Die USA machten sich wegen einer unerlaubten Zigarette zum Gespött der arabischen und ganzen restlichen Welt

Datenbankadministrator der Botschaft von Katar in Washington löste Bombenalarm während eines Inlandfluges von Washington nach Denver aus – Kampfjets stiegen auf und die diplomatische und sicherheitstechnische Maschinerie wurde in Gang gesetzt

Das Anzünden einer Zigarette am unpassenden Ort kann für notorische Raucher extreme Reaktionen der Umwelt auslösen wie es der Fall des in der Luft reisenden Diplomaten Mohammed Al-Madadi wieder einmal zeigte, den auf einem Flug mit einer Boeing 757 der United Airlines mit 157 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord von Denver nach Washington in den frühen Morgenstunden des Donnerstags, den 8.April trotz der relativ kurzen Reisezeit von weniger als zwei Stunden der quälende Raucherast plagte.

Anstatt ein Bonbon zu lutschten, schlich sich der Diplomat heimlich auf die Bordtoilette, um seinem Laster zu frönen. Jeder echte Raucher wird diesen qualvollen Entzug von Tabak an Bord einer Maschine am eigenen Leibe kennen und dieses Verhalten verständnisvoll nachvollziehen können. Vielleicht hatte Al-Mahadi einfach nur Flugangst und wollte in dieser Stresssituation das tun, was ein Raucher zu tun pflegt: eine Zigarette in den Mund schieben und das Nikotin auf die erregten Sinne einwirken lassen.

Das Qualmen des Glimmstengels zog jedoch ungeahnte Folgen nach sich, da Al-Madadi – der als Datenbankadministrator bei Qatar‘s Ministry of Foreign Affairs arbeitet – vergessen hatte, in welcher Welt wir leben, in der nichts mehr normal ist, vor allem nicht in dem Land, in dem er sich seit Jahren aufhält.

Nach Angaben von FoxNews wurde die aus der Toilettentür „heraus quellenden“ Rauchschwaden bemerkt und die Sicherheitsmitarbeiter benachrichtigt. Daraufhin überwältigten die Sky Marshalls den armen Kerl wegen Verdachts eines Attentats.

Von der Harmlosigkeit der Situation überzeugt, soll Al-Madadi noch gescherzt haben, er hätte seinen Schuh angezündet in Anspielung auf einen Schuhbomber. Alles hätte sich nach der Feststellung der Ursache der brenzligen Luftverpestung in Wohlgefallen auflösen können – nicht so jedoch im Land des perfektionierten Überwachungs-Kontroll-Wahns. Nach Angaben einer Passagierin hätten zwei US-Marshals den Mann aufgegriffen und sich neben ihn für den Rest des Fluges in dem First-Class-Abschnitt gesetzt und es hätte „keine Hysterie gegeben, kein Kampf, nichts.“

Die Transportation Security Administration hätte bestätigt, dass die Federal Air Marshals wegen eines Reisenden, der „eine Störung an Bord des Flugzeugs verursacht hatte, reagiert haben.“

Damit war die Sache nicht erledigt – es muss die selbstimplementierte Maschinerie gegen den „Terror“ in Gang gesetzt werden – Vorschrift ist eben Vorschrift, davon darf keinen Inch abgewichen werden.

Wegen einer Bombendrohung wurde die US-Airforce und die Strafverfolgungsbehörden in höchste Alarmbereitschaft versetzt, hiess es nach Auskunft von Beamten. Zwei Kampfjets der US-Luftwaffe stiegen in die Lüfte auf und begleiteten die Boeing zum Denver International Airport, wo sie sicher gegen 7.00 Uhr morgens landete.

Stundenlang später soll Al-Madadi noch von den Ermittlungsbehörden befragt worden sein. Selbst die Passagiere wurden noch eine Stunde lang nach der Landung in einer Feuerwehrstation des Flughafens festgehalten und zu dem Vorfall um Auskünfte gebeten worden sein.

Natürlich wurde kein Sprengstoff an dem Mann gefunden und die Beamten würden nicht glauben, dass er jemanden schaden wollte, hätte ein hochrangige Beamter der US-Strafverfolgungsbehörden unter der Bedingung der Anonymität gesagt. Ein Gesetzeshüter hätte verraten, es würde keine Anklage gegen den Mann erhoben werden.

FoxNews konnte es sich selbstverständlich nicht verkneifen, einen Hinweis auf den sogenannten „Schuh-Bomber“ Richard Reid im Jahr 2001 und auf das Detroit-Attentat im Dezember 2009 im Artikel unterzubringen – wegen einer heimlich angezündeten Zigarette kann man den Lesern unbemerkt wieder gleich Propagandameldungen unterschieben.

Die neueste Ausgabe der Abteilung Diplomatische Liste, in der die Registrierung von ausländischen Diplomaten in den Vereinigten Staaten eingetragen wird, identifizierte einen Mann namens Mohammed Al-Yaaqob YM Madadi als dritten Sekretär für die katarische Botschaft in Washington. Dritter Sekretär ist eine relativ niedrige Rangposition in der Hierarchie der diplomatischen Posten und es wäre nicht sofort klar gewesen, was seine Aufgaben dort sind, berichtete FoxNews und weiter, dass eine Online-Biografie auf der Business Networking Site LinkedIn anzeige, dass ein Mohammed Al-Madadi in Washington zumindest seit 2007 lebe, als er das Studium an der George Washington University Business School begonnen hätte.

Präsident Barack Obama wurde über den Vorfall an Bord der Air Force One vom Nationalen Sicherheitsbeauftragten General Jim Jones und dem National Security Chief of Staff Denis McDonough
kurz vor 9 Uhr informiert, sagte ein Beamter des Weissen Hauses unter der Bedingung der Anonymität, um die laufenden Untersuchung zu diskutieren. Der Präsident fliegt heute nach Prag, wo er den Atomwaffen-Vertrag mit Russland unterzeichnen wird. Eine grössere Differenz in der Wichtigkeit in diesen beiden Fällen kann man sich nicht vorstellen.

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03.01.2010 Flug 253: Chronologie einer Inszenierung

Quelle: http://www.foxnews.com/us/2010/04/07/air-marshals-reportedly-stop-attempted-shoe-bomb-attack/

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