Studie: Kaufkraft sank in 30 Jahren um 70%

In der Karlsruher Studie „Die Einkommensentwicklung steht Kopf“ wird trotz gegenteiligem Gejubel in den Konzerngazetten ein dramatisches Bild der Verarmung grosser Bevölkerungsteile gezeichnet. Nach dieser nach den Angaben der Bundesbank zur Geldmenge M1 durchgerechneten Studie hat die überwältigende Mehrheit der Deutschen, 95%, in den Jahren von 1974 bis 2004 rund 70% der Kaufkraft verloren. Auch wird das Verschwinden einer ganzen Schicht aufgezeigt: der „Mittelstand“ hört auf zu exisitieren. Nur noch weniger 4% haben überhaupt noch soetwas wie ein „mittleres Einkommen“.Wörtlich heisst zur Studie in einer Pressemitteilung (1):
„Wer zur Mittelschicht zählt, verfügt diefinitionsgemäß u. a. über eine mittlere Kaufkraft, also über eine mittlere Geldmenge. Die Geldmenge M1 in Deutschland betrug nach Angaben der Deutschen Bundesbank im September 2007 rund 950,1 Mrd. Euro. Bei der Geldmenge M1 handelt es sich vereinfacht gesagt um das sich im Umlauf befindliche Bargeld (die Kassenbestände der Kreditinstitute sind also nicht mitgezählt) und um die Guthaben auf den Girokonten. Termingelder und Gelder auf Sparkonten sowie andere Wertpapiere, die gelegentlich mit Geld gleichgesetzt werden, zählen nicht zu M1. M1 geteilt durch die Zahl der Hauspalte in Deutschland ergibt sich eine mittlere Kaufkraft von etwa 24.000 Euro. So die Karlsruher Studie „Geld, Kaufkraft und die Einkommensverteilung“. Bei einer Spanne von +/- 50% ergibt sich für die Definition „Mittelschicht“ eine Kaufkraft (altuell, im Monats- oder Jahresdurchschnitt) von 12.000 Euro bis 36.000 Euro pro Haushalt, bei Berücksichtigung der Geldbestände der öffentlichen Hand von 11.500 Euro bis 34.500 Euro. Diese Geldmenge besitzen derzeit weniger als 4% der Haushalte in Deutschland. Über 95% der Haushalte sind demnach Unterschicht.“

Hier die Original-Studie aus dem Jahre 2005:
http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/einkommen.htm
Sie deckt sich mit vielen anderen, üblicherweise als sehr glaubwürdig bezeichneten Quellen und Berichten.

DIE AUFSCHWUNG-LÜGE

Zitat Alan Greenspan, ex-Chef der US-Notenbank, vor wenigen Wochen: „Die Zuwächse in der Wirtschaft gingen vor allem auf das Konto der Besserverdienenden. Den vielen Arbeitnehmern mit einem Durchschnittseinkommen geht es weit weniger gut. Seit den 20er Jahren hat es keine derartigen Einkommensunterschiede mehr gegeben. Dabei sind Zwei-Klassen-Ökonomien typisch für Entwicklungsländer. Dies kann zu großen Spannungen führen, letztlich sogar zu wirtschaftlichen Umbrüchen“. (2)

Laut dem „Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut“ (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans Böckler Stiftung bestehen ein Drittel des sogenannten „Volkseinkommens“ aus Profit durch die Arbeit anderer Leute oder deren blosse Existenz: Kapitalerträge durch Mietzins, Immobilien- und Landbesitz, Lizenzen an Software, Musik, Filmen, Büchern und Kunstwerken die von anderen Menschen geschaffen wurden, durch Konzernprofit, Börsenspekulationen, Wirtschaftswetten, Zins und Zinseszins, usw. Dabei ist die Nettolohnquote, also der Anteil der Löhne am Volkseinkommen, im ersten Halbjahr 2007 auf 38,8 Prozent nach 40,5 Prozent im Jahr 2006 gesunken. Dies ist der niedrigste Wert seit 1960.
Ein Fünftel der Deutschen gilt offiziell bereits als arm. (3)

Die Einkommen von sogenannten Mittelstandshaushalten in Deutschland ist laut der Schweizer Zeitung „Blick“ vom 7.April seit 1992 um ein Viertel gesunken, während das sogenannte „Wachstum“ (das „Bruttoinlandsprodukt“ BIP) pro Kopf um 19 Prozent anstieg. (4)

DAS „WACHSTUM“

Der Zusammenhang zwischen „Wachstum“ und Wohlstand bestand noch nie, aber wird einfach solange behauptet, wie es immer noch Leute gibt, die nicht wisssen was das BIP eigentlich ist. Ein Wirtschaftswachstum definiert sich über die rechnerische Zunahme des Bruttoinlandsproduktes BIP, die Summe aller Waren und Dienstleistungen – IN GELD. (5)
D.h.: Baue einen Luxusdampfer und mache eine Innenstadt im Osten zu, hast Du immer noch ein Wirtschaftswachstum.
Das ist ein Witz. Das ist eine Farce. Wer diese Selbstbegründung des Kapitals namens „Wachstum“ nur in den Mund nimmt, ist schon ein Verräter an der sozialen Demokratie.

