(Foto: Schwein im Tierpark Ulm, User:HAH /Wikipedia)
Neueste Meldungen aus dem Tierpark Berkin berichteten über die hilflosen Äusserungen des Mutter- und Leittieres der Rotte, bei der gleichberechtigten Verteilung der Plätze an dem gemeinsamen Futtertrog nicht mehr wie bisher auf das Grunzen der kleinen Tiere ihrer Herde zu hören.
Die edle, oft bei Ausstellungen prämierte Zuchtsau des Zoos hätte beschlossen, um der nach ihrer Ansicht nach ordnungsgemässen Zuteilung Genüge zu tun, diese warten zu lassen bis sich die grösseren gemästet haben und dann zu entscheiden, was sie von dem übrig gebliebenen Rest abbekommen dürfen, berichtete die hausinterne Tierparkpresse.
Irgendwelche Lautgeräusche verbat sie sich während dieser Zeit, damit die Ruhe im Gehege nicht gestört würde, hiess es nach Angaben der neuesten Ausgabe des „Zoo-Kuriers“ vom 2.Mai. Als Grund für diese Entscheidung nannte die Zeitung das unvernüftige Verhalten der kleinen Schweinchen bei vorherigen Mahlzeiten, bei denen sie das Futter achtlos aus dem Trog herausgeworfen und damit herumgeschweinzt und sich nur im Schlamm gesuhlt hatten und sollen so mit dieser erzieherischen Massnahme zu anständigen Hängebackenschweinen erzogen werden, die wissen was sich gehört.
Diese pädagogisch ausgeklügelte Strafmassnahme soll so lange gelten, bis die Pupertierenden ordentliches Benehmen gelernt haben und unter Beweis unter den gestrengen Augen der Mama gestellt hätten, schrieb das Blatt.
Die ersten Reaktionen der Kleinen war nach dem ersten Schock das Geloben zur Besserung, um bald wieder nach gewohnter Rangordnung mitbestimmen zu dürfen, wer an welchen Stammplatz die heissbegehrten Leckerlies ergattern darf.
Wikipedia: Leckerli
Ein Leckerli ist ganz allgemein ein kleines, dem Tier wohlschmeckendes Stück Futter, welches als Arbeitsmittel bei der Dressur eines Tieres dient.
Bei Leckerlis kann es sich sowohl einfach um ein Stück Karotte, Apfel, Trockenfleisch oder anderes handeln als auch um professionell hergestellte Spezialitäten.
Diese werden dem Tier sinnvollerweise als Belohnung nach einer gelungenen Übung gegeben. Dadurch soll beim Tier eine positive Assoziation der gerade vollbrachten Leistung mit der Belohnung zustande kommen, die es letztlich dazu veranlasst, die Übung auch ohne Belohnungshäppchen gerne zu wiederholen. Da bei den meisten Tieren der zeitliche Rahmen für eine Assoziation sehr eng ist, sollte das Leckerli möglichst sofort nach der Übung gegeben werden, also innerhalb von Sekunden. Dasselbe gilt auch für Lob oder Strafe.
Da vor allem übermäßig oder falsch eingesetzte Belohnungen dieser Art fast unweigerlich zu unartigem Verhalten führen, beispielsweise zum Betteln, ist der Einsatz von Leckerlis umstritten. Daher wird er in Reitschulen oft untersagt, weil gerade dort die Missbrauchsgefahr sehr hoch ist.