Gaza Konvoi: Beweise für gezielte Morde und Fälschungen durch Israels Militär
Mittlerweile liegen eine ganze Reihe von glaubwürdigen Augenzeugen und Beweisen vor: Israels Militär erschoss am 31.Mai bereits vor dem Entern des Gaza Hilfskonvois aus Helikoptern und Kriegsschiffen gezielt Passagiere und liess Verwundete anschließend sterben. Des weiteren fälschte es Fotos von angeblichen „Waffen“ an Bord des Hilfstransportes, sowie angebliche Radiotransmissionen der überfallenen Friedensflotte.
Der Überfall des Militärs geschah selbst ohne die dafür notwendige Bewilligung des Sicherheitskabinetts der rechtsradikalen Regierung in Jerusalem. Direkt verantwortlich für den Massenmord und dessen stümperhaften Vertuschungsversuche: Generalstabschef Gabi Ashkenazi. (Foto: Wikipedia)
Am Morgen des 31.Mai überfiel das israelische Militär in den internationalen Gewässern des Mittelmeers sechs Schiffe des Hilfskonvois „Free Gaza“. Diese befanden sich, mit zivilen Hilfsgütern beladen, auf dem Weg in den ehemals israelisch besetzten Gazastreifen, der seit drei Jahren einer völkerrechtswidrigen Blockade durch Israel und Ägypten ausgesetzt ist. Bei diesem Überfall brachte Israels Militär mindestens neun Menschen um und kidnappte über 600 Passagiere.
Anschliessend erklärte das Militär in einer Pressemitteilung (1):
„Diese Idf (Anm.:“Israeli Defense Forces“) Operation wurde ausgeführt unter den Befehlen der politischen Führung die Flotte daran zu hindern Gaza zu erreichen und die Seeblockade zu durchbrechen“
Ard-Korresspondent Richard C.Schneider am 1.Juni in den 20 Uhr Nachrichten der „Tagesschau“ (2)
„Inzwischen erhebt sich bereits Kritik auch innerhalb der israelischen Regierung. Mitglieder des Sicherheitskabinetts wollen angeblich eine Untersuchung fordern. Denn nur das Sicherheitskabinett kann eine solche Militäraktion genehmigen. Das aber ist nicht geschehen. Und so könnte es schon bald ein politisches Bauernopfer geben. Bereits heute konnte man Stimmen hören, die einen Rücktritt von Verteidigungsminister Barak fordern.“
Der israelische Dissident Uri Avnery am 2.Juni im Interview auf Radio Utopie (3):
„Nach unserem Gesetz ist der Oberkommandierende der Armee die Regierung als solche. Der Verteidigungsminister ist der Mann, der die Beschlüsse der Regierung an die Armee überträgt. Also ist der Generalstabschef der Kommandierende der Armee.“
Fest steht: den Einsatz befahl Gabi Ashkenazi, Oberbefehlshaber der israelischen Streitkräfte. Ob ihn wiederum irgendjemand befehligt, ist weder sicher noch verfassungsrechtlich festgelegt, weil Israel keine Verfassung hat.
Nach dem Massenmord versuchte nun das Militär Beweise dafür vorzulegen, dass die Passagiere des zivilen Hilfskonvois Schusswaffen an Bord gehabt und diese gegen israelische Soldaten auch eingesetzt hatten. Es bediente sich dazu einer wahrhaft bestechenden Logik, eigener geführte Presseorgane und dass in einer so brillianten und intelligenten Manier, dass man sich wirklich fragen muß, ob der deutsche Bundesnachrichtendienst tatsächlich von Israelis ausgebildet wird oder nicht doch eher umgekehrt. Das israelische Militär am 31.Mai im Wortlaut:
„Pistolen gefunden auf Aktivisten Flotte
Laut Berichten von See, nahmen die IDF Streitkräfte an Bord der Flotte, welche versuchte die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen, zwei gewalttätige Aktivisten wahr, die Pistolen hielten. Die gewalttätigen Aktivisten nahmen diese Pistolen von IDF Streitkräften und eröffneten scheinbar das Feuer auf die Soldaten, was augenscheinlich wurde durch die leeren Magazine der Pistolen.“
Und die deutlichen Beweise der „Magazine leer“ wurden noch ergänzt durch Meldungen über Schusswunden von israelischen Soldaten. Doch irgendwie half alles nichts. Auch die treuesten Fans des Militärs a.k.a Das Heilige Land Israel wollten gern noch ein bisschen mehr.
