ganzen Unabhängigen Medien meistens schon den ersten wutschnauenden Artikel draussen haben – wird dann auf einmal im Fernsehen erzählt, „Hey, wir haben da noch was Anderes, Mosaik, Puzzle, emails, Telefonate, alles abgefangen, hochinteressant, muss weitergehen, Festnahmen in Pakistan, Nuklearforschungsinstitut, ex-Mitarbeiter, ACHTUNG!!!, aber keine Panik“ und dann folgendes:
Im „Spiegel“ wird damit rausgerückt, womit Hanning mal wieder alle auf Kurs gequatscht hat:
SCHON IM APRIL habe der US-Geheimdienst CIA nach Deutschland gemeldet, „eine Gruppe islamistischer Kurden plane einen Anschlag in Deutschland..Die Gruppe der Islamischen Dschihad Union (IJU) sei von der Türkei auf dem Weg nach Deutschland.(12)
Hmm… Eine Gruppe islamistischer Kurden aus der Türkei auf dem Weg nach Deutschland. Soso.
Nun ist diese sagenumwobene, brandgefährliche Truppe aber aus Usbekistan, heisst es.
Und habe auch andere wohl klingende Pseudonyme wie „Islamic Jihad Group of Uzbekistan“, „Al-Djihad al-Islami“, „Jama‘at al-Jihad, Jamiat al-Jihad al-Islami, Jamiyat, The Jamaat Mujahedin, The Kazakh Jama‘at und sogar (Pruuuussst):
„The Libyan Society“ (14)
August. War das wieder mal alles?
WESTLICHE TERROR-MILIZEN ALS AUSFÜHRENDE ORGANE UND ALIBIS IM GLOBALEN KRIEG
KURDISTAN, IRAK: DIE „MEK“ (2)
Die Miliz MEK (MKO, MKO, PMOI, NCRI, NLA), welche im Norden des Irak seit Jahrzehnten unter Schutz des Regimes von Saddam Hussein operierte, wurde nach der Invasion 2003 „unter Beobachtung“ in US-Militärcamps gestellt und offiziell entwaffnet.
Bereits im Juni und August 1981 hatten sie mit „Terroranschlägen“, also verdeckten militärischen Aktionen, einmal 70 hochrangige iranische Parteipolitiker und dann Präsident Rajai sowie Premierminister Mohammad Javad in die Luft gejagt.
Vor der iranischen Revolution 1979, als sich das Ende des Schah-Regimes abzeichnete, waren sämtliche Mitglieder der Miliz aus der Haft des westlich gestützten iranischen Geheimdienstes SAVAK entlassen worden.
Nachher übten sie grösseren Einfluss im revolutionären Iran durch Verankerung im sozialen und akademischen Spektrum aus, wurden dann aber durch Khomeni und den islamisch-religiösen Flügel ausgekontert und entmachtet.
Es kam zu Massendemonstrationen, Schiessereien, Massenexekutionen, usw, ein Machtkampf eben.
Nachher fand die Miliz unter Massoud Rajavi dann einen Platz in Frankreich, als der sich 1986 mit dem Iran einigte im Irak unter dem westlichen Verbündeten Saddam Hussein, der ja gerade mit US-Hilfe Krieg gegen den Iran führte, diesen aber verlor.
Die MEK behauptet, von 1986 bis 2003 finanziell unabhängig und nicht von Saddam´s Regime abhängig gewesen zu sein, sondern sich durch „Spenden“ der iranischen Exil-Gemeinde im Westen finanziert zu haben.
Das ist unglaubwürdig, da die MEK ja auf Seiten des Irak gegen den Iran Krieg geführt hatte, der auch Hunderttausende von Iranern das Leben gekostet hatte.
Ein Ausschuss des Parlamentes in Australien kam jedenfalls zum Schluss, dass die MEK dadurch massiv an öffentlicher Unterstützung verloren hatte.
Trotzdem hielt man sich z.B. ein 540-köpfiges „Exilparlament“.
