Afghanistan: gab es jemals eine Entführung des Rudolf B.?

Berlin:“Der schon wieder“, werden Sie sich jetzt denken und leise in sich reinfluchen, warum ausgerechnet diese Onlinezeitung auch mal richtig lag.

Nun – fangen wir wie immer mal ganz von vorne an…DER BEWEIS…

…an sich ist eine zarte und sensible Angelegenheit. Manchmal wohlgeformt und prachtvoll, reicht doch einmal pusten wie bei einer Sandburg, und der Glanz ist dahin.
Frage – WER RUFT DA AN?
Wissen Sie das? Ich mein – haben die in Afghanistan jetzt Bildtelefon oder was?

Die Süddeutsche von heute:
„In der Regel sind es zwei Männer, die immer wieder als Taliban-Sprecher auftreten: Der eine ist bekannt unter den Namen Jussuf Ahmadi, der andere als Sabiullah Mudschahed. Beiden wird nachgesagt, im engen Kontakt mit dem Führungsrat der Taliban zu stehen, der von Mullah Omar geleitet wird.
Wenn überhaupt, dann sind nur diese beiden als Quellen halbwegs zuverlässig, SAGT AFGHANISTAN-EXPERTE THOMAS RUTTIG VON DER STIFTUNG WISSENSCHAFT UND POLITIK IN BERLIN.“ (1)

Mal abgesehen davon, wie glaubwürdig die Quelle einer Denkfabrik ist, die seit 1965 aus Mitteln des Bundeskanzleramts finanziert wird und durch Bundeswehroffiziere „beraten“ wird (2) – hat denn der Herr Afghanistan-Experte Thomas Ruttig von der Stiftung Wissenschaft und Politik auch dazu erklärt, wann man denn weiss, dass man Herrn „Jussuf Ahmadi“ und Herrn „Sabiullah Mudschahed“ auch wirklich am Telefon hat?

Und dann müsste uns auch die Süddeutsche erläutern, die diese hanebüchende Abluft unter die Leute bringt, woher man eigentlich weiss, ob diese Figuren überhaupt existieren? Irgendwo anrufen und sagen, „Tach, ich bin Hadschi Halef´s Oma“ kann jeder.
Und auch nach dem 10.Mal, wenn einen das in die Nachrichten gebracht hat, muss man das eigentlich immer noch beweisen, wer man ist.
Es sei denn – man ist eben ein Gespenst. Und die Leute brauchen wieder was zum Fürchten.

Diese Stimme am Telefon namens „Jussuf Ahmadi“ – von der nicht mal sicher ist, wieviele Quatschdrohnen diesen Namen benutzen – hat nur, nur Mist erzählt, die gan-zen Tage lang. Und dann sitzt ein Kanzleramtsdenkfabrikler und will uns denn NOCHMAL an die Backe quatschen?
Man muss sich mittlerweile fragen, welche Journalisten eigentlich NICHT mit ´ner Bananeninfusion grossgezogen wurden.

DER BEWEIS FÜR DIE ENTFÜHRUNG VON „RUDOLF B.“…

…ist bis jetzt nicht erbracht worden. Nicht durch irgendwelche Anrufe eines „Taliban“, nicht durch Anrufe eines Mannes namens „Rudolf B.“ und auch nicht durch das Auswärtige Amt.
Das deutsche Aussenministerium gibt an, am Mittwoch letzter Woche sei „Rudolf B.“ (der richtige Name wurde jetzt, rein zufällig, aus Versehen von Aussenminister Frank Steinmeier genannt) in Afghanistan entführt worden.

Nach Angaben eines gewissen Dieter Klein von der „Baufirma“ Kabul-Berlin Corporation (KBC) wurde Rudolf B. aber gar nicht entführt.
Klein sagte noch vor 3 Tagen am Telefon aus, B. habe AM FREITAG noch mit seinem Sohn telefoniert, der übrigens ebenfalls in Afghanistan ist.(3,4)

Währenddessen fahren hier bestimmte NATO-Blätter einfach munter damit fort, irgendwelchen Mist mit „sääährr, sääährr krank“ zu behaupten, nur um die ganze, abgeschmackte und erbärmlich gescheiterte Kriegsintrige doch noch zu verkaufen. Peinlich, sowas.

