Politisches und geologisches Erdbeben am 7.April in Kirgisistan – Neue Verfassung in Vorbereitung

Laut Angaben des USGS ereignete sich am Mittwoch, den 7.April ein Erdbeben in Kirgisistan, hier treffen geologische und politische Beben zeitgleich zusammen – Präsident soll ausser Landes geflohen sein – Opposition ruft Übergangsregierung aus und bereitet eine Verfassung für das Land vor

Das horizontale Erdbeben wird mit einer Stärke 4,5 auf der Richterskala und in einer Tiefe von 52 Km angegeben. Weitere Daten zu den Entfernungen ausgewählter Städte sind

25 km (15 miles) SSE of Sary-Tash, Kyrgyzstan
60 km (35 miles) NW of Karakul, Tajikistan
125 km (80 miles) SSE of Osh, Kyrgyzstan
395 km (245 miles) SSW of BISHKEK (Frunze), Kyrgyzstan

In Kirgisistan hat die Opposition nach vorhergehenden blutigen Auseinandersetzungen am 7.April die Macht ergriffen, nach ersten Angaben gab es dabei siebenundvierzig Todesopfer und über vierhundert Verletzte.

Die Proteste, die durch die Opposition des Landes initiiert wurden, begannen sich von der nordwestlichen kirgisischen Stadt Talas am Dienstag auf andere Regionen des Landes auszuweiten, einschliesslich am Mittwoch auf die Hauptstadt Bischkek. Präsident Bakijew hatte daraufhin in Bischkek sowie im Norden des Landes den Ausnahmezustand und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Der Präsident soll sich nach Kasachstan abgesetzt haben.

Ex-Aussenministerin und Oppositionsführerin Rosa Otunbajewa rief für ein halbes Jahr eine geschäftsführende Übergangsregierung aus, in dieser Zeit soll eine neue Verfassung entworfen und die Voraussetzungen für freie und faire Präsidentschaftswahlen geschaffen werden, hiess es bei Reuters. (2)

Die Verfassung von 1993 ist an westlichen Vorbildern orientiert und sieht ein gewaltenteilendes Regierungssystem mit einer starken Stellung des Staatspräsidenten sowie eine weite Palette an Grundrechten vor. Durch Referenden zur Verfassungsänderung im Februar 1996 und Oktober 1998 wurde die ohnehin starke Stellung des Präsidenten zu Lasten des Parlaments weiter ausgebaut und der Trend zur autoritären Präsidialdemokratie bestätigt. Ein Verfassungsreferendum im Februar 2003 änderte daran wenig.

Präsident Bakijew ließ am 21. Oktober 2007 ein erneutes Verfassungsreferendum durchführen. Durch die Verfassungsänderungen – die nach offiziellen Angaben von 75 % der Stimmenden angenommen wurden – stärkte der Präsident seine Position beim Besetzen von Regierungsposten und beim Auflösen des Parlaments. Nach Annahme der Verfassungsänderungen löste Bakijew das Parlament und die Regierung von Premierminister Almasbek Atambajew auf. (5)

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon besuchte Bischkek in der letzte Woche und hatte die Regierung aufgefordert, mehr zu tun, um die Menschenrechte zu schützen.

Der Sprecher des US-Aussenministeriums, PJ Crowley sagte, die Vorgänge im Land scheinen sich zur Zeit nicht auf die US-Militärbasis Manas, die im letzten Monat vom Chef des US Central Command General David Petraeus besucht wurde, ausgewirkt zu haben. Von diesem US-Stützpunkt werden teilweise die ankommenden Transporte nach Afghanistan weitergeleitet.

Das Pentagon und das Aussenministerium dürften zur Zeit in Sorge um ihren neuen Haupttransportweg ins Kriegsgebiet Afghanistan Blut und Wasser schwitzen und alle Undercover-Agenten und zur Verfügung stehenden Kräfte einsetzen, den gestürzten autoritären Präsidenten wieder ins Amt zu bringen.

Sollte es zu einer neuen Regierung mit demokratischeren Strukturen kommen, sollten sie die Verträge zum Bau des neuen US-Anti-Terror-Zentrums als erstes mit hinwegfegen, wenn sie eine Weile im Amt bleiben will. (4)

Russland wies jede Beteiligung an dem Aufstand zurück und hat seine Truppen auf seinem Luftwaffenstützpunkt in Kant in Kirgisistan, der sich etwa 20 Kilometer ausserhalb von Bischkek befindet, in höchsten Alarmzustand versetzt. (3)

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Quellen:
(1) http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/recenteqsww/Quakes/us2010uubc.php
(2) http://alertnet.org/thenews/newsdesk/LDE63628P.htm
(3) http://en.trend.az/regions/casia/kyrgyzstan/1665524.html
(4) http://www.radio-utopie.de/2010/03/16/neues-us-anti-terror-zentrum-fur-spezialkommandos-in-kirgisistan-an-der-usbekischen-grenze-proteste-des-altestenrats/
(5) http://de.wikipedia.org/wiki/Kirgistan

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