Washington: Schwupp, da wären wir. Eben mussten wir wieder einmal erklären, was der Hintergrund dieser Scharade in Afghanistan ist – nämlich 1000 mal deutsches Frischfleisch für die Front in Süd-Afghanistan an der Grenze zu Pakistan zu bekommen (1) – jetzt spricht die Bush-Regierung und das US-Militär von einem Schlag in Pakistan.
Die „Anti-Terror-Beauftragte“ von Bush, Frances Fragos Townsend, habe verkündet, die Taliban und andere Al Qaida-Terroristen könnten sich unbehindert auf pakistanischen Boden „verstecken“, um dort ihre Kämpfer zu rekrutieren und auszubilden, heisst es (2).
Der oberste Geheimdienstkoordinator der US-Exekutive, Admiral Michael McConnell, machte das mit den USA seit Jahrzehnten verbündete pakistanische Regime von „Präsident“ Musharraf dafür verantwortlich, dass sich „Taliban“ und „Al Qaida“ hätten „neu gruppieren“ können.
Es sei bekannt – so US-Admiral McConnell – dass Musharraf im Grenzgebiet zu Afghanistan mit Taliban-freundlichen Stammesführern „geheime Absprachen“ getroffen habe.
Ein Putsch in Pakistan stehe im Raum, so der oberste US-Geheimdienste-Chef.
Der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Harry Reid, wird zustimmend zitiert. Er soll angeblich einen Militärschlag in Pakistan unterstützen (2).
Auch die Medienkampagne läuft bereits. Nur ist sie im transatlantischen Raum schon deutlicher ausgerichtet als in der Republik.
Die rechte Kampfpresse titelte heute z.B.:
„Verpatzte Gelegenheit – Invasion von Pakistan statt dem Irak“ (The Enquirer, 3)
„Pakistan verweigert Bin Laden-Razzia“ (BBC, 4)
„US schliessen Einsatz von Gewalt in Pakistan nicht aus“ (Boston World News,5)
Kanzlerin Angela Merkel am SONNTAGABEND in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“: „Wir werden auf Aufforderungen aus dem Kreis der Taliban nicht reagieren. Wir sind nicht erpressbar.“ (1)
Unterdessen ist es bereits zu ersten militärischen Auseinandersetzungen an der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan gekommen. (6)
Außenminister Khurshid Kasuri reagierte ebenfalls schon (überraschend schnell) auf die Kriegsdrohung gegen Pakistan.
Das pakistanische Militär sei mit über 85.000 Soldaten in der Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan im Einsatz, so Kasuri, würden die USA dort eingreifen, wäre „der Krieg verloren“ (2).
Das Gegenteil ist der Fall – der Krieg, als Prinzip der Vernichtung, hätte wieder einmal begonnen.
Ob er schon gewonnen hat, hängt wieder einmal an den Deutschen.
Lassen sie sich zum dritten Mal in Hundert Jahren in einen Weltkrieg quatschen, dann geht dieser erst richtig los.
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Quellen:
(1)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=743
(2)
http://www.berlinkontor.de/23.07.2007/usa-militaerische-eingreifen-in-pakistan-moeglich.html
(3)
http://news.enquirer.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20070723/EDIT02/707230320/1090
(4)
http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/6911231.stm
(5)
http://www.boston.com/news/world/asia/articles/2007/07/23/us_wont_rule_out_force_in_pakistan/
(6)
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/877/124694/