BND: abnormer Dienst für abnorme Politik

Was macht man, wenn man etwas krank und antisozial veranlagt ist?
Ganz einfach: man sucht sich eine Behörde wo man das in aller Ruhe ausleben kann.

Nach ungezählten Blüten aus dem Sumpf des Bundesnachrichtendienstes ist heute mal wieder eine neue nach oben geblubbert.
In einer relativ offensichtlichen Intrige gegen den Leiter des Fachreferats zur OK-Aufklärung saugten sich rivalisierende BND-Stellen eine  2388-seitige Akte über den Mafia-Spezialisten zusammen. Dazu spionierten sie nicht nur die Computer von 49 BND-Mitarbeitern aus, sondern legten auch gleich noch eine Akte darüber an was ihre abzuschiessende Zielperson über einen Toilettenbesuch im Reichstag erzählte, bei der dieser Christian Ströbele getroffen haben soll.

Der „BND-Ermittlungsführer“, also genau die Person die offensichtlich die Aufgabe von oben hatte den unangenehmen Mafia-Ermittler mit miesesten Unterstellungen, Verleumdungen und leicht pervers angehauchten Stories abzuschiessen, erfasste allein auf 20 Seiten Aktenmaterial was der OK-Referatsleiter alles selbst über einen Toilettenbesuch im Reichstag erzählt haben soll, auf der er den Abgeordneten Christian Ströbele getroffen habe. Diese Äusserungen des OK-Fachbereichsleiters wurden innerhalb der BND-Behörde offenbar abgehört, mitgeschnitten und protokolliert.

Vorwand der ganzen Aktion durch die innere Abteilung: angebliche „sexistische“ Äusserungen des OK-Fachbereichsleiters gegenüber 2 Kolleginnen.

Wie es immer so ist: niemand weiss was Genaues, aber könnte ja sein, hab ich gehört, du, echt jetzt. Anzeigen gibt es nicht. Aber gut, dass wir ihn mal versetzt haben, hähä. Jetzt noch schnell ne Story mit Kacke und sexuell, das lieben die Leute und ab geht´s wie ein Behördenzäpfchen.

Die Intrige wirkte. Der Fachbereichsleiter wurde mittlerweile versetzt. Eine hanebüchend normale Story über das Ahören von Wolfgang Schäubles Frau in Afghanistan wurde hinterher geschoben, als Leiterin der „Welthungerhilfe“. Mittlerweile durch den BND eingestellt.
„Entwicklungshelfer“ in Afghanistan gibt es nicht. Es gibt dort Krieg und Geheimdienste. Was sucht denn die Frau von Wolfgang Schäuble in Afghanistan? Was macht die denn da?

Eine durchsichtige Intrige rivalisierender Dienste, das BKA Schäubles, bzw Schäuble selbst und sein aus dem BND geflogener Staatssekretär August Hanning dürfen dahinter vermutet werden.

Nächster Treppenwitz: der „BND-Untersuchungsausschuss“ kam doch jetzt in seiner übergrossen Mehrheit (ohne die schwitzenden Spezialdemokraten) vor 2 Tagen schon (immerhin über 5 1/2 Jahre nach der Irak-Invasion) dahinter, dass Agenten des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND im Frühjahr 2003 kriegsrelevante Informationen an die USA weitergaben.

Na bravo. Hahen sich unsere tapfen Parlamentarier ja mal wieder überschlagen. Boaahh..
Und das rechtzeitig zur Hinrichtung, ähh, Hessen-Wahl.

Gut. Ich mein, mir fällt da der Kommentar eines einfachen Pizzabäckers an der Ecke ein.
Ich sach: „Habt Ihr schon gehört wer SPD-Kanzlerkandidat wird?
Er so: „Nee. Wer?“
Ich : „Frank-Walter Steinmeier“

Fängt er an zu beben vor Kichern.
Ich: „Wat denn?“
Er: „Dass ist doch der Typ, der so aussieht als wenn er im Park den Mantel aufreisst..“

Natürlich ist das eine Intrige gegen Steinmeier, was hier gerade passiert. Natürlich ist das eine Intrige gegen den ganzen bisherigen Auslandsgeheimdienst BND die hier abläuft.
Man darf dabei nicht vergessen: die Bundespolizei Schäubles, vorneweg das BKA, kontrolliert überhaupt niemand. Auch keine Witzveranstaltung wie das Parlamentarische Kontrollgremium (PKG). Die Bundespolizei ist zu einer Geheimarmee, zu einer eigenen Auslandsmiliz geworden die machen kann was sie will, und es gibt nie einen „BKA-Untersuchungsausschuss“, Libyen-Affäre hin oder her.

Weil Frank-Walter Steinmeier einfach eine gottverdammte Flasche ist. Dieser blasse Verwaltungskaufmann hat auf´s falsche Pferd gesetzt und muss sich jetzt alles gefallen lassen von seinen duften Koalitionskumpels. Weil die ihn in der Hand haben.

Wenn jemand wissen will, was da im BND mit schlechten, schlechten Tricks und der ganzen üblichen, hinterfotzigen „Flurpolitik“ und Mutterlecker-Tour abgelaufen ist, der sollte sich erst einmal damit auseinandersetzen was das OK-Referat gerade bearbeitet hat, was der abgesägte Mafia-Spezialist „S.“ da eigentlich ermittelt hat und wem er damit in die Quere kam.

Die Politik setzt die Massstäbe. Auch bei den Diensten. Da kann man sich doch denken, wie es bei denen aussieht.
Oder?

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