Nun packte man schröckliche Beweise aus: Fotos von beschlagnahmten Materialien, wie man sie auf Schiffen praktisch noch nie gesehen hatte. Präsentiert wurden sie als vermeintliche Waffen der Passagiere des Schiffes „Mavi Marmara“ des Gaza Hilfskonvois auf einer Flickr-Webseite des israelischen Militärs.(4)
Wiederum ging man nahezu perfekt vor: man stellte Bilder als Beweise vor, deren Fotodaten belegten, dass sie in den Jahren 2003 und 2006 gemacht worden waren.
Heute sieht man an gleicher Stelle folgendes: zwar immer noch die gleichen Bilder, nur aufgenommen angeblich am 31.Mai bzw 1.Juli 2010.
Die vollständige Auflistung der wahrlich gelungenen Foto-Op begnadeter (mutmaßlich asiatischer) Künstler zugunsten heiliger Kriegführung findet sich auf „Ibn Kafka´s Orbiter“. (6)
Hier die Links zu den Screenshots der Bilder mit den flux beseitigten Original-Fotodaten.
http://emberapp.com/bangpound/images/pictures-of-weapons-found-aboard-the-mavi-mar-2/
http://emberapp.com/bangpound/images/weapons-found-aboard-the-mavi-marmara-on-flic/
Das war den Militärs natürlich peinlich. Nun musste Auschwitz her, ganz klar. Und natürlich der böse Araber-Türke-Judenhasser-Pazifist-Linke, der im Grunde nur alles nachholen will, was seine Kameraden damals versäumt haben. Und den 11.September auch noch gleich.
Angebliche Funk-Konversation der Verteidiger christlich-jüdischen Vater/Abendlandes seit dem 1., 11. und 20.Jahrhundert mit dem Hilfstransport:
Offensichtlich ist es in Israel immer noch nicht peinlich, das Digitale Zeitalter immer noch nicht begriffen zu haben.
Diese Fälschung ließ „Ali Abunimah“ (7) auffliegen, vielen Dank aus Tomanien dafür.
Israels Militär übergab nach dem Überfall auf die Friedensflotte neun Leichen an die Türkei. Acht davon waren einmal lebendige Menschen türkischer Staatsbürgerschaft gewesen. Die neunte Leiche war die von Furkan Dogan, 19 Jahre, Inhaber der doppelten Staatsbürgerschaft der USA und der Republik Türkei. Ihn hatte das israelische Militär aus nächster Nähe einmal in die Brust und viermal in den Kopf geschossen. (US-Staatsbürger verlor Leben bei Angriff auf Mavi Marmara durch Israels Armee)
Wie das Forensische Institut in Istanbul bekannt gab, waren alle neun Passagiere durch Schüsse ermordet worden, fünf davon durch Schüsse in den Kopf. (8)
Zeugenaussagen der vom israelischen Militär mittlerweile frei gelassenen über 600 entführten Passagiere besagen übereinstimmend, dass das Militär gezielt Passagiere auf dem Schiffskonvoi erschoss und zwar schon bevor es die Schiffe enterte.
Sarah Colborne, Großbritannien:
„Um ungefähr 04.10 Uhr wachte ich auf, ging an Deck um nach draußen zu sehen und ich sah kleine Schlauchboote gespickt mit Schusswaffen und israelischem Militär, wie es auf das Schiff zu raste. Dann tauchten Helikopter auf und Gas und akustische Bomben wurden eingesetzt…Dann hatten wir den ersten Passagier, der tödlich verletzt wurde. Er wurde an die Rückseite des unteren Decks gebracht. Er war in den Kopf geschossen worden.