US-Geheimdienstagenten liessen an die Öffentlichkeit durchsickern, dass US-Vizepräsident Dick Cheney und US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld den Plan verfolgten, die MEK/MKO nach 2003 zu „konvertieren“ und in eigene Kampfverbände für „spezielle Operationen“ einzugliedern.
„Diese Typen sind bekloppt“, so eine Geheimdienstquelle über seine Vorgesetzten an der US-Regierung.
„Stephen Cambone (Vize-Verteidigungsminister unter Rumsfeld) und diese Leute liessen die MKO-Mitglieder einen Eid auf die Demokratie schwören, aus der MKO austreten und dann nahmen unsere Jungs sie in ihr Team auf und trainierten sie“ für Aktionen im Iran, so die Quelle.
Zu dieser Zeit bildeten Frankreich, Deutschland und Russland eine als „Achse der Wiesel“ bezeichnetes Bündnis gegen den Irakkrieg.
Im Juni 2003 unternehmen französische Sicherheitsdienste unter dem Befehl des damaligen Anti-Terror-Beauftragten Jean-Louis Bruguière umfangreiche Razzien gegen die MEK/MKO.
160 MKO-Mitglieder werden verhaftet, es kommt zu Protesten in verschiedenen europäischen Grossstädten, 10 Anhänger begehen dabei Selbstmord.
Aus den USA protestieren u.a. US-Senator Sam Brownback (Republikaner) und Sheila Jackson-Lee (Demokraten), eine langjährige Lobbyistin der MEK/MKO.
Brownback erkläre, der französische Präsident Jaque Chirac erledige „die Drecksarbeit für die iranische Regierung“.
Der damalige Innenminister von Frankreich, Nicolas Sarkozy, spricht lediglich davon, dass die MKO „kürzlich Frankreich zu seiner Unterstützungsbasis machen“ wolle, während der Chef der französischen Inlandsgeheimdienstes Pierre de Bousquet de Florian verlautbart, dass die Gruppe „ihr Zentrum in Val d‘Oise (nahe Paris) zu einer internationalen Basis für Terroristen transformierte“.
Der Aufenthaltsort des Anführers der Gruppe, Massoud Rajavi, ist seit 2003 unbekannt.
Im Gespräch ist aber Jordanien.(2)
Am 05.Mai vermeldet die staatliche Nachrichtenagentur des Iran folgendes:
„Ein Mann“ sei festgenommen worden, der an die „People`s Mujahideen“ (also die MEK/MKO-Miliz) Atomgeheimnisse des Iran weitergegeben habe.
Weitere Berichte lassen den Schluss zu, dass es sich hierbei um den Atomspezialisten Hossein Moussavian handelt – während der 90er Jahre Botschafter in Deutschland…(6)
Was diese offenbar aus den USA unterstützte und im Irak beherbergte Miliz mit diesen Atomgeheimnissen, die sie angeblich bekommen haben soll, nun anzufangen gedenkt – das ist hier die Frage.
Vergessen wir nicht – ihre Söldner wurden von Rumsfeld und Cheney für spezielle Operationen benutzt und ausgebildet.
KURDISTAN, IRAK: DIE ANSAR AL SUNNAH (ANSAR AL SUNNA)
Die „Ansar al-Sunnah/Ansar al Sunna“ ging hervor aus der „Islamic Movement of Iraqi Kurdistan“ (IMIK), von der sie sich plötzlich im Jahre 2001 abspaltete.
Der deutsche Verfassungschutz selbst wies daraufhin, dass der Anführer dieser Truppe,Nadjm ad-Din Faradj Ahmad (Mullah „Krekar“), bis heute unangetastet in Oslo lebt, obwohl der einzige offizielle Versuch der Ansar al Sunna einen Anschlag ausserhalb des Irak zu verüben, ausgerechnet in Deutschland erfolgte, nämlich beim Besuch des irakischen „Premierministers“ Allawi am 02.Dezember 2004 in Berlin.
Nicht vergessen – das waren die Tage der „Achse der Wiesel“, also der Achse gegen den Irakkrieg von Deutschland, Frankreich und Russland.
Bereits am 1.Februar 2004 verübt die Ansar al-Sunnah nach eigenen Angaben verheerende Bombenanschläge auf die Büros der kurdischen Parteien KDP und PUK in Irbil/Erbil.
