Irgendwo im Netz: Es musste ja so kommen. Da fangen jetzt irgendwelche Leute an, die Leute zu fragen. „Demokratisierung der Musikwirtschaft“ könnte man das nennen, wenn das für die Klingeltontauscher heuzutage nicht schon zu kompliziert wäre.Formulieren wir es einfach – Ihr könnt jetzt selber mitreden, Ihr Kunden. Ihr Hinterherrenner, Fähnchenschwenker und Blindkonsumenten.
Ohne endloses Warten auf neue Folgen von „DSDS“, wo Ihr dann jede Menge an Kohle investieren müsst um dann Woche für Woche zu erleben wie Milliardäre Euch Ihr Leben erzählen und wie hart das ist immer wieder Leute in den Himmel zu heben oder zu vernichten.
Das Ganze einmal eins der Dekadenten, Reichen und Promis braucht Ihr nicht mehr nachzubeten, „geht doch online“ heisst die Parole und stimmt Euch die Charts in denen Ihr Eure Helden sonst nur suchen könnt.
Auf „Myspace‘s Top Band“ (1) sind vor 2 Wochen zehn Bands aus der runden, blauen Welt gestartet, 7 stehen noch zur Auswahl.
Von „The Nuances“ mit der weiblichen Ville Valo namens „Christelle“ am Mikro, über seichte Hulahula-Popbands wie „Abanda Shake“, dem ultrakrassen US-Hip-Hopper „Alkeyman“, experimentelle Actsn wie die nach einem wütenden Gary Numan klingenden „Massdriver“ aus Norwegen oder die Freaks des interkontinentalen „Electronica“-Projektes von „Former Human Beings“ stellen sich neue Bands und Acts nun direkt dem Publikum, das weltweit und ohne Blabla-Filter und TV-Berieselung nun selbst wählen kann.
Die Zukunft der Musik und ihrer Wirkung schlägt ein neues Kapitel auf, die Branche muss draussen am Fenster kratzen und man fragt sich – warum nicht gleich so?
Endlos manipulierte und zusammenbestochene „Charts“ der limitierten und am Werbetropf hängenden Antennenradios, von deren Fantomergebnissen letzten Endes das Leben der Künstler abhängt, willfährige Bewegungsmasse der Ausbeuter, Klugscheisser und Wegelagerer, die sich selbst „Musikindustrie“ nennt und nichts anderes macht als dumm in der Gegend rumzustehn, die Hand aufzuhalten und auf Parties zu rennen.
Wenn eine Branche gibt, deren Prostitutionslevel immer noch auf dem Niveau des 19.Jahrhunderts stehen geblieben ist, dann ist das die „Popwelt“ der Medienmogule, dicken „Produzenten“ und Konzernmusiker, von der Filmbranche mal abgesehen, aber die kommt auch noch dran.
Wer braucht sie denn, die „Manager“, die „Produzenten“, die „Promoter“, „A&Rs“, „Geschäftsführer“, „Marketing-Experten“, gescheiterte Musiker als Redakteure in Musikzeitschriften, Elendsverwalter als Veranstalter von gesponsorten, überteuerten und konzerngesteuerten Festivals bei denen nicht-Majorbands dann vorbetteln müssen, all die Quatschdrohnen und Garderobenständer, wer will die denn?
Alles was man braucht für die Musik sind diejenigen die sie machen und diejenigen, die sie hören wollen, der Rest soll einfach aus dem Weg gehen, verpisst Euch auf den Müllhaufen der Geschichte, wir brauchen Euch nicht, Ihr nervt nur rum, könnt nix und verprasst unser Geld.
„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“, hat einmal ein gewisser „Sozialdemokrat“ namens Franz Müntefering gesagt.
Oh Ihr Besitzer, Verwalter, Ausbeuter (nicht nur) der Kreativen Klasse, betet lieber dass wir mit Euch eines Tages mehr Mitleid haben.
Radio Utopie auf myspace:
http://www.myspace.com/radioutopie
Quelle:
(1)
http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=151941425