Ich sah ihn. Er war in einem sehr schlechten Zustand und starb anschließend. Da flogen überall Kugeln. Wir baten die Israelis die Angriffe zu stoppen. Wir baten auf englisch: `Wir leisten keinen Widerstand, bitte helfen Sie den Verwundeten`. Anstatt den Verwundeten zu helfen, blieb der Saloon umzingelt von Soldaten, die uns mit ihren Laserzielsuchgeräten anvisierten…
Wir versuchten zweimal die Botschaft in Schriftform zu überbringen. Wir schrieben in hebräisch auf ein Schild: „SOS! Brauchen medizinische Unterstützung. Menschen sterben. Dringend.`“
Jamal El-Shayyal, Al Jazeera Korrespondent:
„..als dieser Angriff begann, war ich auf dem oberen Deck und innerhalb von nur ein paar Minuten wurde scharfe Munition von oberhalb des Schiffes abgefeuert, von oberhalb, wo die Helikopter waren.
Die ersten Schüsse, die abgefeuert wurden, waren so eine Art akustische Granaten. Es wurden ebenfalls Tränengas und Gummimantel-Stahlgeschosse abgefeuert. Diese wurden anfangs abgefeuert und die scharfe Munition kam ungefähr fünf Minuten danach, nachdem diese anfänglichen Schüsse abgefeuert worden waren.
Es kam definitiv Schussfeuer aus der Luft, denn einer der Getöteten war klar von oben erschossen worden. Er war — die Kugel traf ihn an der Oberseite seines Kopfes. Es kamen auch Schüsse von See aus. Das Meiste Schussfeuer von See waren Tränengas- und akustische Granaten. Aber dann wurde daraus scharfe Munition.
Es gibt keinen Zweifel, nach dem was ich gesehen habe wurde scharfe Munition eingesetzt, bevor irgendein israelischer Soldat an Deck war…
Ich sah auch wie eine zweite Person getötet wurde. Danach wurden sogar drei andere Personen nach unten gebracht, die mit scharfer Munition angeschossen worden waren. Sie waren verletzt, als die israelischen Soldaten an Bord kamen…Sie standen ausserhalb der Kabine, wo alle versammelt waren und die Leute hielten Schilder hoch, dass diese Menschen verletzt sind. Sie hielten Schilder hoch in Englisch, in Hebräisch. Sie schwenkten weisse Fahnen. Da war ein Knesset Mitglied, welches sich den israelischen Soldaten näherte und sagte, wir haben Verwundete, sie sagte, sie haben verwundete leute, bitte kommt undn nehmt sie mit. Aber die Israelis lehnten ab. Drei Stunden später starben alle drei Verletzten noch auf dem Platz wo man sie aufgebahrt hatte, weil niemand kam um sie abzuholen.“
Mattias Gardell, Sweden. Er sagte dazu aus, was das israelische Militär versucht hatte als Beweis für den vermeintlichen Schusswaffeneinsatz der Aktivisten auf den Schiffen des Gaza Konvois zu benutzen.
„Die Israelis begingen vorsätzlichen Mord. Dort waren Rangers mit Laserzielsuchgeräten. Zwei Menschen wurden durch Schüsse in den vorderen Kopfbereich getötet, einer wurde in den Rücken und einer in die Brust geschossen.
Zuerst kamen die Sondereinheiten in den geräuschgedämpften Booten. Dann benutzten die Verteidiger unseres Bootes Feuerwehrschläuche und machten es den Israelis unmöglich an Bord zu kommen. Einige Soldaten wurden gefangen. Eine Uzi und eine Pistole wurden sichergestellt, von Munition entleert und über Bord ins Meer geworfen. Wir wollten unter allen Umständen zeigen, dass es sich um eine friedliche Kampagne handelte und dass wir keine Waffen haben.
Dann kamen die Luftlandeeinheiten in vier Helikoptern und sie schossen scharf, ab dem Zeitpunkt, an dem sie in der Luft waren.“
Diese Aussagen decken sich mit denen aller anderen der über 600 Passagiere des Konvois „Free Gaza“.
