Startschuss für Seemanöver „BRILLIANT MARINER 2010“ der Schnellen Eingreiftruppe der NATO Response Force in Nord- und Ostsee
Asymmetrische Bedrohungen, Sicherheit im Seeverkehr, Embargo-Operationen und terroristische Vorfälle – unter diesem Motto findet ein grosses Manöver passend zur Weltsituation statt, in der die NATO global immer mehr die führende Rolle spielen will.
Vom 12. bis 22.April finden wieder besondere maritime Kriegsspiele der NATO statt, die die Stabsplaner nicht mehr missen wollen und die immer weiter mit den neuesten raffiniertesten Technologien und Waffensystemen ausgebaut werden.
Kein Wunder also, dass die Verantwortlichen ihre multinationale Übung stolz und überheblich
„BRILLIANT MARINER 2010“ nannten, die von der „Schnellen Eingreiftruppe“ der NATO Response Force in der Nord- und Ostsee durchgeführt werden wird, wie am 12.April vom Presse- und Informationszentrum der Marine in Wilhelmshaven bekannt gegeben wurde.
Die NATO Response Force (NRF) müsse immer
„für operative Massnahmen oder Krisensituationen in der Welt gut vorbereitet und reaktionsfähig sein, wann und wo auch immer diese Fähigkeit gefordert wird.“
beschrieb man den Zweck dieser schnellen Kampftruppe.
Um die strenge militärische Hierarchie ein wenig demokratisch aufzulockern und die Last oder je nach Auffassung den Ruhm auf mehrere Schultern gerecht zu verteilen, tritt die Deutsche Marine für Deutschland neben Dänemark als Gastgeber auf; das Kommando über das glanzvolle Manöver erhielt der französische Konteradmiral Jean-Louis Kérignard, der die Ehre haben wird, sechstausend Soldaten, vierzig Schiffe (einschliesslich eines Flugzeugträgers, Fregatten, Tanker), vier U-Boote und dreissig Flugzeuge – die nur den Kern bilden würden, weitere blieben von der Anzahl her ungenannt – zu befehligen und last but not least wird Grossbritannien von Northwood in London aus, den Ort des Stabes des Marinehauptquartiers der NATO (Allied Maritime Command) stellen, von wo aus man „koordiniert und mit realistischen Übungsszenarien die Kommandanten und Kommandeure in See versorgt“, hiess es in der Mitteilung.
Der Oberbefehlshaber des Seemanövers, Konteradmiral Jean-Louis Kérignard überwacht die Seegefechte von seinem Flaggschiff, dem Hubschrauberträger FS MISTRAL aus. Es wäre die Gelegenheit für Filmregisseure, dieses grosse Spektakel mit der Kamera einzufangen und in ihre nächsten Streifen einzubauen. Es würde sich auch gut für authentisch-dokumentarische Berichte für die Massenmedien für den einen oder anderen propagandistischen Zweck gut vermarkten lassen.
Laut Pressemitteilung hätte der französische Konteradmiral gesagt
„Als Befehlshaber in See während der Übung BRILLIANT MARINER werde ich eng mit allen teilnehmenden Nationen zusammenarbeiten, um unsere Fähigkeiten als schnelle Eingreiftruppe zu bestätigen und zu zertifizieren. Die Szenarien werden den teilnehmenden Einheiten eine grossartige Gelegenheit bieten, um mit Effizienz die vor uns liegenden Bedrohungen zu meistern.“
Elf teilnehmende NATO-Staaten werden in diesen zehn Tagen mit ihren Kriegsschiffen und viel Munition die Wellen hochschlagen lassen, eingeladen wurden dazu die Militärs aus Frankreich, Belgien, Dänemark, Estland, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Polen, Spanien, Grossbritannien und den USA. Schweden darf selbstverständlich als Mitglied der Organisation „Partnerschaft für den Frieden“ mit dabei sein, denn das Manöver liegt auch vor seiner Haustür, es wäre unhöflich gewesen, diese Marine nur zuschauen zu lassen.
Für den adligen Kommandeur des maritimen NATO Hauptquartiers, Admiral Sir Trevor Soar, ist
„die Übung BRILLIANT MARINER eine gute Gelegenheit, die NATO-Truppen auf Herz und Nieren zu prüfen. Einsatzausbildung und das Üben von Massnahmen im Rahmen humanitärer Hilfe sind wichtige Aspekt der Ausbildung. Dadurch wird sichergestellt, dass – wenn gefordert – die NATO-Streitkräfte eine entscheidende Rolle in einer Krisensituation spielen können.“
Wie es weiter hiess, wird Wilhelmshafen als logistisches Zentrum und den Kriegsschiffen als „Heimathafen“ dienen. Neugierige werden hier auf ihre Kosten kommen können. Für Deutschland gehen die Fregatte KARLSRUHE, zwei Schnellboote, zwei Minenjagdboote, zwei Versorgungseinheiten, ein U-Boot und ein Seefernaufklärer vom Typ P-3C ORION an den Start. Sechshundert deutsche Marinesoldaten werden das Erscheinungsbild der deutschen Marine abrunden und für zukünftige ernsthafte Kampfeinsätze – die möglichst nie zustande kommen werden – trainiert.
Vergeudung von Ressourcen – Rüstungsindustrie – Militärmanöver – Kampfeinsatz – Intervention in fremden Ländern – Tod und Leid – Vernichtung von Werten, Leben, die Zukunft unserer Kinder und des Planeten –
Wer zieht daraus den Nutzen, diese Frage sollte sich jeder stellen und sich aktiv für den Frieden einsetzen.
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