Ausgerechnet der „Stern“-Korrespondent Christoph Reuter, der erst in dem Augenblick nicht mehr entführter Mann spielte, als die ganze Sache mit Bausch und Bogen gestern aufflog, wagte jetzt die kühne These:
„In Afghanistan gibt es eine Kultur des Lügens. Jeder kann da behaupten, was er will.“(1)

Hey, Mr.“Ich mach gerne zufällig in Afghanistan per Fussmarsch Urlaub und setz mich dann dort in einen Garten“ (was blüht denn da über 2000 Meter?) – wenn man´s nicht kann, Herr Reuter, dann sollte man´s lassen.
Und machen Sie ihr Handy auch weiterhin genau zur richtigen Zeit an. Guten Empfang wünsche ich.

Die Süddeutsche führt im Artikel weiterhin an, dass die radikal-islamische Gruppe „Hizb-e Islami“ mehrfach die Benutzung „Taliban“ gebraucht hätte, obwohl sie eigentlich gar keine seien.(1)
Mal abgesehen davopn, wer „die Taliban“ überhaupt sind – die „Hizb-e Islami“ (Hizb-I Islami) ist die Partei von Gulbuddin Hekmatyar, dem Kriegsfürsten der sich seit November 2006 mit der Karzai-„Regierung“ in Kabul trifft.
Karzai hatte im April dieses Jahres selbst eingeräumt, sich mit sogenannten „Taliban“ zu treffen.
Vor wenigen Tagen dann erklärte Hekmatyar dann öffentlich, den Kampf gegen das US-Militär und seine Kolonialverwalter um Karzai einstellen zu wollen.
Aus deutschen „Sicherheitskreisen“ kam noch gestern die Nachricht, Hekmatyar stecke hinter der Entführung von Reuter.
Dann plötzlich die sms aus dem Garten – wenn man wiederum der Stern-Redaktion glauben darf, die hatte Hekmatyar noch am 13.Januar gross rausgebracht. (5)

DER GRUND FÜR DIESE POSSE…

…ist einzig und allein, dass deutsche Soldaten in einen sinnfreien, blutigen Krieg verwickelt werden sollen. Das schafft dann auch die Möglichkeit, zuhause irgendwelche false-flag-Terroranschläge zu inszenieren, um die Vollmachten für die Geheimdienste und die Armee im Inland durchzupeitschen.

In einem ganz normalen Land hiesse soetwas „kalter Staatsstreich“.

Man erinnere sich jetzt auch mal an das nicht enden wollende, nervende Schwabenbündel, was sich da jedes Wochenende eins vor´m Pressemikro gestikuliert.
BKA-Vollmachten, Online ist überall, Handy abhören nehmen wir auch mit, lasst uns doch mit diesem blöden Grundgesetz in Ruhe, das gilt doch eh nicht richtig, usw.

Hanning, der ebenfalls seit Monaten den Terror-August macht, hat genau wie sein Chef Wolfgang Schäuble monatelang vor Anschlägen gewarnt und gewarnt und gewarnt und gewarnt und gewarnt und gewarnt und dann riet er zur Vorsicht.
Diese ganze Dummgequatsche kann einfach niemand mehr hören. Wollten sich August und Wolfgang mal was Neues einfallen lassen? Immerhin fiel ihr übliches Wochenendstatement genau mit der ersten „Jussuf Ahmadi“-Operette vom letzten Samstag zusammen (6).

Fragen über Fragen. Auch welche Leiche da nun in Deutschland angekommen ist, und wie sie eine Leiche wurde, ist gänzlich unklar.
Auch die Entführung von Rudolf B. ist erst dann bewiesen, wenn sie bewiesen ist.

Anrufe sind kein Beweis. Für nichts.
Es sei, man würde sie vielleicht mal zurückverfolgen und herausfinden, ob sie wirklich „aus dem afghanisch-pakistanischem Grenzgebiet“ kommen, wie Herr Jäger vom Auswärtigen Amt (AA) ja so genau wusste (7).
Und ob der wirklich Turban trug.

weitere Artikel:
26.07.07
Afghanistan: „Taliban“ oder wer steuert die Medien?
http://www.radio-utopie.de/index.php?themenID=754

05.02.07
US,Irak: die Fantomquellen der `Associated Press`
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=272&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=2

Quellen:
(1)
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/457/125270/
(2)
http://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Wissenschaft_und_Politik
(3)
http://de.news.yahoo.com/ap/20070723/tpl-viel-geld-fr-hohes-risiko-cfb2994.html
(4)
http://www.net-tribune.de/article/230707-237.php
(5)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=751
(6)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=740&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=07
(7)
http://www.radio-utopie.de/index.php?themenID=754

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