Heute morgen enterte das israelische Militär das irische Schiff „Rachel Corrie“, welches sich ebenfalls mit Hilfsgütern auf dem Weg nach Gaza befunden hatte. Die „Rachel Corrie“ wurde in den israelischen Hafen Ashdod gebracht. (Israeli Military Forcibly Stops Aid Boat to Gaza – Again)
Die vorliegenden Beweise, Aussagen und plumpen Täuschungsversuche des israelischen Militärs lassen mehrere Schlüsse zu.
1. Im Staate Israel sitzt ein Militär mit Atomwaffen, dass macht was es will und keiner gesicherten Befehlsstruktur unterliegt, weil sein direkter Oberfehlshaber der israelische Generalstabschef selbst ist. Gabi Ashkenazi hat die Militäroperation am 31.Mai Aktion auf eigene Faust initiert, da das Jerusalemer Sicherheitskabinett die Operation nicht genehmigte. Selbst der berüchtigte Verteidigungsminister Ehud Barak dürfte nicht vollständig über das Massaker informiert gewesen sein, sonst hätte man ihn nicht sofort als „politisches Bauernopfer“ ins Spiel gebracht. Im Gegenteil ist eher von einer Intrige zum Sturz Baraks auszugehen, welcher der ehemaligen „Arbeitspartei“ angehört.
2. Das israelische Militär hat gelogen, hat versucht diese Lügen mit noch mehr Lügen zu vernebeln und hat unter unbewaffneten Friedensaktivisten ein Massaker angerichtet. Mehrere Menschen wurden exekutiert, noch nach ihrer Gefangennahme. Verwundete ließ man vorsätzlich sterben. Die genaue Zahl der Ermordeten ist dabei keineswegs gesichert. Nachrichtendienstlich verantwortlich dürfte die Militärspionage Aman sein, mit seinem bekannten Scharfmacher Amos Yadlin an der Spitze. Dazu sei noch der Hinweis gegeben, dass Barak ex-Mossad-Kommandeur ist.
3. Alles deutet daraufhin, dass das Militär dabei Rückendeckung von Teilen der israelischen Regierung gehabt hat, wenn auch nicht von der gesamten. Hintergrund könnten geostrategische Motive sein, etwa für einen Angriff auf den Iran, auf den Libanon, auf Syrien, auf den Libanon oder einfach auf irgendwen.
4. Das Militär und die rechtsradikale Regierung des verfassungslosen Regimes in Israel versuchte wieder einmal die jüdische Kirche und ihre Gemeinden weltweit in Geiselhaft für ihre eigene blutige und gescheiterte Kriegführung und Besatzungspolitik zu nehmen. Erfreulich in all dieser Katastrophe war, dass der bekannt reaktionäre und rechtslastige Zentralrat der Juden in Deutschland sich diesmal mit den üblichen blutspritzenden Solidaritätserklärungen für das Jerusalemer Regime zurückhielt. Weniger erfreulich war die immer gleiche heuchlerische, widerwärtige Unterwürfigkeit in der deutschen Presse, wie der erbärmlichen „taz“ (9). Auch hier gilt: bei solchen Freunden braucht man keine Feinde.
Ebenfalls am 31.Mai, als israelische Militärs neun türkische Staatsangehörige auf den Schiffen des „Free Gaza“-Konvois im Mittelmeer ermordeten, wurde eine türkische Marinebasis in Iskenderun (Provinz Hatay) mit Raketen angegriffen. Dabei starben sechs türkische Soldaten. Wie es hiess, waren die Angreifer „Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK“ und „kurdische Rebellen“ (11). (Die Hersh-Bombe, 03.Juli 2008) (Operation Nabucco: Die „PKK-Entführung“ am Ararat, 15.Juli 2008)
Am 3.Juni wurde der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz in der Türkei, Luigi Padovese, ermordet – ebenfalls in Iskenderun. Täter soll sein Fahrer sein, Christ und in psychatrischer Behandlung (12). Iskenderun liegt in der Provinz Hatay.
Werte Geschworene des Gerichtshofes der Öffentlichen Meinung, das letzte Wort hat nun der Ministerpräsident der Türkei, Tayyip Erdogan. Er hielt die folgende Rede am 1.Juni, noch vor dem zweiten Attentat in Iskenderun. Die Rede wurde deutsch übersetzt auf „Nachrichten aus dem Orient“ veröffentlicht (13):
„Heute will ich mich nicht nur an mein Volk, sondern an die gesamte Menschheit wenden. Ich möchte mein Verlangen an das Gewissen der Menschheit zu appellieren heute offen mit Ihnen teilen.
