Militärische Systeme und Waffen sind dazu da, Menschen zu töten. Auch der Vorwand der Verteidigung kann das nicht verleugnen. Ein im Krieg getöteter Mensch ist gemordet worden, da helfen auch keine beschönigenden andere Verben. Zivile Opfer oder punktgenaue Zielerfassung des Gegners, immer ist es noch ein Mensch, der stirbt.
Nicht Einer kann sich anmassen, einem anderen das Leben zu nehmen, und schon gar nicht die Herren, die von sicherer Entfernung die Befehle dazu geben oder bei dem Betrieb der Militärmaschinerie mit helfen und kräftig im Handel oder Herstellung mit Waffensystemen Kasse machen.
Die sind vom unmoralischsten, zynischsten Kaliber, die Gesellschaft sollte sie schleunigst bremsen und wegsperren.
Das Traurige an solchen Forderungen ist, dass man dafür ausgelacht wird. So weit sind wir wieder gekommen in unserem demokratischen Verständnis. Kein Mensch regt sich auf, im Gegenteil, solange es der Wirtschaft dient, die Chefetagen und Aktionäre bereichert.
Sogar der Beschäftigte einer solchen Firma stellt lieber die Teile der Mordwerkzeuge her als den Arbeitsplatz zu verlieren und die Infrastruktur freut sich auch. Nicht zu vergessen die Forschungsabteilungen, die immer neue Instrumentarien entwickeln, um dem Gegner eine Nasenlänge voraus zu sein.
Der Witz ist nur, dass das nicht gelingt, denn wieder greifen hier Mechanismen, möglichst viel zu verdienen und jedem potentiellen Käufer zu Diensten zu sein. Am Absatz soll‘s nicht liegen, dafür wird man schon sorgen. Wer will schon in diesem System pleite gehen?
Dabei gäbe es einen grossen Bedarf an nutzbringender Entwicklung in allen anderen Bereichen der Gesellschaft.
Die militärische Rüstungsindustrie wird immer salonfähiger, sogar die Bundeswehr geht in die offensive Werbung und macht nicht vor unseren Kindern, den Schülern halt oder sucht Vereinbarungen mit den Arbeitsagenturen.
Es wirft ein bezeichnendes Licht auf die militärische Politik unseres Landes, wenn nicht wir – die Erwachsenen – unsere Kinder davor schützen. Schamrot sollten wir anlaufen, in den Boden versinken, dass sich unsere Schüler selbst wehren müssen, gegen unseres Nichtstun, um solche Vorfälle zu verhindern.
Die Landesschülervertretung Nordrhein-Westfalen hat auf ihrer Landeskonferenz einem Antrag gegen die Einsätze von Bundeswehr-Werbern an Schulen zugestimmt.
Mit großer Mehrheit sprachen sich die Schülerinnen und Schüler am Sonntag auf der Landesdelegiertenkonferenz der Schülervertretungen Nordrhein-Westfalens für ein Verbot von Bundeswehr-Rekrutierungsversuche an Schulen aus. „Darunter fällt auch jedwede Werbung: von Aufklebern über Plakate bis hin zu Informationsbroschüren“, heißt es in dem Antrag des Landesvorstands.
Dem Beschluss ging am Vortag ein Workshop über die Eroberung von Bildungsstätten durch das Militär voran. Hintergrund ist ein im Oktober 2008 beschlossener Kooperationsvertrag zwischen dem Wehrbereichskommando II der Bundeswehr und dem Schulministerium NRW. Die Vereinbarung sieht unter anderem die Einbindung von Jugendoffizieren in die Aus- und Fortbildung von Referendaren sowie Lehrkräften und „die Möglichkeit der Teilnahme von Lehrkräften und Bediensteten […] bei Aus-, Fort- und Weiterbildungen im Rahmen von Seminaren zur Sicherheitspolitik der Bundeswehr und von Besuchen ihrer Einrichtungen“ vor……
Bei Veranstaltungen von Jugendoffizieren in Schulen herrscht für die Schüler Anwesenheitspflicht – den Bundeswehr-Rekrutierern zu entkommen ist daher kaum möglich.
Neben vielen bekannte deutschen Rüstungsfirmen verdient auch die Jenoptik AG viel Geld mit militärischen Produkten.
Heute hat Vorstandschef der Jenoptik AG, Michael Mertin, auf einer Bilanzpressekonferenz in Jena die Zahlen für das Jahr 2008 vorgelegt. Die Militärtechnik allein machte Ende 2008 etwa 75 Prozent des Auftragsbestandes aus und soll in diesem Jahr mehr als 200 Millionen Euro zum Umsatz beitragen.
Die Einbußen durch die Wirtschaftskrise in der Halbleitertechnik hätten durch Zugewinne in den Bereichen wie der Sicherheits- und Wehrtechnik kompensiert werden können.
Damit dieses Geschäft auch weiterhin gut floriert, wurde am 17.März bekannt gegeben, dass man mit der israelischen Firma Dagesh ein Joint Venture gegründet hat, die Jenoptik OptiSys Ltd. Da ist man vor Ort und kann alles gemeinsam viel schneller entwickeln. Selbstverständlich auch die Militärtechnik. Wie man mitteilte, sollen besonders Kunden aus der Halbleiterausrüstungsindustrie sowie dem Bereich Verteidigung und Sicherheit (Defence und Security) angesprochen werden.
Ein Blick auf die Webseite der Jenoptik AG zeigt uns, womit man im Bereich Verteidigung so alles Geld verdienen kann.
Blutiges Geld – solange die Menschheit aufeinander gehetzt wird und es Kriege gibt.