Es ist das heikelste Thema in der „Sicherheitsbranche“ überhaupt – Spionage durch Konzerne.
Der Software-Konzern SAP hat jetzt zugegeben, dass Angestellte der Tochterfirma TomorrowNow den Konkurrenten Oracle auspionierten und mithilfe von geklauten Log-Ins von Oracle-Kunden Programme von Servern des US-Konzerns stahlen.Dabei sei, so Oracle, Teile des Programms „PeopleSoft“ illegal kopiert worden, allerdings mit noch enthaltenen kleinen Bugs, so dass der Datendiebstahl auffiel und schwer zu leugnen sei.
Die Antwort von SAP – die Daten lägen immer noch bei der Tochterfirma TomorrowNow. SAP habe über seine Tochtergesellschaft keinen Zugriff auf geistiges Eigentum von Oracle gehabt.
Nun ist das im digitalen Zeitalter der ruckzuck-Schnellkopie von einfach allem eine ähnlich kluge Ausrede, wie sie der deutsche Verteidigungsstaatsekretär Peter Wichert vor kurzem zu den Daten des militärischen Geheimdienstes ZNBw aus dem Hut zog, als es darum ging dem Verteidigungsausschuss des deutschen Bundestages die Daten über den 2001 entführten Murat Kurnaz sowie über die Jahre 1999 bis 2003 zur Verfügung zu stellen. (2)
Da SAP im ersten Quartal noch keine Rückstellungen für den Rechtsstreit gebildet hat, ist mit Belastungen für SAP-Aktien laut Pressemeldungen durchaus zu rechnen, zumal „Oracle es sich nicht nehmen lassen wird, nun alle Register zu ziehen“, wie es hiess.(3)
Quelle:
(1)
http://www.golem.de/0707/53240.html
(2)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=647
(3)
http://www.faz.net/s/RubEA492BA0F6EB4F8EB7D198F099C02407/Doc~EADB7C05855B24B7C996E6FCAAB182DD5~ATpl~Ecommon~Scontent.html