Auch steht ihr Name unter einer gleichzeitig in Falludscha und Ramadi veröffentlichten
Erklärung von Aufständischen, die behaupten nach einem amerikanischem Abzug irakische Städte unter Kontrolle zu bekommen.
Trotzdem stoppt die britische Regierung erst am 10.Oktober 2005 die Aktivitäten der Ansar al-Sunnah und vierzehn anderer Milizen in Grossbritannien.(6)
Am 20.April dieses Jahres erklärt die US-Botschaft in Berlin:
„Die US-Botschaft empfiehlt allen Amerikanern in Deutschland, ihre Wachsamkeit zu verstärken und angemessene Schritte zur Erhöhung ihrer persönlichen Sicherheit zu unternehmen“. (5)
Der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble am gleichen Tag über die „Terrorgefahr“ gegenüber der Presse in Luxemburg:“Die deutschen Sicherheitsbehörden teilen diese Sorge, sie ist auch nicht neu“, so Schäuble. „Wir arbeiten seit längerer Zeit sehr eng mit der US-Seite, gerade auch in Bezug auf diese Sorgen zusammen, um alle geeigneten Maßnahmen sicherzustellen“, so Schäuble in Luxemburg. Er sprach davon, dass sich die Gefährdungslage für US-Einrichtungen in Deutschland konkret erhöht habe.(5)
Gleichzeitig zu den Erklärungen der US-Botschaft und des deutschen Innenministers Schäuble erscheinen im Berliner Tagesspiegel Meldungen, die bald überall weltweit abgedruckt abgedruckt werden. Sie drehen sich um die irakische Gruppe Ansar al-Sunna. „Aus ihrem Umfeld“ soll diese Anschläge in Deutschland planen, äusserst gefährlich und mit der Al Qaeda verbandelt sein.
Ebenfalls AM GLEICHEN TAG:
der konservative Blog hotair.com wundert sich, dass der Sprecher der US-Streitkräfte im Irak, Lt. Col. Keith Gogas, die Ansar al-Sunna als „moderat“ bezeichnet und davon schwärmt, dass diese nun mit diversen anderen sunnitischen Gruppen die Al Qaeda/Al Kaida/al-qaida/etc bekämpfen würde.
Auch wird erstaunt konstatiert, dass ein gewisser Maj. Gen. Michael Barbero der US-Besatzungsmächte nun meint wissen zu können, dass die Autobomben, die angeblich von irakischen Selbstmordattentätern gesteuert fast täglich dutzende oder hunderte Iraker im Irakkrieg töten, nun ausgerechnet aus dem schiitischen Iran ausgerüstet und unterstützt werden, obwohl die Selbstmörder angeblich Sunniten sind.
Interessanterweise ist es die deutsche Bundesstaatsanwaltschaft unter Monika Harms, die nun laut bloomberg.com Informationen darüber haben soll, dass sich die Gruppe Ansar al-Islam ausgerechnet im September 2001 im Irak unter Saddam Hussein gegründet haben und ausgerechnet 2003 nach der US-Invasion im Irak in Ansar al-Sunna umbenannt haben soll.
Auf die Ansar al-Sunna und die angeblichen Terrordrohungen gegen Deutschland angesprochen, sagt ebenfalls AM GLEICHEN TAG ein Sprecher des US-Ministeriums, er habe nie davon gehört.
„Dies ist ein grosser Wendepunkt“, so wiederum ein U.S. Maj. David Baker EBENFALLS AM 20.APRIL über diese „Entwicklung“ und die angebliche Tatsache, dass die Ansar al-Sunna und diverse andere Aufständische nun ein Bündnis GEGEN die Al Qaeda schmieden würden.
„Wenn sie sich gegenseitig bekämpfen, ist das besser, als wenn sie uns bekämpfen“.
Basra, britisch-besetzte Zone, Südirak, 2.August 2005:
der US-Journalist Steven Vincent wird kurz nach Mitternacht ermordet am Straßenrand aufgefunden, seine weibliche Vertrauensperson und Dolmetscherin überlebt seltsamerweise die Entführung durch „Männer in Polizeiuniformen“ und in einem Polizeiauto.
