Am Neujahrstag teilte die Washington Post mit, dass zu der Amtseinführung Barack Obamas am 20. Januar 2009 ein Militärball stattfinden soll.
Zu der Amtseinführung von George W. Bush wurde erstmals ein solcher „Commander in Chief ‚s Ball“ durchgeführt, der damals ein Novum unter den verschiedenen stattfindenden Bällen und Feierlichkeiten war. Es ist also keinesfalls eine amerikanische Tradition, wie uns Obama hier glauben machen will. Einen Ball für das Militär bei einer Amtseinführung durchzuführen verwunderte damals bei dem Wahlsieg des republikanischen Kandidaten nicht, sondern zeigte statt dessen die Bereitschaft zu kommenden weiteren militärischen Operationen unter Bushs Präsidentschaft.
Diese Aufwertung des Militärs hätte nun Obama bei den Feierlichkeiten am 20. Januar ohne weiteres einfach wieder aussetzen und, wenn er wirklich der Welt Frieden bringen will, mit viel Publicity für sich verwenden können.
Die Beibehaltung dieser Feier spricht neben der Auswahl seiner Berater und Minister ein deutliches Zeichen, worauf sich die Welt unter seiner Regierung gefasst machen kann.
„It is a privilege to honor our men and women in uniform during our inaugural festivities by continuing the tradition of the Commander in Chief‘s Ball. Our troops represent the best America has to offer, and without their dedication and sacrifice we would not be able to enjoy the freedoms that we are coming together to celebrate on January 20,“
„Unsere Truppen sind das Beste, was Amerika zu bieten hat und ohne ihren Einsatz und Opferbereitschaft würden wir nicht in der Lage sein, gemeinsam friedlich zusammen zu kommen und den 20. Januar zu feiern.“
und weiter können wir lesen:
„They deserve our thanks and our gratitude. Michelle and I look forward to attending the Commander in Chief‘s Ball and sharing this special evening with representatives of our armed forces,“
„Sie verdienen unseren Dank und Anerkennung. Michelle und ich werden dafür sorgen, dass dieser spezielle Abend mit Repräsentanten unserer US-Armee stattfindet und werden daran teilnehmen.“
Eingeladen werden neben aktiven Personal der Armee auch Vertreter der Nationalgarde (National Guard und National Guard Reserves) sowie im Afghanistan- und Irakkrieg Verwundete und Angehörige im Kampf gefallener Soldaten. Die Anzahl der geladenen Gäste, die einen freien Eintritt zugesagt bekommen, steht noch nicht fest.
Freier Eintritt bedeutet in diesem Fall mehr als freier Eintritt. 50000 Dollar kostet ansonsten ein Komplett-Paket mit vier Eintrittskarten. Für die anderen Bälle der viertägigen Feierlichkeiten muss kräftig gezahlt werden.
Es ist also ein grosses Zugeständnis und Aufwertung der amerikanischen Truppen und der Nationalgarde durch den zukünftigen Präsidenten und Signal für die Repräsentanten der Politik, Hochfinanz und Industriemagnaten: es bleibt alles beim Alten.
Die Einladung an Verwundete und an Angehörige gefallener Soldaten ist eine geschickte demagogische Strategie, sie dient dem Abwiegeln von Protesten gegen die Kriegseinsätze der amerikanische Führung. Das nicht sehende Volk wird begeistert sein über diese Fürsorge des zukünftigen Präsidenten. Mit Gewissheit werden die Verwundeten nicht die Mehrheit unter den eingeladenen Militärs bilden, ein paar als Alibi genügen.
Obama tanzt genau wie seine vorherigen Amtsinhaber nach der Pfeife derer, die hinter den Kulissen die Fäden in der Hand halten. Sonst hätte er auch mit Sicherheit nicht in seine jetzige Position erreichen können. Die amerikanischen Wähler sind nach allen Regeln der demagogischen Kunst hereingelegt worden. Wie kann für ein Land das Beste seine militärischen Truppen sein, ausser in dem Fall, dass dann diese Truppen ihr Bestes zur Eroberung und Unterdrückung der eigenen Bevölkerung und anderer Länder zu geben haben.