WARUM SCHADET REICHTUM DER KONJUNKTUR?

Weil Reichtum liegengebliebene Nachfrage ist, die dem Wirtschaftskreislauf entzogen wurde.

Kleines Beispiel: geben Sie einem armen Schlucker 50 Euro. Was macht der damit?
Er gibt es aus.
Es geht sofort in den Wirtschaftskreislauf.
Er rennt zum Becker, zum Supermarkt, er fährt einmal mit dem Taxi, er kauft sich ein paar Schuhe, eine Hose, ein Radio, ein kleines Werkzeug, weg ist es.

Jetzt geben Sie einem Millionär 50 Euro.
Was macht der damit?

Er tut es zur Million auf´s Konto. Denn wenn er etwas ausgeben hätte wollen, hätte er es ja bereits getan. Verstehen Sie?!

Reiche sind per Definition Leute, die mehr Geld haben, als Sie ausgeben wollen.
Diese einfachsten, logischen Parabeln muss jeder draufhaben, dass ist wie „1+1“. Wer selbst das nicht kann, ist ein Opfer und soll aufhören sich zu beklagen.

WIE FUNKTIONIERT DIE PROPAGANDA DER REICHEN UND KORRUPTEN?

Bereits dem Schauspieler und Diktator Hitler wird das Zitat zugeschrieben, „Je grösser die Lüge, desto mehr Leute glauben sie“. Daher gehen Sie mal davon aus, dass einfach Ihnen immer die grösstmögliche Lüge mit der grösstmöglichen Gemeinheit und Dreistigkeit erzählt wird, mit der grösstmöglichen Penetranz, solange, bis Sie oder 80 Millionen Andere am Stammtisch oder in der Kantine, in den Familien und im Bus auf der Fahrt zu Arbeit alle das Gleiche erzählen, weil es Ihnen aus jeder Talkshow, aus jeder Papierzeitung, aus jedem Deppenhirn in Ihr Ohr plärrt.

Dabei muss Ihnen klar sein, dass die grosse Mehrheit der Republik dieses Spiel nicht mehr mitmacht. 78 Prozent der Deutschen merken selbst nach einer Umfrage der ARD nichts vom sogenannten Aufschwung, und sagen das auch. (6)

Ein kleines Beispiel der alltäglichen Pressepropaganda.
Die sogenannte „Bundesagentur für Arbeit“, die, bei der nichts klappt, Software, Dienstleistung, Vermittlung, selbst die Auszahlung der zum Leben notwendigen Gelder, hat die nächsten 4 Jahre einen Überschuss von 55 Milliarden aus den Ärmsten der Armen herausgepresst. Was passiert dann? Damit dieses Geld nicht an die Armen geht, sondern weiter in Vorstandsgehälter, befreundete Software-„Spezialisten“, Zeitarbeitsfirmen, Verwaltung, etc, setzt sich die Bundesagentur nun hin und sagt, alle möglichen Massnahmen, ob geplant oder nicht geplant, würden 50 Milliarden Euro KOSTEN.
Dementsprechend titelt dann das Handelsblatt „Arbeitsmarktpläne kosten 50 Milliarden“ (6), obwohl das keine unabhängige Stelle überprüft hat und die „Arbeitsagentur“ laut eigenen Angaben 55 Milliarden Euro ÜBERSCHUSS erwartet. (Interessant wäre auch hier eine unabhängige Überprüfung).

So geht das spätestens seit Amtsübernahme von Kanzler Schröder und seinem Vize Fischer, denn damit starb auch das Prinzip Hoffnung nach 16 Jahren System Kohl.
Die einzige Methode, sich gegen diesen immer dreisteren Betrug zur Wehr zu setzen, ist einfach erstmal nichts zu glauben, was von oben, einem Bildschirm oder aus gedrucktem Papier kommt. Glauben Sie auch diesem Artikel nicht. Machen Sie sich ihr eigenes Bild.

PS: Laut der sogenannten „Gesellschaft für Konsumforschung“ (GfK) – und einer Menge von ihr schwärmenden Zeitungen – haben auch Sie für das nächste Jahr 700 Euro mehr in der Tasche.(7)
Wussten Sie das schon..?

weitere Artikel:
16.11.07
GDL-Streik: Die Aufschwung-Lüge vom „Wachstum“
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=1233&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=11

Quellen:
(1)
http://pressemitteilung.ws/node/119349
(2)
http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/unternehmen/:Alan-%20Greenspan-In-Badewanne/598947.html?p=2&nv=ct_cb
(3)
http://ftd.de/politik/deutschland/:Ein%20F%FCnftel%20Deutschen/285492.html
(4)
http://www.blick.ch/sonntagsblick/wirtschaft/artikel59936
(5)
http://de.wikipedia.org/wiki/Bruttoinlandsprodukt
(6)
http://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend4.html
(6)
http://www.handelsblatt.com/News/Politik/Deutschland/_pv/grid_id/1149472/_p/200050/_t/ft/_b/1345087/default.aspx/arbeitsmarktplaene-kosten-50-milliarden.html
(7)
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/64/148709/

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