Irak: In einer wieder einmal berauschenden Kapriole der US-Kriegspropaganda versuchen uns jetzt die üblichen verdächtigen Presseagenturen und Webseiten weisszumachen, dass irgendwelche durch US-Truppen besetzte Iraker dem Iran mit Krieg drohen.In einer Reuters-Meldung, die wohl in Dubai ihren Ursprung hatte, verkündet die Gruppe „Islamischer Staat im Irak“ – die vor einiger Zeit angeblich auch schwere militärische Attacken gegen Zivilisten („Terroranschläge“) in Kurdistan verübte und drei US-Soldaten entführt haben soll (4) – jetzt einen brutalen Krieg gegen den Iran, falls dieser nicht die Unterstützung für die vom US-Militär kontrollierte irakische „Regierung“ aufgebe.
Das hätte auf irgendwelchen Webseiten gestanden. (1)
Der „Islamische Staat“ soll eine Gruppe der „Al Kaida/al-qaida/El Kaida/Al-Qaeda“ im Irak sein.
„Wir geben den Persern allgemein und den Führern des Irans im Besonderen zwei Monate, um ihre Hilfe und Präsenz im Irak zu beenden“, wird der „Chef“ des „Islamischen Staats im Irak“, Abu Omar al-Baghdadi zitiert.
2 Monate Zeit haben – rein zufällig – der US-Oberbefehlshaber im Irak, General David Petraeus, und die Bushregierung in den USA, bevor sie am 15.September vom Kongress wegen des Irakkriegs auseinandergenommen werden.(2)
DAS US-FANTOM „ISLAMISCHER STAAT IM IRAK“ (3)
Der Anführer der Gruppe „Islamic State in Iraq“ ist bisher nur unter seinem Pseudonym „Abu Omar al-Baghdadi“ benannt worden.
Es scheint sich hierbei nach Recherchen eines unabhängigen Experten um Khalid al-Mashhadani zu handeln.
Dieser angebliche „Al Qaeda/al-qaida/El Kaida“-Kalif ist offenbar Salafist. Salafisten gelten als radikale Sekte mit extremer Auslegung des Islam.
Sowohl der Vize-Präsident Iraks, Tariq al-Hashemi, als auch der Parlamentspräsident des Irak, Mahmoud al-Mashhadani, gehören zum Stamm der Mashhadani.
Die Mashhadanis sind offenbar über entfernte Familienbande beeinflusst worden von einem Salafisten namens Ibrahim Khalil Ibrahim al-Mashhadani.
Dieser gründete in den späten 70ern eine Salafisten-Organisation, welche Verbindungen zu den Moslembruderschaften in Syrien und nach Saudi Arabien hatte.
Der irakische Geheimdienst unter Saddam hat mindestens einmal über diese Organisation Waffen zu den syrischen Moslembruderschaften geschmuggelt, so die Recherchen.
Sowohl explezit salafistische Milizen, wie auch die Moslembruderschaften in Syrien haben laut den Recherchen von Seymour Hersh von Saudi-Geldern und US-Unterstützung profitiert.
(Das säkular-alewitische Assad-Regime in Damaskus wird durch die US-gestützten Moslembruderschaften seit Jahrzehnten bekämpft.)
Es ist höchst erstaunlich, wie selbst die wirrsten und bluttriefendsten Erklärungen dieser „terroristischen“ Miliz namens „Islamic State in Iraq“ feinsäuberlich auf US-Webseiten dokumentiert werden – unter dem Banner „U.S. WAR ON TERRORISM“.
Man denke da mal an die Aktionen gegen G8-Gegner in Deutschland, das Lahmlegen ganzer Server und „Internetverbot“ für Verdächtige.
Was zudem noch interessant ist: es soll Basislager („HQs“) der „Gruppe Islamic State in Iraq“ in Bagdad gegeben haben, deren genaue Standorte von anderen aufständischen Gruppen – welche sich vor kurzem angeblich von „Al Qaeda“ distanziert haben – der irakischen Regierung zur Kenntnis gebracht worden sein sollen (3).
weitere Artikel:
14.05.07
THE PLAN I – Terror Attacks and captured US soldiers
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=495&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
13.05.07
US,Entführung, Irak: Anführer der „Qaida“ hat Verwandte in Regierung
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=493&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
Quellen:
(1)
http://derstandard.at/?id=2951298
(2)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=684
(3)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=493&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(4)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=495&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5