Brzeziński: US-Präsident Obama soll vor israelischem und palästinensischem Parlament flammende Friedensrede halten

US-Sicherheitsberater will Friedensgespräche mit dem vermeintlich charismatischen und überzeugenden Image des US-Präsidenten voran bringen.

Zbigniew Brzezi?ski, ehemaliger Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, der neben vielen anderen politischen Tätigkeiten zur Zeit auch Barack Obama in der Aussenpolitik berät, hat in der morgigen Ausgabe der Washington Post von Sonntag, den 11.April zusammen mit Stephen Solarz einen Beitrag geschrieben, in dem er Obama rät, nach Israel zu reisen.

Um die Friedensgespräche voran zu bringen, soll der US-Präsident seine ganze Persönlichkeit in die Waagschale werfen und eine kühne Rede vor den Vertretern des israelischen Parlamentes – der Knesset – sowie dem Palästinensischen Legislativrat in Ramallah halten.

Eine anschliessende Rede von Obama in der Altstadt von Jerusalem, die an alle Menschen in der Region gerichtet ist und an die „Rede von Kairo an die muslimische Welt im Juni 2009“ erinnern würde, könnte der Höhepunkt dieser Reise für den Frieden sein.

Ein Routinevorschlag eines US-Friedensplans wird nicht ausreichen. Nur eine mutige und dramatische Geste in einer historisch bedeutsamen Umgebung könne die politischen und psychologischen Impulse für einen grossen Durchbruch generieren.

Eine derartige Anstrengung würde Obamas Stärken ausspielen: Er personifiziert die Politik und versucht, Rhetorik und dramatische Einstellungen zu nutzen, um Sackgassen zu zerbrechen, das Projekt einer überzeugenden Vision der Zukunft darzustellen und das Vertrauen seines Publikums zu erringen, hiess es in dem Vorschlag.

Es liege im US-amerikanischen nationalen Interesse, ein umfassendes Friedensabkommen im Interesse aller Beteiligten zu erreichen, da der illegale Siedlungsbau im Westjordanland und die Isolierung des Gaza-Streifens die muslimischen Ressentiments gegenüber den Vereinigten Staaten weiter verstärken würden, so dass es schwerer für die Obama-Regierung wäre, ihre diplomatischen und militärischen Ziele in der Region zu verfolgen, schrieben die beiden Autoren.

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Quelle: http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2010/04/09/AR2010040903263.html

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