Steven Vincent, ein konservativer, eher zurückhaltend-christlicher Reporter, war kurz nach seiner Ankunft von „Sicherheitskräften“ verübten Massakern auf die Spur gekommen und nannte die von Rumsfeld persönlich bestätigten Treffs der US-Militärs, Kongressabgeordneten und mindetens einem Vertreter der US-Botschaft mit Terrorgruppen wie Ansar al-Sunna, the Islamic Army in Iraq, the Iraqi Liberation Army, Jaish Mohammed, Thawarat al-Ishreen, the Shoura Council of Mujahideen, am 1.Juli 2005 in einem Washington Times-Artikel eine „Tea Party“ mit Terroristen. Bald darauf war er tot. (5)
Mai, 09.05.07:
Während Dick Cheney in Bagdad eintrifft, ereignet sich in Erbil/Irbil, Kurdistan, Nord-Irak, vor dem kurdischen Innenministerium eine Explosion die nach Medienberichten 14 Menschen tötet und 87 verletzt.
Nach Angaben von Behördenvertretern und Nachrichtenagenturen hatte sich ein „Selbstmordattentäter“ in einem Auto in die Luft gesprengt, mit einer regulären „Al Qaeda-Taktik“. (6)
Es gibt kein Bekennerschreiben, aber die Nachrichtenagentur AP („Associated Press“) vermeldet die „Ansar al-Sunnah/Ansar al Sunna“ hinter dem Anschlag.
Die Explosion hinterlässt einen Riesenkrater. Nach militärischen Quellen ist das das typische Anzeichen eines Granaten- oder Raketeneinschlags. Eine Autobombe scheidet aus. (6)
Aus dem kurdischen Geheimdienst wird bekannt, dass der Anschlag in Erbil/Irbil erwartet worden sei. Umfangreiche Waffen- und Sprengstofflager seien in Kurdistan entdeckt worden, zuerst habe man angenommen diese seien dazu gedacht weiter in den Irak hinein geschmuggelt zu werden, dann aber sei man zu dem Schluss gekommen, diese seien für den Einsatz in Kurdistan gelagert.
Es gäbe Bewegung in der Region, so der kurdische Geheimdienstmann weiter, terroristische Organisationen seien an der iranisch-kurdischen Grenze aktiv.
Er kritisiert desweiteren Bestrebungen, offenbar durch den irakischen Ministerpräsidenten Jalal Talibani – der gleichzeitig auch Chef der Patriotic Union of Kurdistan (PUK) ist – Personen im kurdischen Sicherheitsapparat in Sulaymaniya auszuschalten, die dem alten Konkurrenten von Talabani innerhalb der PUK, Noshirwan Mustafa, nahestehen.(7)
Am 14. Mai übernimmt dann nicht die Ansar al-Sunnah, sondern eine Gruppe namens „Islamic State in Iraq“ (Islamischer Staat im Irak) die Verantwortung für den Anschlag am 9.Mai in Erbil/Irbil, für einen weiteren Anschlag in Makhmour (Machmur) nahe dem Hauptquartier der „Kurdistan Democratic Party“ (KDP) des kurdischen Präsidenten Massoud (Massud) Barzani und für die angebliche Entführung von 3 US-Soldaten.(7)
IRAK: DIE MILIZ „ISLAMIC STATE IN IRAQ“ (ISLAMISCHER STAAT)
Der Anführer der Gruppe „Islamic State in Iraq“, die die damals angeblich entführten drei US-Soldaten mutmasslich in ihrer Gewalt hat oder hatte, war bis dahin nur unter seinem Pseudonym „Abu Omar al-Baghdadi“ benannt worden.
Es scheint sich hierbei nach Recherchen eines unabhängigen Experten aber um einen gewissen Khalid al-Mashhadani zu handeln.(8)
Dieser angebliche „Al Qaeda/al-qaida/El Kaida“-Kalif ist offenbar Salafist (8). Salafisten gelten als radikale Sekte mit extremer Auslegung des Islam.