Gestern in den dunkelsten Stunden der Nacht geschahen zwei Anschläge. Der erste Anschlag galt unserer Armeeeinheit in Iskenderun und wurde von Terroristen begangen. Bei diesem feigen Anschlag starben 6 Soldaten und 7 wurden verletzt.
Die Schiffe, die Mitgefühl und Solidarität beförderten haben ihr Ziel nicht erreicht. Gestern morgen griffen Einheiten der israelischen Streitkräfte die Schiffe, welche sich auf dem Weg nach Gaza befanden an. Sie vergossen das Blut unschuldiger Menschen.
Das blutige Massaker der Israelis auf den Hilfskonvoi nach Gaza erfordert jegliche Art der Verurteilung. Dieser Angriff gilt direkt dem internationalen Recht, dem Mitgefühl der Menschen und dem Weltfrieden. Ich spreche über „das Mitgefühl der Menschen“ weil sich auf dem Schiff Menschen aus 32 Nationen befanden, deren einziges Ziel es war, den unter der Blockade leidenden Menschen zu helfen. Vor dem Ablegen wurde die gesamte Ladung der Weltöffentlichkeit gegenüber deklariert. Als Zeugen befanden sich 60 internationale und einheimische Reporter an Bord.
Es ist eindeutig, dass der Angriff in internationalen Gewässern geschah, dass er den bedürftigen Menschen galt, dass er 600 Helfern und 6 Schiffen, die jenen helfen, deren Häuser zerstört wurden, galt und dass dieser bewaffnete Angriff der Grundsätzen der Vereinten Nationen galt.
An Bord der Schiffe befand sich niemand außer Zivilisten und Hilfspersonal. Die Schiffe hissten weiße Fahnen. Trotz alledem wurden die Schiffe angegriffen. Während dieses Vorfalls befanden wir uns auf unserer Südamerika Reise. Aufgrund des empörenden Anschlages in Hatay und des illegalen Angriffes haben wir unser Program abgebrochen und haben uns in die Türkei begeben.
Die notwendigen Schritte haben wir in der Türkei mit unseren Freunden gemeinsam eingeleitet. Gestern ging Bülent Arinc im Kreise der zuständigen Behörden dieses Thema an. Unser Außenministerium und unsere Streitkräfte verfolgen die Entwicklungen.
Die Republik Türkei nutzt alle Optionen des internationalen Rechts und der Diplomatie und wird dies auch weiterhin tun.
Ich habe auch die internationale Gemeinschaft kontaktiert. Wir haben uns über alle Möglichkeiten in diesem Rahmen in vollem Umfang beraten. Die Türkei folgt internationalem Recht und rief ihren Botschafter aus Tel Aviv zurück. Drei gemeinsame Militärübungen wurden abgesagt. Unser Außenminister reiste nach New York und rief den UN Sicherheitsrat zusammen. Der Sicherheitsrat das das vorgehen verurteilt.
Unsere Jugendnationalmannschaft, welche sich in Israel befand, sagte das Spiel gegen Israel ab. Der UN Sicherheitsrate wurde zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen. Wir fordern die Arabische Union und die Europäische Union auf, ihre Pflicht zu erfüllen.
Israel bot uns an, die Verletzten auszufliegen. Allerdings haben wir die Kraft uns um unsere Verwundeten selbst abzuholen und haben das Angebot abgelehnt.
Wir fordern die Herausgabe der beschlagnahmten Schiffe. Die Verletzten werden in der Türkei behandelt werden.
Wir fordern die Israelis auf, die Nachrichtensperre und die Behinderung der Berichterstattung für die Weltöffentlichkeit, die seit der ersten Sekunde des Angriffes andauert, aufzugeben.
