Berlin: Es könnte nicht passender sein – am morgigen Samstag findet nach dem 14.April in Frankfurt (1) die zweite Demonstration der aufkommenden Bürgerrechtsbewegung in der Republik statt, diesmal in der Hauptstadt, aber wieder unter dem unübertrefflichen Titel „FREIHEIT STATT ANGST“.
Wieder geht es um die normalen Dinge des Lebens, die unter einer Ursuppe des totalitären Überwachungswahns, an hemmungsloser Phobie von Kontrollfreaks in der Exekutive und durch Anbiederung an transatlantische Albträume der inneren und äusseren Kriegsführung zu ersticken drohen:
Die Freiheit des Menschen und sein Privatleben.
Hier nun der Aufruf der Organisatoren. Die Liste der Unterstützer könnte bunter nicht sein, die Demo wird live im eigenen Internetradio übertragen.
Radio Utopie wünscht viel Erfolg und bedankt sich. Auch unsere Arbeit wird durch diese Bürgerrechtsbewegung gesichert und erhält Flankenschutz.
Es bleibt zu hoffen, dass die nächste Demonstration nicht erst im Frühjahr 2008 stattfindet, aber dennoch die Exponentialwirkung einer Loveparade der Denker entfaltet.
Bonne Chance.
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http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/125/116/
Aufruf zur Demo in Berlin am Samstag, den 22. September ab 14.30 Uhr
Bürgerrechtler rufen bundesweit zur Teilnahme an einer Demonstration gegen die ausufernde Überwachung durch Wirtschaft und Staat auf. Am Samstag, den 22. September 2007 werden besorgte Bürgerinnen und Bürger in Berlin unter dem Motto „Freiheit statt Angst – Stoppt den Überwachungswahn!“ auf die Straße gehen. Treffpunkt ist der Pariser Platz (Brandenburger Tor) um 14.30 Uhr.
Der Überwachungswahn greift um sich. Staat und Unternehmen registrieren, überwachen und kontrollieren uns immer vollständiger. Egal, was wir tun, mit wem wir sprechen oder telefonieren, wohin wir uns bewegen oder fahren, mit wem wir befreundet sind, wofür wir uns interessieren, in welchen Gruppen wir engagiert sind – der „große Bruder“ Staat und die „kleinen Brüder“ aus der Wirtschaft wissen es immer genauer.
Mit der Vorratsspeicherung der Telekommunikation und Online-Durchsuchungen von Computern stehen weiter verschärfte Sicherheits- und Überwachungsbefugnisse auf der unersättlichen politischen Agenda. Dabei bewirkt die zunehmende elektronische Erfassung und Überwachung der gesamten Bevölkerung keinen verbesserten Schutz vor Kriminalität, kostet Millionen von Euro und gefährdet die Privatsphäre Unschuldiger. Wo Angst und Aktionismus regieren, bleiben gezielte und nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit ebenso auf der Strecke wie ein Angehen der wirklichen, alltäglichen Probleme der Menschen (z.B. Arbeitslosigkeit und Armut).
Hinzu kommt: Wer sich ständig überwacht und beobachtet fühlt, kann sich nicht mehr unbefangen und mutig für seine Rechte und eine gerechte Gesellschaft einsetzen. Es entsteht allmählich eine unkritische Konsumgesellschaft von Menschen, die „nichts zu verbergen“ haben und dem Staat gegenüber – zur vermeintlichen Gewährleistung totaler Sicherheit – ihre Freiheitsrechte aufgeben. Eine solche Gesellschaft wollen wir nicht!
Um gegen Sicherheitswahn und die ausufernde Überwachung zu protestieren, gehen wir am Samstag, den 22. September 2007 in Berlin unter dem Motto „Freiheit statt Angst – Stoppt den Überwachungswahn!“ auf die Straße. Treffpunkt ist der Pariser Platz (Brandenburger Tor) um 14.30 Uhr. Der Protestmarsch durch die Stadt wird unter anderem über den Alexanderplatz führen, bevor er mit einer großen Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor enden wird.
Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, an der Demo teilzunehmen. Die Politiker sollen sehen, dass die Bürger für ihre Freiheiten wieder auf die Straße gehen! Auf der Demo-Homepage (http://www.FreiheitstattAngst.de) finden sich jeweils die neuesten Infos zur Demo, zu Anreisemöglichkeiten und zu Möglichkeiten, mitzuhelfen.
Unsere Forderungen:
1. Weniger Überwachung
Wir fordern
* keine Totalprotokollierung von Telefon, Handy und Internet (Vorratsdatenspeicherung),
* keine geheime Durchsuchung von Computern,
* Stopp der Videoüberwachung des öffentlichen Raums, keine automatische Gesichtskontrolle,
* Stopp von Biometrie und RFID-Chips in Ausweisen und Pässen,
* keine Vorratsspeicherung von Flugpassagierdaten,
* kein automatischer Kfz-Kennzeichenabgleich auf öffentlichen Straßen.
2. Bestehende Überwachungsgesetze auf den Prüfstand stellen
Wir fordern eine unabhängige Überprüfung aller seit 1968 beschlossenen Überwachungsgesetze auf ihre Wirksamkeit und schädlichen Nebenwirkungen.
3. Stopp für neue Überwachungsgesetze
Nach der inneren Aufrüstung der letzten Jahre fordern wir einen sofortigen Stopp neuer Gesetzesvorhaben auf dem Gebiet der inneren Sicherheit, wenn sie mit weiteren Grundrechtseingriffen verbunden sind.
Unterstützer:
* Aktionsbündnis Sozialproteste
* Arbeitsgemeinschaft der MEDI Verbünde in Deutschland, MEDI Deutschland
* attac Deutschland
* Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.
* Berufsverband unabhängiger Handwerkerinnen und Handwerker e.V.
* Bündnis 90/Die Grünen
* Bündnis aktiver Fußballfans (BAFF)
* Bündnis für Politik- und Meinungsfreiheit e.V.
* Bundesverband Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen (bff)
* Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
* Campusgrün
* Chaos Computer Club e.V.
* Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V.
* DFJV Deutscher Fachjournalisten-Verband AG
* Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di
* DIE LINKE
* DIE LINKE.SDS
* Evangelische Konferenz für Telefonseelsorge und Offene Tür e.V.
* FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus
* FDP-Landesverband in Berlin
* Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur e.V. (FFII Deutschland)
* Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V.
* Forum Menschenrechte
* FoeBuD e.V.
* Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus
* Free Software Foundation Europe
* Freie Ärzteschaft e.V.
* freier zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
* Grüne Jugend
* Gustav Heinemann-Initiative e.V.
* Hedonistische Internationale
* Humanistische Union e.V.
* IALANA (Juristen gegen Atomwaffen)
* Internationale Liga für Menschenrechte
* IPPNW – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.
* JungdemokratInnen/Junge Linke Bundesverband
* Junge Liberale e.V.
* Jusos in der SPD (Bundesverband)
* Labournet.de e.V.
* Leipziger Kamera
* Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V.
* NAV Virchow-Bund – Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands
* Netzwerk freies Wissen
* Netzwerk Neue Medien e.V.
* Neue Richtervereinigung e.V.
* ödp
* Piratenpartei
* Rote Hilfe e.V.
* Linksjugend [‚solid] e.V.
* STOP1984
* Uebergebuehr e.V.
* Verein Demokratischer Ärztinnen und Ärzte
* Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen e.V.
* Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
* 82megaohm.de
Nazis un
d gewaltbereite Demonstranten sind unerwünscht.
Quelle:
(1)
http://wiki.stoppt-die-vorratsdatenspeicherung.de/?title=070414-Frankfurt-Demo