Sowohl der Vize-Präsident Iraks, Tariq al-Hashemi, als auch der Parlamentspräsident des Irak, Mahmoud al-Mashhadani, gehören zum Stamm der Mashhadani.
Die Mashhadanis sind offenbar über entfernte Familienbande beeinflusst worden von einem Salafisten namens Ibrahim Khalil Ibrahim al-Mashhadani.
Dieser gründete in den späten 70ern eine Salafisten-Organisation, welche Verbindungen zu den Moslembruderschaften in Syrien und nach Saudi Arabien hatte.
Der irakische Geheimdienst unter Saddam hat mindestens einmal über diese Organisation Waffen zu den syrischen Moslembruderschaften geschmuggelt, so die Recherchen.(8)
Sowohl explezit salafistische Milizen, wie auch die Moslembruderschaften in Syien haben laut den Recherchen von Seymour Hersh von Saudi-Geldern und US-Unterstützung profitiert.(9)
Zudem sollen es Basislager („HQs“) der „Gruppe Islamic State in Iraq“ in Bagdad gegeben haben, deren genaue Standorte von anderen aufständischen Gruppen – welche sich vor kurzem angeblich von „Al Qaeda“ distanziert haben – der irakischen Regierung zur Kenntnis gebracht worden sein sollen.(8)
LIBANON: DIE „FATAH AL-ISLAM“ (FATAH AL ISLAM)
Am 25.Februar berichtet Seymour Hersh in seinem neuestem Artikel „Die Umlenkung“ wörtlich folgendes:
—
Alastair Crooke, der fast 30 Jahre im MI6, dem britischen Geheimdienst verbrachte und für „Conflicts Forum“, einem Denk-Panzer („think tank“) in Beirut arbeitet, sagte mir, „Die libanesische Regierung öffnet zur Zeit diesen Leuten (Anm.: Salafisten) die Tür. Das könnte sehr gefährlich werden.“ Crooke sagte, daß eine sunnitische Extremisten-Gruppen, Fatah al-Islam, sich von der pro-syrischen Ursprungsgruppe Fatah al-Intifada im nordlibanesischen Flüchtlingslager Nahr al-Bared abgespalten habe. Ihre Mitgliederzahl zu dieser Zeit betrug gerade mal 200. „Mir wurde gesagt, daß ihnen innerhalb von 24 Stunden Waffen und Geld durch Leute angeboten worden waren, die sich als Interessensvertreter der libanesischen Regierung ausgaben – vermutlich um sich gegen die Hisbollah zu stellen,“ so Crook. (9)
—
Seit Sonntag dem 20.05.07 tobten dann auf einmal Kämpfe genau dort, wo sich Fuchs und Terrorhase noch Monate zuvor gute Nacht gesagt hatten – im palästinensischen Lager Nahr al-Bared, in der nordlibanesischen Hafenstadt Tripoli (nicht vergessen – da lungert unsere Flotte rum).
Innerhalb von ein paar Tagen kamen über 70 Menschen um´s Leben (10), die Kämpfe zwischen der libanesischen Armee und der Fatah al Islam weiteten sich schnell aus, der Anführer der Miliz (angeblicher Name „Shahin Shahin“) droht dann – nicht zur Überraschung aller – mit der Ausweitung der Kämpfe auf Syrien und Israel.(11)
Schuld an allem, so konnte man es in den westlichen Zeitungen lesen – natürlich Syrien. Von allen Seiten umstellt, hätte es nichts anderes zu tun als einen Angriff auf sich zu provozieren, so seien sie halt, die Syrer.
DIE „PANIK“, DIE ÜBERWACHUNG UND DIE TERROR-HEUCHLER
Wenn sich jetzt der August, der Hanning und andere im Zuge der „Terrorgefahr“ an eine Zeit vor einem neuen 11.September erinnert fühlen, dann erinnern sie sich bestimmt auch daran wer den passieren liess.
Insofern kann man den Mann gut verstehen.
