"Jasmin"-Daten, der MAD und das US-EUCOM (Kapitel III)

In Kapitel I
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beleuchteten wir den Fall von Abdel Halim Khafagy und seine Entführung durch US-Soldaten in die US-„Eagle Base“ in Tuzla am 25.September 2001, den dort operierenden NATO-Geheimdienst „Allied Military Intelligence Battailon“ (AMIB), sowie die Verwicklung der deutschen Behörden MAD, BND und BKA.In Kapitel II
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erläuterten wir die Befehlsstränge des AMIB im militärischen Komplex der NATO die beim US-Europakommando EUCOM zusammenlaufen, die Bedeutung der US-„Eagle Base“ in Tuzla (Tusla) während der Verschleppung von „Terrorverdächtigen“ und berichteten über geheime Waffenlieferungen des Pentagon, sogar an US-Geheimdiensten vorbei, an Milizen in Bosnien über eigene Spezialeinheiten.

Nun kommen wir zu Verstrickungen von Geheimdiensten weltweit in die Geschichte von „Al Qaeda/Al Kaida“-Terroristen und Milizen, die in Bosnien operierten, sowie zu den verschwunden Jasmin-Akten, von denen bis vor kurzem nie die Rede war.

DIE BOSNIEN-US-„AL QAEDA“-BERLIN CONNECTION (1)

Laut einem recht ausführlichen Referat des indischen Vize-Ministers B. Raman vom 31. 03. 2002 wurden während des Bosnien-Krieges „islamistische“ Söldner der Harkat-ul-Mujahideen (HUM) und der Harkat-ul-Jihad-Al-Islami (HUJI) aus Afghanistan nach Bosnien geflogen.
In recht trauter Einigkeit wurde die Aktion vom saudischen Geheimdienst GID finanziert, Munition und Waffen kamen vom iranischen Geheimdienst und der pakistanische ISI sowie der türkische Geheimdienst übernahmen Federführung und Organistation.

Die HUM und HUJI waren im wesentlichen Teil der vom pakistanischen Geheimdienst ISI und der CIA gegen die Sowjetunion aufgebauten Milizen, die nach dem Abzug der Sowjets schlicht arbeitslos waren und nach dem 11.September als „Al Qaeda“ ein neues Label bekamen.
Damals hiessen sie nicht so.

Die ausländischen Söldner auf Seiten der muslimischen Bosnier waren zusammengefasst in der „El Mujahed“-Einheit.
Dessen Kommandeur war ein gewisser Abu Abdel Aziz „Barbaros“. Die US-Untersuchungskommission zu den Attentaten am 11.September 2001 nannte ihn einen „Haupt-Rekrutierer von Al Qaeda“.
Während des Krieges in Bosnien konnten die später „Al Qaeda“ genannten Gruppen und deren deren Milizenchefs auf die uneingeschränkte Unterstützung der NATO-Geheimdienste, sowie die der moslemischen Länder zählen.

Was die Meisten nicht wissen werden – Reda Seyam, der der Mittäterschaft der Bomenattentate in Bali 2002 verdächtigt wird, lebte zumindestens 2004 von 20 deutschen Agenten rund um die Uhr bewacht in Berlin und suchte einen Job.
Er fertigte nach Zeugenaussagen während des Bosnienkrieges in den 90ern ein Propaganda-Video namens „The Martyrs of Bosnia“, welches erst nach den Attentaten vom 11.9. mitsamt anderen Propaganda-Seiten US-gesteuerter Terrorgruppen sogenannter Islamisten aus dem Netz verschwand, während bis auf den heutigen Tag alle möglichen „Al Qaeda“-Seiten völlig ungehindert eine Sawahiri-Soap nach der nächsten in der „Prime Time“ landen können.

