Berlin: Was sie ihm gespritzt haben, man weiss es nicht. Jedenfalls fordert der „SPD“-Politiker Egon Bahr jetzt die Entsendung von zusätzlich 160.000 staatlichen Soldaten nach Afghanistan – unter Beteiligung der Bundeswehr – und zwar für bis zu 10 Jahre (1).
Derzeit sind etwa 40.000 Soldaten unter NATO-Flagge im Afghanistankrieg, die Zahl der Söldner von Kriegskonzernen wie Blackwater in Afghanistan ist unbekannt.
Im Irak sind es laut Berichten aus dem US-Kongress mindestens 126.000 (2).Bahr forderte aber gleichzeitig die Deutschen auf, sich darüber klar zu werden, warum sie dies nun tun müssten.
„Was sind eigentlich unsere Ziele, in welcher Zeit wollen wir was erreichen, und können wir das schaffen“, so Bahr in der „Welt am Sonntag“.
Die Frage, „Warum zum Geier sollten wir so wahnsinnig sein??“ liess Bahr in der Aufzählung seiner wohlmeinenden Tipps allerdings aus.
Auch liess der ehemalige Weggefährte Willy Brandt´s alle Hemmungen fallen und erklärte der Republik den Krieg:
„Im Krieg muss der Stärkere führen. Das sind die Amerikaner“.
(Tatsächlich..?)
Das Ziel einer Demokratisierung des Landes sei nicht realistisch und mittlerweile „stillschweigend fallen gelassen worden“, so Egon Bahr „SPD“.
(Na guck mal einer an..)
Nach wie vor könne jedoch die „Stabilität eines sich eines Tages selbst tragenden Staates“ erreicht werden.
Dazu sei aber auf Dauer auch „eine Beteiligung der Taliban“ notwendig, so Egon Bahr allen Ernstes und öffentlich (1).
GEGEN WEN GEHT DER AFGHANISTANKRIEG EIGENTLICH UND WOFÜR?
Die Antwort ist so simpel wie einfach: gegen die deutsche Republik und die westlichen Demokratien. Was Egon Bahr hier in die Welt hinausposaunt, ist eine Kriegserklärung an unsere Zivilgesellschaft, an den menschlichen Verstand und an das Grundgesetz, was weder Kolonien noch Angriffskriege duldet.
Im gesamten „Westen“ – also im Einflussbereich der NATO – sind unter der Scheinbedrohung von „Taliban“ und „Al Qaeda/Al Kaida, usw“ die demokratischen Rechte sabotiert, die Freiheit der Bürger eingeschränkt und die Gewaltenteilung unterlaufen worden. Gleichzeitig wurde ein Angriffskrieg gegen die Verfassungen durch eine skrupellose Exekutive geführt.
Die Entwicklung ist klar: hin zu innerer und äusserer Kriegführung und einem faschistischem Polizeistaat.
Wie ich versucht habe in dem Artikel „Das Imperium erhöht die weltweite Spannung IV – Putschversuch in Pakistan“ zu erläutern,
http://www.radio-utopie.de/index.php?themenID=801
ist diese Forderung Bahr´s als Gegenangriff zu Forderungen nach Frieden und Heimkehr der deutschen Soldaten durch die grosse Mehrheit der Deutschen zu verstehen.
Je schlechter und verzweifelter die Position der Kriegsbefürworter und Faschisten, desto absurder und lächerlicher ihre Forderungen nach noch mehr Krieg, noch mehr Tod, noch mehr Drogengeldern und noch mehr Einschränkungen der Denokratien wegen dem „Terror“ im Zuge des Krieges, den man angeblich dagegen führt.
So gesehen ist dieses Bahr-Interview ein gutes Zeichen. Es zeigt die verzweifelte Lage der Faschisten.
weitere Artikel:
02.07.07
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http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=665&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=7
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http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=566&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=6
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26.05.07
Irak, Bush, Blackwater und das Ende des staatlichen Kriegsmonopols
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=543&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
Quelle:
(1)
http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/de/12857102/Nicht-weniger-als-200-000-Mann
(2)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=543&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5