USA rechtfertigen Angriff auf Syrien: "nehmen die Sache jetzt selbst in die Hand"

Am gestrigen Nachmittag griff das US-Militär in einer mittlerweile bestätigten Kommandoaktion vom besetzten Irak aus das Territorium Syriens an und tötete dabei im Nordosten des Landes mindestens acht Menschen .
Nach der Attacke rechtfertigte das Militär, eine Woche vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in den USA, den Angriff auf den Mittelmeerstaat.

Das von Israel, Jordanien, Irak und Türkei durch feindliche Truppen bedrohte Land habe sich „inaktiv“ gegenüber einem Netzwerk „robuster ausländischer Kämpfer“ auf eigenem Territorium verhalten, welches vom syrischen Territorium über die schwer bewachte Grenze in den seit 5 1/2 Jahren durch US-Koalitionstruppen okkupierten Irak eingesickert sei.

 

„Wir nehmen die Sache jetzt selbst in die Hand“ („We are taking matters into our own hands“)

zitiert die Nachrichtenagentur „Associated Press“ (ap) aus einem von ihr geführten Gespräch mit einem US-Militärbeamten.

Unkommentiert, ohne Quellenangaben oder gar Beweise, behauptet dann die US-Nachrichtenagentur „ap“ auch gleich, dass das neu als Schlagwort erfundene „foreign fighters network“ nicht nur aus dem gesamten Mittleren Osten, sondern auch noch aus Afrika „Militante“ über Syrien in den Irak schicke, ohne zu erklären wie die erstmal nach Syrien gekommen sein sollen, wahrscheinlich über Libanon an unseren Jungs auf den Kuttern vorbei, oder geflogen wahrscheinlich.

Ebenfalls stecke diese robuste Netzwerk, gegen das man in Syrien zurückschiessen musste, mit der seit 5 1/2 Jahren nicht mehr existierenden Baath-Partei des 2003 gestürzten, dann verschwundenen und dann aus einem gerade entdeckten Erdloch ausgebuddelten angeblichen Saddam Hussein unter einer Decke – und natürlich mit „al-Qaida“.
Original Zitat „ap“:

„The foreign fighters network sends militants from North Africa and elsewhere in the Middle East to Syria, where elements of the Syrian military are in league with al-Qaida and loyalists of Saddam Hussein‘s Baath party.“

Prompt folgte daraufhin folgsam unsere elende „Aktuelle Westkamera“, veränderte den Text ihres Artikels, beliess es dann aber vorsichtshalber bei der Zeitangabe 20.49 Uhr und schrieb:

„Ein US-Offizier bestätigte lediglich den Einsatz eines Sonderkommandos. Die Mission habe einem Netzwerk gegolten, über das Kämpfer aus Nordafrika und dem Nahen Osten nach Syrien und von dort aus in den Irak geschleust würden.“

Wie und wo genau der Angriff stattfand ist unklar.
Nach Angaben der „Aktuellen Westkamera“ (Selbstbezeichnung „Tagesschau“) behaupteten Zeugen zuerst einen Angriff durch zwei US-Kampfhubschrauber auf das syrische Dorf Hwijeh (17 Kilometer hinter der Grenze zu Irak).
Nachher habe die syrische Nachrichtenagentur „Sana“  von einem Angriff auf das Dorf Maschahdeh gesprochen (7 Kilometer hinter der Grenze), beide Orte in der Region Bu Kamal (al-Boukamal, Abu Kamal).

„Sana“ berichtete allerdings von einem Angriff auf einen Ort namens al-Sukariah (Sukariya).
Nach Angaben aus Syrien, die „Al Jazeera“ in einer Meldung zusammenfasste, spielte sich folgendes ab:
– 4 US-Kampfhubschrauber dringen gegen 16.45 Ortszeit in den Luftraum Syriens ein. Für einen Angriff gegen ein militärisches Ziel ist das eine unübliche Zeit, es sei denn man will später rechtzeitig in die US-Abendnachrichten wenn die Medienerklärungswelle anschwappt.
– 2 Hubschrauber seien gelandet und hätten 8 ganze Soldaten abgesetzt. ACHT. Das macht man, wenn es wirklich gefährlich wird am Nachmittag.
– diese hätten dann 8 Bauarbeiter erschossen, auf der Baustelle eines zivilen Gebäudes.
– dann seien die Hubschrauber wieder Richtung Irak geflogen.

Das israelische Militär, dessen Regierung ebenfalls erst demnächst durch Wahlen wieder implementiert sein wird, wies inzwischen jede Beteiligung von sich, sprach denn aber auch gleich davon, das US-Militär habe in Syrien „globale Jihadisten“ bekämpft.
Auch interessant: die Äusserungen des anonymen US-Militärbeamten, den „ap“ nach eigenen Angaben in Washington interviewt hatte, standen zuerst in israelischen Zeitungen.

Mit dem Argument „Terroristen zu verfolgen“ hatten US- und ISAF-NATO-Militärs (denen auch 3500 deutsche Soldaten unterstellt sind) erst diesen September mehrfach das Territorum Pakistans vom seit 2001 besetzten Afghanistan angegriffen und dabei u.a. Dutzende Zivilisten und pakistanische Soldaten getötet.

Bereits 2007 hatte die israelische Luftwaffe die gleiche Region Syriens über den Luftraum der Türkei angegriffen. Danach kam es zu ernsten Spannungen zwischen der NATO und Russland, welches mit Tyrus seinen zentralen Mittelmeerhafen in Syrien unterhält.

(…)

weitere Berichte:

03.09.08 NATO: Nach dem Kaukasus nun Pakistan

25.08.08 Bericht: Regierung, Militär und Konzerne planen mit „bewaffneter Auseinandersetzung“ gegen Russland und China

aus 2007:

02.11.2007 Weltmächte in Istanbul: Verbindung zwischen Irak-Türkei-Krise und Plot gegen Syrien?
08.09.2007 „IJU“, Terror: Geheimdienste streuen Gerüchte über Syrien und Pakistan
07.09.2007 Spannungen zwischen NATO und Russland nach Angriff auf Syrien
20.03.2007 Medien: Chirac wollte 2006 Angriff auf Syrien durch Israel
13.03.2007 A Syria War?
08.03.2007 Hanning: „Kontrollsystem“ für Syrien wird an Grenze installiert

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