Baden-Württembergs Regierung hat eine morgen stattfindende Bekämpfung des Maikäfers genehmigt.
Ein ca. 300 Hektar großes Gebiet im Kaiserstuhl (1) wird mit dem biologisches Breitbandinsektizid Neem-Azal-TS unter dem Einsatz von Hubschraubern besprüht, darunter befinden sich besonders geschützte Biotope, EU-Vogelschutzgebiete und andere EU-Naturschutzareale.
Als Begründung dieses Eingriffes durch den Menschen in die Natur dienen wieder Wirtschaftsinteressen, massive Schäden an Weinreben und im Obstbau seien zu befürchten.
Das Regierungspräsidium verteidigt diese Aktion gegen die Proteste der Umweltschützer, indem sie mitteilt, dass von diesem Gift nur Insekten und keine Wirbeltiere betroffen sind.
Schmetterlinge, Käfer, Insekten aller Art sind von dieser Nebelaktion betroffen. NABU-Landesvorsitzende Andre Baumann sagte heute „das Gebiet des Kaiserstuhles ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für viele Insekten, die in den Roten Listen ganz oben geführt werden. Wer den Schutz heimischer Arten ernst nimmt, darf nicht großflächig Insektenvernichtungsmittel über wertvollen und attraktiven Schutzgebieten Baden-Württembergs versprühen.“ (2)
Mit dieser Aktion werden nicht nur die vom Aussterben bedrohten Maikäfer bekämpft, sondern der Tod anderer Insektenarten sinnloser Weise in Kauf genommen.
Vögel wiederum ernähren sich auch von Insekten.
Wieviel Kinder in Deutschland haben in der Natur einen Maikäfer beobachten können?
Baden-Würrtemberg sollte sich glücklich schätzen, noch Bestände der Maikäferpopulation zu besitzen. Die Schäden durch Maikäferfrass an den Weinstöcken der Winzer sollte die Regierung im Interesse der Natur und der Menschen mit einem entsprechenden Maikäfer-Frass-Fond ausgleichen, dass würde die ohnehin schon genügend vorhandene Bürokratie auch nicht weiter überlasten. Die Gebiete dort sind zum Teil von der EU als Naturschutzgebiete anerkannt.
Quellen:
(1)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserstuhl_(Baden)
(2)
http://www.ad-hoc-news.de/zusammenfassung-neu-hauk-naturschuetzer-kritisieren–/de/Politik/20191908