Bundespräsident Horst Köhler schlich sich heimlich nach Afghanistan – was für eine Blamage für Deutschland

Deutsche Truppenschau und Gottessegen am Hindukusch durch den höchsten deutschen Repräsentanten – vor über vierzig Jahren war der letzte Besuch eines deutschen Bundespräsidenten in Afghanistan, damals als ein Staatsbesuch

Bundespräsident Horst Köhler hatte mit seiner Gattin Eva Luise und einer deutschen Wirtschaftsdelegation die Weltausstellung Expo 2010 in Shanghai in China besucht und nach den vorher bekannt gegeben Plänen sollte die Präsidentenmaschine auf den Rückflug nach Deutschland in Novosibirsk in Russland zum Nachtanken landen. (Foto: Transall C-160D der Luftwaffe, Camera operator: TSgt. Ken Hammond, USAF /Wikipedia)

Aus Gründen der gebotenen Geheimhaltung – denn als deutscher Aufbau- und Entwicklungshelfer hat man von seinen Schützlingen, denen man nur Gutes tut, das Allerschlimmste zu befürchten – wurde verschwiegen, dass man ganz andere Pläne im Sinn hatte und das Flugzeug landete am 21.Mai in Usbekistan auf dem deutschen Bundeswehr-Luftwaffenstützpunkt in Termiz. (1)


(Foto: Termiz, Mausoleum: Sultan Saodat Ensemble, Daniel Rogalsky/Wikipedia)

Dort wurden die Wirtschaftsexperten zur Sightseeing Tour abgeladen, ein kurzfristig anberaumtes Treffen mit dem Ministerpräsidenten von Usbekistan, Miromanowitsch Mirsijaev absolviert, um diesen nicht vor den Kopf zu stossen – man braucht den Militärstützpunkt in Termiz noch für zukünftige grosse Dinge – und Horst Köhler düste am Nachmittag heimlich mit einer „super kostengünstigen“ Transall-Transportmaschine auf Steuerzahlerkosten in den Norden Afghanistans zu seiner Truppe ins Bundeswehr-Feldlager Masar-i-Scharif, um Gott zu bemühen (der würde sich im Grabe umdrehen wenn er eins hätte) und sie für ihren todbringenden Kriegseinsatz zu segnen.

„Ich bin heute hier, um Ihnen für Ihren schweren Dienst zu danken. Sie haben gelobt, unserem Land treu und tapfer zu dienen. Genau das tun sie hier! Sie sind bereit, das Höchste, Ihr Leben, für Recht und Freiheit zu geben. Gott schütze Sie! Deshalb bin ich hier, um Ihnen das zu sagen.“

druckte die Bildzeitung die väterlichen Worte des höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland ab und erwähnte auch die folgenden heuchlerischen Worte des Bundespräsidenten zu dem Widerstand und der Ablehnung von über 70 Prozent der deutschen Bevölkerung zu dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan in anderer Umschreibung und Sinngebung

„Aber Deutschland wird sich mit dem Thema Krieg und Gefallene immer schwer tun. Und das ist angesichts unserer Geschichte auch gar nicht schlecht. Eine Skepsis gegenüber der Lösung von politischen Konflikten durch Gewalt ist durchaus angebracht.“

In Deutschland bezeichnen inzwischen alle Politiker den Einsatz in Afghanistan als das was er ist: Krieg

Deutsche Soldaten haben auf Kommando ihrer Generäle vor über sechzig Jahren den Tod in unzählige Länder getragen und nie wieder sollte etwas derartig Grauenvolles nach Kriegsende geschehen. Erinnern wir Horst Köhler daran, der diese Ereignisse zu verdrängen scheint, wenn er nicht fordert, dass die Soldaten sofort zurückgezogen werden müssen – gerade jetzt, wo der deutsche Auslandseinsatz zur Ressourcensicherung der Industrie und Wirtschaft wieder als notwendig bezeichnet wird. Nie wieder sollte sich das wiederholen:

Wie es sich stets bei einem Besuch des deutschen Verteidigungsministers, der Bundeskanzlerin und nun des Bundespräsidenten bei einer Truppenschau im Ausland gehört, muss es in der Nähe auch mal „Bumm“ machen, um der Gefährlichkeit Nachdruck zu verleihen. Ein solches Vorkommnis gehört zum guten Ton und ersetzt die früher üblichen Böllerschüsse als Salut. So trug es sich auch diesmal zu.

Bild war im Bilde und schrieb dazu: „Brigadegeneral Frank Leidenberger, Kommandeur der deutschen Truppen in Afghanistan, informierte Köhler über die Lage im Norden des Landes. Die ist immer noch höchst angespannt. Nur wenige Stunden vor dem Besuch des Bundespräsidenten fuhr ein deutsches Fahrzeug auf eine Sprengfalle der Taliban – keine Verletzten.“ (2)

Ein deutscher Offizier hätte dann noch dem Bundespräsidenten über die Bevormundung durch die Amerikaner die Ohren vollgejammert, die der Bundeswehr im Norden – also ihrem kontrollierten Gebiet – das Zepter aus der Hand reissen werden

„Mal sehen, wie viel Einfluss wir dann hier noch haben.“

Im Prinzip könnte er doch eigentlich froh sein, sein Leben nicht zu Markte tragen zu müssen, wo bleibt der natürliche Selbsterhaltungstrieb eines gesunden Menschen? Soldaten scheinen diesen abtrainiert zu bekommen und fühlen sich stets extrem diskriminiert, wenn sie in der Befehlskette hinten anstehen müssen.

Die afghanische Regierung wird mit Befremden zur Kenntnis genommen haben, dass sich Horst Köhler in ihr Land wie ein Dieb schleichen musste und schleunigst nach seinem wichtigen Anstandsbesuch nach Oberbefehls-Feldherrenart bei seinen Generälen und Soldaten das Gebiet wieder verlassen hatte.

Immerhin war dieser Besuch der erste seit vierzig Jahren, dass ein deutscher Bundespräsident afghanisches Territorium betreten hatte. Heinrich Lübke hatte vom 15. bis 19.März im Jahr 1967 das Land als letzter deutscher Bundespräsident besucht und damals unter ganz anderen Voraussetzungen als heute, es war ein Staatsbesuch. Seit neun Jahren steht die Bundeswehr in Afghanistan und es kam durch sie zu blutigen Zusammenstössen und zu Massakern an der Zivilbevölkerung – Horst Köhler duckt sich weg, wie ausserordentlich peinlich ist denn das?!

Man wird in Kabul registrieren, dass dem deutschen Bundespräsidenten ein Blitzbesuch in Feldlager Masar-i-Scharif wichtiger ist als ein Gruss in der Hauptstadt des Landes bei der Regierung.

Deutschlands Politiker schämen sich für gar nichts mehr und überlassen die letzten anständigen Empfindungen ihrer Bevölkerung.

Quellen:
(1) http://www.n-tv.de/politik/Krieg-Ich-widerspreche-nicht-article883979.html
(2) http://www.bild.de/BILD/politik/2010/05/21/bundespraesident-horst-koehler-blitzbesuch/in-afghanistan.html

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