Wir betonen nochmals, dass das menschenunwürdige Embargo gegen den Gaza Streifen seitens Israel sofort aufgehoben werden muss. Die Hilfslieferungen an die Menschen in Gaza dürfen nicht mehr behindert werden! Wie sie wissen arbeiten wir zusammen mit Spanien an dem Projekt „Allianz der Völker“. Ziel ist es den verschiedenen Kulturen verschiedener Völker einen Weg für das gemeinsame friedliche Leben auszuarbeiten.
Mit Bedauern muss ich sagen, dass die gestrigen Vorfälle ein Rückschritt für dieses Projekt sind. Es wird als große Schande in die Geschichte eingehen.
Das Abschlachten Unschuldiger Menschen und das Behandeln von Zivilisten als Terroristen ist ein Betrug an der Menschlichkeit und eine niederträchtige Frechheit.
Wir wissen, dass es sowohl im Krieg als auch im Frieden Gesetze gibt. Man attackiert keine Kinder, Frauen, alten Leute, Zivilisten, Geistliche und jene, welche die weiße Fahne hissen.
Diejenigen, die dies nicht einmal im Frieden achten missbrauchen nicht nur die Gesetze sondern treten sie mit Füßen und hören auf Menschen zu sein.
Sogar Banditen und Piraten halten sich an bestimmte moralische Vorgaben. Für jene, welche keine Empfindsamkeit kennen, wären sogar diese Begriffe als Kompliment aufzufassen.
Der Weltfrieden hat eine große Wunde davongetragen. Der rücksichtslose, moral- und gesetzeslose Angriff Israels muss unter allen Umständen bestraft werden.
Anstatt von jenen, die das Lügen zur Staatspolitik erklärt haben und die ohne zu Erröten Verbrechen begehen eine Aufklärung zu verlangen muss die internationale Gemeinschaft dies selbt untersuchen und rechtliche Schritte einleiten.
Die Türkei ist kein neu entstandener wurzelloser Staat. Wir sind auch keine Bananenrepublik. Niemand sollte die Geduld der Türkei auf die Probe stellen. So wertvoll unsere Freundschaft ist, so erbarmungsloser ist auch unsere Feindschaft. Allein die Freundschaft der Türkei zu verlieren, ist bereits ein großer Schlag.
Wir waren stets Freunde Israels und der Juden. Die Israelis, welche diese Tat verurteilen, wissen was für ein großer Fehler es war. Sie verstehen sehr wohl, dass dies ein schwerer Angriff auf unsere Freundschaft war.
Es geht darum, dass die vorhandene Regierung Recht und Gesetze nicht achten, Gewalt ausüben und Blut vergießen und den Frieden bedrohen.
Heute ist ein neuer Tag, eine neue Zeitwende. Es ist offensichtlich, dass nichts so werden wird, wie es einmal war.
Ein Staat der massenhaft mordet, massenhaft Massaker begeht, der aggressiv ist, kann ohne Bedauern zu äußern und Rechenschaft abzugeben keine Aufklärung bieten.
Jedes einzelne Schiff war ein Schiff der Barmherzigkeit. Allein das Eingreifen in ein Ziviles Schiff, das Entführen der Passagiere ist 72 Seemeilen jenseits des eigenen Hoheitsgebietes in internationalen Gewässern ein Verbrechen. Daher ist der bewaffnete Angriff auf diese Zivilisten, das Blutvergießen und das Massaker nichts anderes als Staatsterrorismus!
Sie leugnen es. Sie behaupten, mann hätte auf sie geschossen. Wir haben endgültig genug von euren Lügen! Seid endlich ehrlich! Die beschlagnahmten Schiffe sind mitsamt Besatzung und Passagieren auf der Stelle freizulassen. Keiner hat das Recht zu behaupten die Freiwilligen, die Europäischen Abgeordneten, die 60 Reporter wären aus einem anderen Grund als zur humanitären Hilfe dort. Dieser Angriff zeigt einmal mehr die jahrelange menschenverachtende Grausamkeit gegenüber den Palestinensern auf.
