Kabul, Berlin, Hamburg: Nachdem die erste „Taliban“-Lüge in sich zusammengefallen war, brauchte man offenbar einfach eine neue Story, damit die „Bedrohung“ zwecks neuer Entsendung deutscher Truppen an die Front plausibel klingt.
Natürlich erfuhr „Spiegel online“ als erster brandheiss von der neuen Intrige:
in Afghanistan soll ein weiterer Deutscher entführt worden sein – ein Journalist…(1)Unterdessen blickte Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) „in die Augen kleiner Mädchen“ in Afghanistan (2) und sah darin den dringenden Wunsch, die sozialdemokratischen Kolonialherren (und -innen) quasi für immer zu behalten, damit sie sich beschützt fühlen, mörderische Bombardements hin oder her.
Dafür wurden die Stimmen im deutschen Parlament für einen Rückzug immer lauter, gerade aus dem konservativen Lager.
Der CSU-Chef im Bundestag, Peter Ramsauer, brachte einen Rückzug aus Afghanistan 2011 ins Gespräch.(2)
Der Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler erklärte den Afghanistankrieg für verloren.
Die NATO beschütze Drogenbaronen und ihren Helfer, die selbst in der Haupstadt Kabul machen könnten, was sie wollten, während gesetzlose Söldner unter US-Befehl als „private Sicherheitskräfte“ in Kabul ihr Unwesen trieben, verarme ein Großteil der Bevölkerung.(3)
Derweil forderte der SPD-Generalsekretär Hubertus Heil eine Truppenverstärkung durch mehr deutsche Soldaten in Afghanistan.(2)
Die Dortmunder SPD-Abgeordnete Ulla Burchardt dagegen forderte wenigstens einen Abzug der Tornado-„Aufklärungsflugzeuge“ der Bundeswehr aus Afghanistan, die schon „bei dem von OEF- und ISAF-Truppen verübten Massaker nahe des Ortes Sarwan Kala, das Anfang Mai mindestens 21 zivile Opfer forderte, Bundeswehrtornados zum Zeitpunkt der Kämpfe vor Ort“ gewesen seien, so Paul Schäfer (Linke) am 20.Juni in einer Erklärung.(4)
Christel Humme (SPD) konnte sich offenbar nicht zu einer klaren Aussage durchringen und verlangte: „Wir benötigen eine intensive Debatte über die Sinnhaftigkeit des Afghanistan-Einsatzes.“
Niels Annen (SPD) verlangte ein Ende des OEF-Mandates: „Sechs Jahre nach dem 11. September den Anti-Terror-Krieg so weiterzuführen, ist nicht mehr überzeugend“. (3)
Noch gestern hatte sich das Aussenministerium über „infame Propaganda“ und „Lügen“ der angeblichen Taliban beschwert (4).
Diese hatten mit ihrem – durch die Nachrichtendienste BND, MAD oder das BKA offenbar nicht zu ortenden Daueranrufer und Pressezutexter – schon wieder den ganzen Tag behauptet, sie seien die Taliban, sie seien gefährlich, sie wollten dies und das und man solle endlich darüber berichten, dass man wie die Linken einen feigen Abzug der heldenhaft kämpfenden, oberwestlichen, Kurs haltenden Superdeutschen von der mutig eroberten Kolonie am Hindukusch fordere.
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Quellen:
(1)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,496359,00.html
(2)
http://www.focus.de/politik/deutschland/afghanistan_aid_67667.html
(3)
http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/de/12619427/In-der-Koalition-regt-sich-Widerstand-gegen-den
(4)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=625&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=6
(5)
http://nachrichten.aol.de/Politik/Regierung-empoert-ueber-infame-Propaganda-1977113241-0.html