Im Jahre 1988 heiratet Seyam die deutsche Doris Glueck und hat seitdem einen deutschen Pass.
1994 geht er für einen Monat nach Bosnien und stellt seiner Frau danach ein Ultimatum, ihn nach Bosnien zu begleiten.
„Falls ich bleiben wolle, sei die Ehe zuende“, so Glueck in einem Interview 2004.

Sie berichtet von blutigen Videos, die Seyam während des Krieges von Kämpfen, Leichen und Massengräbern drehte.
Eines Tags wird sie in ein geheimes Trainingscamp von Moslems in den Bergen mitgenommen. Sie sieht mit Entsetzen wie ein Dutzend muslimischer Frauen, die ihre Männer im Krieg verloren haben, ihre Magazine nacheinander auf 2 gefangene Serben leeren, die an einen Baum gefesselt werden.
Die moslemischen Frauen zielen „zuerst auf die Füsse, dann auf die Beine, so dass sie ihn auf sehr langsame und grausame Art töteten“.

Nach Aussage von Doris Glueck nimmt Seyam nach dem Krieg einen Job bei einer Autofirma an, hinter der ein saudischer Scheich steht.

Nach Erkenntnissen der deutschen Behörden stand dahinter aber die saudische Twaik-Group von Saleh Abdulaziz Al-Fahhad und der saudische Gehemdienst.
1999 geht Doris Glueck zurück nach Deutschland, Seyam nach Albanien mit seiner neuen Ehefrau.
Er absolviert ein dreimonatiges Video-Training in Katar bei Al-Jazeera.
Er unterschreibt in Saudi-Arabien einen Vertrag mit „Rawasin Media Productions“, einer Propaganda-Firma für die wahabitische Auslegung des Islam. Die Firma ist ebenfalls unter Kontrolle des saudischen GID.
Er ruft Doris Glueck 2000 aus Saudi Arabien an und lädt sie dorthin ein.
Direkt gegenüber von Rawasin beziehen die Beiden ein luxuriöses Hotel. Sie sagt, es sei unglaublich, wieviele Firmen an soetwas wie dem Dschihad (Jihad), dem heiligen Krieg beteiligt sind.
Bei Besuchen bei superreichen Bekannten ihres Mannes trifft sie in Palästen auf deren Ehefrauen, muss sich wie sie auf Kommando verschleiern, sobald ihr ex-Mann und seine Geschäftspartner auftauchen.
Einer von ihnen, sagt sie, habe umfangreiche Geschäfte in Bosnien am Laufen.

In den Jahren 1999 und 2000 fliegt Seyam nach Erkenntnissen deutscher Geheimdienste mehrfach mit Jets des GID.

Er kommt von einem Besuch in Indonesien zurück und zeigt ihr Bilder von Massakern.
„`Das ist der neue Jihad`, sagte er,“ so Glueck.

2001 kehrt Glueck zurück nach Deutschland.
Reda Seyam fliegt mehrfach nach Djakarta und wieder zurück nach Saudi Arabien.
Er erzählt dort, er würde für eine Londoner Medien-Firma arbeiten, in Wirklichkeit ist er wohl im Auftrage der saudischen Geheimdienst-Firma Rawasin dort.

Er fliegt zum dritten Mal im August 2002 nach Bali, mit einer Tasche voller Geld. Er unterzeichnet einen zweijährigen Leasing-Vertrag für ein Haus im Süden von Jakarta, im Bezirk Ragunan.

Am 17.September ruft Doris Glueck, die gerade auf der Autobahn unterwegs ist, ein deutscher Geheimdienstler an und sagt ihr, dass ihr ex-Mann inhaftiert sei.

Die Agenten des indonesischen Geheimdienstes, die morgens um 6 Uhr sein Haus stürmen, finden umfangreiches Propaganda-Material, teures und professionelles Filmequipment, Videokassetten mit Ausbildungsanweisungen für Terroristen und Al-Qaeda-Filme.
Zachary Abuza, ein Bostoner Terrorexperte, sagt, manche von Seyam´s Video seien so schrecklich gewesen, dass man sie nicht hätte beschreiben können.

