Nicht umsonst heisst es, Wissen ist Macht. So wissen heute schon irgendwelche Leute von irgendwoher das, was offiziell erst nächste Woche bekannt gegeben wird. An den Wettbörsen entscheidet das manchmal nicht nur über Milliarden, sondern über das Schicksal ganzer Staaten, die abhängig von der sogenannten „Finanzwirtschaft“ sind.
Heute stürzte der japanische Nikkei-Index um 811.90 Punkte ab und fiel auf 7.649 Punkte. Der Börsenindex „Dax“ verlor zu Wettbeginn heute morgen über 7 Prozent seines Wertes und nähert sich der 4000 Marke (Stand 11.30 Uhr).
Gestern hatte es noch „gute Vorgaben“ von der Wall Street gegeben. Die scheinen heute an den Wettbörsen weltweit niemanden mehr zu interessieren.
Grund dafür ist, dass aus unerfindlichen Quellen die Information an die Öffentlichkeit gesickert ist, dass das sogenannte Bruttoinlandsprodukt (BIP, wir berichteten heute darüber) der Wirtschaftsmacht USA im dritten Quartal dieses Jahres um ein halbes Prozent geschrumpft ist. Diese Meldung fand man ganz unten in einem der üblichen verdächtigen Medienmegafone des Kapitalismus.
Erst nächste Woche soll dies offiziell bekannt gegeben werden.
Für den angekündigten „Weltfinanzgipfel“ der 20 grössten Wirtschaftsländer (die sogenannte „G 20“-Gruppe) am 15.November in New York, in dessen Vorfeld bereits alles entschieden sein wird, kommt es nun für die US-Wirtschaftsmacht darauf an, die selbst produzierte Krise auf möglichst viele Schultern zu verteilen.
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