Treffen von Öl-Staaten am Kaspischen Meer: Putin im Iran

Teheran: Das zweite Treffen der Anrainerstaaten vom ölreichen Kaspischen Meer – nach dem ersten 2002 in Ashgabat, Turkmenistan – hat heute im Iran begonnen. Tagungsort: der alte Sadabad-Palast des Schahs von Persien.
Teilnehmer des Gipfels von Aserbeidschan, Iran, Kasachstan, Turkministan ist auch der Präsident von Russland: Wladimir Putin (1). Vor einigen Tagen hatten offenbar russische Geheimdienstler Informationen ausländischer Geheimdienste über Morddrohungen gegen ihn in der Presse lanciert (2). Kurz vorher hatten Putin zuerst Nicolas Sarkozy (3) und dann Angela Merkel besucht.(4)Beide hatten dem russischen Bären auffällig die Tatze gestreichelt, nach monatelangen, schweren Provokationen Russlands gerade durch Merkel. In beiden Fällen ging es um eine Konfrontation gegen den Iran, in beiden Fällen hiess es: „Njet“.

Bei dem Öl-Treffen verlaufen die Fronten übrigens ganz ökonomisch-pragmatisch. Der enge US-Verbündete Aserbeidschan strebt zusammen mit Russland und Kasachstan eine Ausbeutung der Ölreserven entsprechend der Küstenlänge jedes Landes an. Iran und Turkmenistan und der Iran wollen eine gleichwertige Aufteilung des Öls im Kaspischen Meer, da sie kleinere Küsten am Meer haben.(5)
Nach dem Scheitern des ersten Treffens 2002 hatte Wladimir Putin erstmal ein kleines Seemanöver mit 60 Schiffen und 10.000 Soldaten anberaumt. Im Iran war man darüber nicht gerade beruhigt gewesen (6).

Nun haben sich die Zeiten aber geändert, und die traditionell hinterlistige iranische (Regierungs-)Diplomatie wird ganz bestimmt nicht so dumm sein, sich einer der Küstenlinie entsprechenden Aufteilung des Ölreichtums zu widersetzen.

Quellen:
(1)
http://en.rian.ru/world/20071016/84088933.html
(2)
http://news.xinhuanet.com/english/2007-10/15/content_6886944.htm
(3)
http://www.stern.de/politik/ausland/:Moskaubesuch-Sarkozy-Putin/599870.html
(4)
http://www.tagesschau.de/inland/petersburgerdialog2.html
(5)
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/290/138009/
(6)
http://www.eurasianet.org/departments/insight/articles/eav080802.shtml

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