Ich habe es schon vorher gesagt (Anm. Übersetzer: gemeint ist Davos). Ich habe gesagt, sie können gut töten. Sie haben einmal mehr der Welt gezeigt, wie gut sie im Morden und im Massaker verrichten sind. Selbst die verletzten auf den Tragen werden mit Handschellen gefesselt. Wie kann man sowas erklären? Es ist nun nicht mehr möglich, der Welt zu erklären, wie wenig diese Menschen die Menschlichkeit achten. Es reicht nicht mehr aus, die Taten zu verurteilen. Ergebnisse müssen endlich folgen! Die Welt muss wissen das am Ende nicht die Gewalt, sondern das Gesetz siegt!
Israel kann mit keinerlei Begründung diese blutvergießende Politik rechtfertigen. Israel kann mit keinem Vorwand und keiner Begründung seine Hände rein waschen. Die Probleme, die dieser Angriff mit sich gebracht hat, sind die Probleme der gesamten Welt.
Wer auch immer seine Augen vor diesem blutigen Angriff verschließt, muss wissen, dass er zum Mittäter wird. Einmal mehr wurde klar, dass es nicht darum geht, sich gegen Terror zu schützen, sondern ein Gebiet und seine Bevölkerung vollständig zu vernichten.
Erst testet ihr an der Bevölkerung eure Phosphorbomben, bombardiert Krankenhäuser und Moscheen und sogar das Büro der Vereinten Nationen und als ob das nicht reicht schneidet ihr die Menschen dort auch noch vom Nötigsten ab!
Ihr werdet mit eurer menschenverachtenden Grausamkeit nicht einmal vor denen Halt machen, welche den Menschen Medizin, Nahrung und Baustoffe bringen wollen. Auch wenn alle die Augen vor dieser Ungerechtigkeit verschließen und, ich sage es offen heraus, dieses hinterhältig unterstützen , so soll Israel die Türkei nicht mit anderen Staaten gleichstellen.
Sie sollten keinesfalls so einen Fehler begehen. Die Folgen wären gravierend. Israel wählt mit seinem Mord auf Hoher See und seinen blutigen Taten der Welt gegenüber die Einsamkeit und Isolation.
Auch wenn jeder schweigt, wegschaut und den Rücken kehrt: Wir, die Türkei werden Gaza nicht unseren Rücken kehren und wegschauen!
Unser Volk muss stark sein. Wir werden unsere Märtyrer im Herzen tragen, unsere Verwundeten gemeinsam versorgen. Mit Zufriedenheit beobachten wir, dass unser Volk das Thema mit großer Sensibilität verfolgt. Es wird der Tag kommen, an dem der Großmut und das Mitleid der Menschen Gaza erreichen werden.
Meine Worte gelten jenen, die diese gesetzlosen Angriffe unterstützen. So sehr ihr auch hinter der Illegalität steht, umso stärker stehen wir hinter der Legalität. Je mehr ihr hinter blutigen Operationen steht, desto stärker stehen wir hinter Frieden und Gerechtigkeit!“
Quellen:
(1) http://dover.idf.il/IDF/English/Press+Releases/10/05/3101.htm
(2) http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts19738.html
(3) http://www.radio-utopie.de/2010/06/02/radio-utopie-interview-mit-uri-avneri-vom-01-juni-2010/
(4) http://dover.idf.il/IDF/English/Press+Releases/10/05/3102.htm
(5) http://www.flickr.com/photos/israel-mfa/
(6) http://ibnkafkasobiterdicta.wordpress.com/2010/06/02/gaza-flotilla-how-israels-ministry-of-foreign-affairs-fakes-photos-of-seized-weapons/
(7) http://aliabunimah.posterous.com/proof-emerges-idf-audio-of-radio-communicatio
(8) http://edition.cnn.com/2010/WORLD/meast/06/04/gaza.raid.autopsies/
(9) http://imeu.net/news/article0019164.shtml
(10) http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2010%2F06%2F04%2Fa0126&cHash=a1593226e9
(11) http://www.news-adhoc.com/sechs-tote-bei-raketenangriff-auf-tuerkische-marinebasis-idna2010053194654/
(12) http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5j08QLFt_jDBNnVIHmOcjtR9FWnEw
(13) http://mideastcenter.blogspot.com/2010/06/erdogan-mit-historischer-rede.html