In unserem Artikel vom 21.04.07
„Terrorgefahr: droht ein neuer Reichstagsbrand oder 11.September in der Berliner Republik?“
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=444&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=4
hatten auch wir da schon Paralellen gesehen. Aber wenn man wie unser Herr ex-BND-Chef immer wieder Terror-Häschen spielt und Monate später wieder mal in die Stacheln wetzt, dann wird das nix mit…
ja, mit was eigentlich? Worum geht es denn den Hasen Hanning und Schäuble?
„Schäuble beabsichtigt unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung eine weitere Verschiebung der staatlichen Machtbalance zugunsten der Exekutive und damit letztlich die Abschaffung der Gewaltenteilung, ohne die der Willkür der Exekutive Tür und Tor geöffnet wäre.
Nachdem das Parlament in einem fast sechzigjährigen Abnutzungskrieg bereits zum Erfüllungsgehilfen der Exekutive degeneriert ist, soll die Judikative demselben Verfahren unterzogen werden nach dem Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. So etwas nennt man einen kalten Staatsstreich.“
Von wem stammen diese Worte?
Vom NATO-Offizier a.D. Jochen Scholz, 36 Jahre bei der Bundeswehr, derzeit Mitarbeiter im deutschen Bundestag, die dieser am 16.April in einem längeren Artikel auf Radio Utopie veröffentlichte.
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=429&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=4
Lauschen wir weiter:
„Nicht von ungefähr plädiert Schäuble seit Jahren für den Einsatz der Bundeswehr als Polizeisubstitut im Inneren und die völlige Entmachtung des Bundestages bei Auslandseinsätzen mit Hilfe von Generalermächtigungen. Der Volljurist weiß, was er tut, er ist keineswegs das Opfer einer Effizienzneurose.
Wie bereits sein Vorgänger Schily schürt er im Verbund mit willfährigen Journalisten und `Terrorismusexperten` die Ängste der Bevölkerung vor terroristischen Anschlägen, um Akzeptanz für Demokratieamputationen zu gewinnen. Wenn das nicht ausreicht, stehen auch andere Methoden zur Verfügung. Das zeigen die Affäre um das vom niedersächsischen Verfassungsschutz fingierte `Celler Loch` im Jahr 1978, der Anschlag auf den Bahnhof von Bologna 1980 und die Etablierung terroristischer Kämpfer in Afghanistan 1979 durch den damaligen Sicherheitsberater Präsident Carters, Brzezinski.“
Nun, sicher – was weiss der schon? Bundeswehr, 36 Jahre lang, was ist das gegen einmal RTL gucken? Da weiss man doch, wo´s lang geht. Oder..?
Was jetzt diese ewige Warnerei und „mäh-mäh-mäh, Terrorterrorterror“ angeht, das können wir auch.
Im Artikel vom 11.Mai namens
„Iraq: terror plot in Kurdistan against US and EU?“
http://radio-utopie.de/english.php?themenID=487&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
warnen wir immerhin vor einem atomaren Anschlag. Der würde einfach das allgemeine Sicherheitsklima aufzubessern, US-Präsi Bush die Direktive vom 9.Mai in Kraft setzen zu lassen (15), damit er die olle Verfassung los wird und endlich König George ist und mal ehrlich –
wer redet dann noch von Online-Durchsuchungen? Dann wären das doch alles Peanuts..
Inzwischen mussten die Häschen auch schon zugeben: alles halb so wild.
Konkrete Hinweise gäbe es gar nicht.
Aber gut, dass man´s mal wieder versucht hat..
Quellen:
(1)
http://www.radio-utopie.de/index.php?themenID=632
(2)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=622
(3)
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6979474_,00.html
(4)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=621
(5)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=444&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=4
(6)
http://www.radio-utopie.de/english.php?themenID=487&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(7)
http://radio-utopie.de/english.php?themenID=495&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(8)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=493&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(9)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=308&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=2
(10)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=529&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(11)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=583&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=6
(12)
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,490116,00.html
(13)
http://www.nps.edu/Library/Research/SubjectGuides/SpecialTopics/TerroristProfile/Current/IJU.html
(14)
http://www.nps.edu/Library/Research/SubjectGuides/SpecialTopics/TerroristProfile/Current/IJU.html
(15)
http://www.tlaxcala.es/pp.asp?lg=de&reference=3050