Steuergelder in Millionenhöhe: staatliche Förderung für Ausbildung zum Söldner

Der Berufsförderungsdienst (BFD) der Bundeswehr finanziert Schulungen, Ausbildungen und Seminare, um Zeitsoldaten nach Absolvierung ihres Dienstes in der Bundeswehr den Einstieg in die zivile Arbeitswelt zu erleichtern.

Nach Recherchen der Tagesschau gab diese am 24.Mai an:

„Bis zu 8515 Euro zahlt der BFD für jeden ausscheidenden Zeitsoldaten. 15 Monate früher kann er für die Fortbildung die Bundeswehr verlassen und seine Dienstzeit so beispielsweise von acht Jahren auf sechs Jahre und neun Monate verkürzen. Ein Angebot, das ausscheidende Soldaten offenbar auch immer stärker nutzen, um in der Sicherheitsbranche neue Arbeitgeber zu finden.“

Der Beruf des „Söldners“ erlebt weltweit eine Konjunktur und „fortgebildete“ Bundeswehrsoldaten, die sich zum Sicherheitsdienstleister mit deutscher staatlicher Finanzspritze umschulen lassen, stechen auf dem Bewerbermarkt einen Rechtsanwalt, Schuster oder Hufschmied aus.

„Was liegt für ein Sicherheitsunternehmen näher, als Polizisten und Soldaten zum Ende ihrer Dienstzeit mit staatlicher Unterstützung gezielt so zu qualifizieren, dass wir sie nahtlos in unsere Missionen integrieren können. Diese Möglichkeit nutzen wir natürlich – gerade in Deutschland, wo die Rahmenbedingungen für eine solche staatliche Förderung optimal sind.“

zitierte die Tagesschau den Personalchef eines britischen Militärdienstleisters, der gern anonym bleiben wollte.

Die Zahl der geförderten Fortbildungen zu einem Sicherheits- bzw. Militärdienstleister ist innerhalb von zwei Jahren um 84,5 Prozent gestiegen. Im Jahr 2005 wurden 946 Ex-Soldaten die Finanzierung ihrer Aus- und Fortbildungen in Sicherheitsunternehmen gewährt, im Jahr 2008 waren es schon 1745 ausscheidende Bundeswehrsoldaten, bestätigte das Verteidigungsministerium.

Für das Jahr 2008 sind somit 14 Millionen Euro Steuergelder in die Kassen von Ausbildungsinstituten privater Sicherheitsdienste geflossen. Dazu kommen noch 21 Monate lang 75 Prozent des letzten Monatsgehalts eines Zeitsoldaten, der sich für acht Jahre verpflichtet hatte, hiess es nach Angaben der Tagesschau.

Die Zahl der geförderten Soldaten, die dann tatsächlich für internationale Militärdienstleister in Krisen- und Kriegsgebieten tätig sind oder beispielsweise als Bodyguard im Inland arbeiten, könne nicht ermittelt werden, hiess es und weiter, dass „Sicherheitsunternehmen also für die Ausbildungsdauer nicht für das Einkommen der Ex-Soldaten sorgen müssen. Hinzukommt, dass ehemalige Soldaten das Sechsfache ihres letzten Monatsgehalts steuerpflichtig in einer Summe ausgezahlt bekommen. Geld, auf das es die Fortbildungsinstitute der Sicherheitsbranche ebenfalls abgesehen haben: Sie bieten kostenintensive Ausbildungen in Afrika, Israel, den USA und Südamerika an. Wer dort gedrillt wurde, dem ist ein Job als Freiberufler in einer privaten Militärfirma so gut wie sicher.“

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22.05.2010 Kriegseinsatz ehemaliger deutscher Bundeswehrsoldaten gegen Bundeswehrsoldaten in Somalia

Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/asgaard108.html

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