Berlin: Franz Müntefering (SPD) hat politisch mit einer Einschätzung noch nie richtig gelegen, mit nichts. Genauso wenig hat er ein einziges Versprechen gehalten. Der starke Staat zeichnet sich dadurch aus, dass er sich gegenüber den Starken durchsetzt und nicht zur eigenen Befriedigung auf Minderheiten oder Armen rumtrampelt. Während der Vizekanzler gegenüber den Wirtschaftsverbänden noch immer versagt und verloren hat, wenn es nur um ein Mindestmass an Gewissen, Vernunft und Gerechtigkeit ging, prägte er den Spruch, „wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“.Das er damit z.B. Kinder, Kranke, Alte, Schwangere, Besitzer, Feuerwehrleute wenn´s nicht brennt, Soldaten wenn sie niemanden umbringen, Abgeordnete die nicht im Abgeordnetenhaus erscheinen und Minister die keinen Unterschied machen meinte, begriff weder er noch einer seiner Höflinge
Der Mindestlohn – NICHTS.
Eine Lehrstelle, nein, DIE Lehrstelle für einen jungen Menschen, ein neues Leben, ein neues Glück, eine wertvolle Seele die sich hier in diesem Lande verwirklichen, hier leben, hier eine Familie gründen, hier ein Werk vollbringen will, wer weiss, wer davon noch in hundert Jahren wissen könnte, ein Haus, eine Strasse, ein Bild oder eine Buch dass geschaffen wird – NICHTS.
„Friedensmacht“ – NICHTS. Schlimmer: eine Flotte vor Syrien und unsere Luftwaffe, die in Afghanistan bombt.
Gerechtigkeit – weniger als nichts. Mit Füssen getreten und bespuckt, verhöhnt und verspottet, verraten und verkauft.
Bis heute wird in dem Teil der Republik, in dem die Menschen vor fast 18 Jahren den Mut hatten ihre Diktatur zu stürzen, immer noch weniger Lohn gezahlt als im goldenen Westen, dessen Bevölkerung 40 Jahre zu feige, zu dumm und zu bräsig war eine Regierung abzuwählen.
1989 erfolgte zum ersten Mal in der Geschichte der Deutschen seit dem Faschismus ein friedlicher Machtwechsel. Erst 1998 zum zweiten Mal, das wird oft vergessen. Vorher hatten die Hinterzimmer und Verschwörer, vor allem aber die FDP über die West-Deutschen und ihre Regierungskoalitionen entschieden.
Zum Dank für diesen Mut, diesen Kampf, dieses Risiko was die Ost-Deutschen aufbrachten und leisteten, bekommen sie bis heute weniger Lohn für gleiche Arbeit. Gleichzeitig wird mit grossen Augen vor den Mikros geheuchelt, warum immer mehr Menschen mit ihren Familien die ostdeutschen Landen verlassen. Es ist eine so unsägliche Schande, dass man Rauch speien möchte und ich hoffe, ich tue es gerade.
Im Kapitalismus schafft das Kapital die Arbeitsplätze. Das tut es aber nicht. Es will das nicht. Es will Menschen, die keine Arbeit haben um sie zu selektieren, zu erpressen und für den eigenen Profit zu demütigen und gnadenlos auszubeuten. Es will sie für einen Euro oder für nichts als „Praktikanten“-Sklaven ausbeuten und dass sie sich noch dafür bedanken. Das Kapital macht was es will und die „grosse“ Koalition der Willigen aus CDU und der SPD-Regierungsclique spielt den Handlanger.
Die „Agenda 2010“ war ein aus dem transatlantischen Raum importiertes Projekt zur Vernichtung von Nachfrage und ökonomischer Vernunft, es schuf eine aufgeblähte Verwaltung, riesige Mehrkosten für den Staat und eine Menge Phrasen, sonst nichts.
Dabei hätten, nach allen Regeln des Verstandes, eigentlich die Wirtschaftsverbände die Kosten von Hartz IV und der Erwerbslosigkeit zu tragen, nicht der Staat. Wenn der Staat Arbeitsplätze schaffen kann, nennt man das eine sozialistische Wirtschaftsordnung, und genau dafür wird es jetzt Zeit.
Das Kapital muss weg. Entweder gibt es sich jetzt selbst aus, oder wir holen es uns durch Artikel 15 der Keule des kleinen Mannes und geben es selbst aus.
Wir sind nicht mehr vor´m Stadion. Wir stehen jetzt auf dem Spielfeld, der Schiedsrichter ist nicht mehr besoffen und bestochen und WIR sind die beste Mannschaft.
Wehe Euch, Korrupte.
VAE CORRUPTIS!
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