UN: Aufbau von Gaza scheitert an Grenzblockade

UN-Koordinator Maxwell Gaylard von dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) sagte gestern in New York auf einer Pressekonferenz, dass die israelische Blockade des Gaza-Streifens noch immer dessen Aufbau durch UN-Hilfsorganisationen und ihre Partner behindert und weiterhin fortbesteht.

Von der UN genehmigte und finanzierte Projekte in Höhe von einigen 100 Millionen Dollar können nicht begonnen werden.

Weitere Milliarden von Dollar wurden dafür von den Geberländern bereitgestellt.

Bisher habe Israel weder Zement noch Stahlstäbe, Holz, Baumaterialien oder andere Baumaschinen über die Grenze nach Gaza passieren lassen, „Nichts, was Sie wirklich brauchen, um ein Haus zu bauen.“(1)

„Nichts geht weiter“ klagte er, obwohl das Ende des Gazakrieges schon mehr als vier Monate zurückliegt.„So bald die Beschränkungen der Grenzübergänge aufgehoben werden, können Baumaterialien nach Gaza gebracht werden..“

Infolge der Kämpfe wurden nach UN- Angaben etwa 4000 Häuser und Wohnungen im Gazastreifen zerstört und weitere 40.000 beschädigt.

Die israelische Regierung erlaube nur den Transport „einer begrenzte Liste von Lebensmitteln und Mittel für die medizinische Versorgung.“

„Was einmal ein blühender Handel war, ist in diesen Tagen eine Wohlfahrtsgesellschaft geworden.“(2)

80 Prozent der Zivilbevölkerung in Gaza ist nun auf irgendeine Art von Hilfe angewiesen, entweder durch die Vereinten Nationen oder einer anderen internationalen Hilfsorganisation.

Die Freizügigkeit der Palästinenser im Westjordanland wird ebenfalls behindert. „Die einfache Frage der Bewegung ist schwierig, eine Herausforderung in der West Bank für die Vereinten Nationen und für die Palästinenser. Es wird keine nennenswerte wirtschaftliche Entwicklung im Westjordanland geben bis die  Bewegungsfreiheit und der Zugang erleichtert wird.“

In der West-Bank, sagte Gaylard, ist das Schlüsselwort die „Fragmentierung“. Er meinte, das UNRWA (UN-Hilfswerk) ist nach wie vor ein wichtiger Akteur, „aber in einem System mit zwei Arten von Straßen – eine für die israelischen Siedler und eine für die Palästinenser – ist es eine große Herausforderung für alle, sich zu bewegen. “ Das UNRWA wird weiterhin versuchen, Wasser, Nahrung, und Lehrmaterial  in diese Gebiete bringen.

Gaylard sagte, es gibt mehr als 630 Einschränkungen der Bewegungen in der West Bank, die gezählt wurden seit anderthalb Jahren. Dazu gehören auch Gräben, Tore und Barrieren aus Betonblöcken. Diese wurden zum Schutz der 139 Aussenposten der israelischen Siedlungen errichtet, in denen 450000 Siedler leben.

Das Gebiet ist auch stark von der Dürre betroffen und viele der palästinensischen Bauern bleiben abgeschnitten.

Herr Gaylard ist auch der stellvertretender Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten.

Quellen:
(1) http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=30948&Cr=palestin&Cr1=
(2) http://talkradionews.com/united-nations/

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