Andere Videos hätten das Logo der saudischen Al-Haramain Islamic Foundation gezeigt, deren indonesischen und bosnischen Ableger von der Bush-Regierung als Unterstützer von Terrorgruppen bezeichnet wurden.

Auf den Laptops, Notebooks und Festplatten von Seyam findet sich eine komplette Liste mit Finanztransaktionen an Chefs der „islamistischen“ Jemaah Islamiyah, einem angeblichem Ableger der „Al Qaeda/Al Kaida“ in Indonesien.
Eine Überweisung geht an Imam Samudra. Dieser wird 2003 wegen Teilnahme am Bali Attentat, bei dem 202 Menschen sterben, zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Obwohl diese Attentate sich drei Wochen nach der Festnahme des Deutschen Reda Seyam ereignen, klagen die indonesischen Behörden diesen nur wegen Visa Vergehen an und weisen ihn 2003 nach Deutschland aus.

Dort wird er unter 24-Stunden-Überwachung durch die deutschen Behörden gesetzt, sein Pass wird eingezogen.
Aber auch hier wird er keiner Verbrechen angeklagt, OBWOHL SICH MINDESTENS EINE FESTPLATTE MIT BEWEISMATERIAL UNERKLÄRLICHERWEISE IN HÄNDEN DES BKA BEFINDET. (1)

DAS VERSCHWINDEN DER JASMIN-AKTEN UND DAS ZNBW

Gestern nun berichteten „tagesschau.de“ und „Report Mainz“ darüber, dass der Staatssekretär Peter Wichert – auf die offenbar erste Anfrage des immermüden deutschen Parlamentes seit Existenz des „Zentrums für Nachrichtenwesen der Bundeswehr“ (ZNBw) – erklärte, dass der de facto Militärgeheimdienst der Bundeswehr sämtliche Akten zwischen 1999 bis 2003 nicht herausrücken wolle.

Der Grund: man könne es irgendwie nicht.
Die seien nämlich alle weg.
Verschwunden.
Ganz plötzlich.
Schon seit, ach.., 2004. Äh, nee, doch 2005, Sicherungskopie und so. (6)

Das sei alles viel zu viel gewesen für die armen Computer.
Die seien ja gar nicht hinterhergekommen, so überlastet waren die Dinger. Beim Militär.

Und das obwohl sich der saubere Herrn Wichert gegenüber Christian Ströbele diesbezüglich auf dessen gewohnt zart-geduldige Fragen zum Fall Kurnaz noch 2006 monatelang rausredete ohne irgendwelche verschwundenen Akten auch nur zu erwähnen (5) und ohne dass der Christian endlich mal DIE BRATPFANNE RAUSHOLTE, GOTTVERDAMMT!!

„Verschwunden“ nun angeblich auch die Unterlagen über die AMIB und die Entführung des dreifachen Familienvater Abdel Halim Khafagy am 25.September 2001 in das US-„Geheimgefängis“ in der „Eagle Base“ in Tuzla, wo ein paar Tage später Bundespolizisten des BKA und Agenten unseres Auslandsgeheimdienstes „Bundesnachrichtendienst“ (BND) aufkreuzten, sich schwer entsetzt zeigten, ihn aber angeblich nie zu Gesicht bekamen und ohne den Geheimdienstkoordinator Frank Steinmeier im Kanzleramt zu informieren, obwohl ein BKA-Beamter an die Präsidentenrunde einen Bericht sandte.

im letzten Kapitel IV:
DER BND UND DIE „VERSCHWUNDENEN“ JASMIN-AKTEN
VON DER DEUTSCHEN REPUBLIK VERRATEN UND IM STICH GELASSEN: ABDEL HALIM KHAFAGY
WAS LAGERT IN DEN JASMIN-AKTEN?

Quellen:
(1)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=469&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(5)
http://n-tv.de/819218.html
(6)
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6990932_,00.html

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