„Ich seh schon Tote“: Vorwarnungen und Kommentare lange vor der Loveparade
Zur geplanten „Loveparade 2010“ am Güterbahnhof in Duisburg veröffentlichte die Zeitung „Der Westen“ bereits am 4.Juni einen Artikel, in dem Kommentatoren eine absehbare Katastrophe prognostizierten. Sowohl Veranstaltern, als auch verantwortlichen Behörden, konnten diese Sachverhalte nicht verborgen geblieben sein.
Auszüge aus den Kommentaren (1):
nur keinen Umweg, am 04.06.2010 um 16:08:
„Als wenn die Teilnehmer die geplanten Wege benutzen; da träumen wieder ein paar Bürohengste!“
Kay, am 04.06.2010 um 16:36:
„Das gibt den totalen Reinfall und die Stadt Duisburg blamiert sich wieder bis auf die Knochen!“
traveldevil, am 04.06.2010 um 17:52:
„der hohn liegt zwischen a59 und und den gleisen zum hbf!
da war jemand bei der planung besonders pfiffig alles auf einen fleck entspannt die lage in keinster weise. die leute werden von allen seiten strömen. und dann noch da problem schiene & 59
ich sehe für dieses event mehr als schwarz. das wird katastrophal!!!“
WecktMich.IchTräume, am 04.06.2010 um 17:59:
„wenn die Absperrung zwischen Autobahn und Eisenbahnstrecke nicht annähernd vergleichbares wie die Berliner Mauer ist, wird das die erste Loveparade mit Verletzen sein, wenn nicht noch schlimmeres passiert..“
ein Anwohner, am 04.06.2010 um 19:39:
„Oh man… Anstatt die Rettungwege hintenraus frei zu machen und die Raver direkt auf das Gelände zu führen…. Da provoziert die Verwaltung zwischenfälle. Es ist nicht zu fassen.“
klotsche, am 07.06.2010 um 15:30:
„sehe ich das richtig, dass die versuchen 1 million menschen über die 1-spurige! TUNNELSTRAßE! Karl-Lehr-Straße mit zwischendurch 2 kleinen trampelpfaden hoch zum veranstaltungsgelände zu führen?
also in meinen augen is das ne falle. das kann doch nie und nimmer gut gehen. wer in essen und dortmund dabei war weiß wie groß das gedränge schon auf recht weitläufigen zugangswegen war. das war schon ne katastrophe und die wollen ernsthaft den zugang über nen einspurigen TUNNEL leiten?
ich fass es nicht!!!!ich seh schon tote wenn nach der abschlußkundgebung alle auf einmal über diese mickrige straße das gelände verlassen wollen.“
DuisburgFreund, am 07.06.2010 um 15:54:
„Das Knallt wenn 1 Mio. dahin wollen wo nur für 250 000 platz ist!“
Selbst die „Basler Zeitung“ (2) schrieb über einen weiteren Artikel von „Der Westen“, der vier Tage vor der Veranstaltung abermals eindringlich warnte: „Loveparade wird zum Tanz auf dem Drahtseil“:
„In einem Leserkommentar zum Beitrag heisst es schon fast prophetisch: «Es gibt nur einen Zugang zum Gelände und der ist unter einer langen Brücke. Was passiert wenn hier Panik ausbricht?» Ein anderer schreibt: «Was für Idioten planen denn so etwas auf diesem Baugelände. Das ist ja Wahnsinn! Passt bitte auf euch auf, das ist echt der Hammer.»“
Heute nun saßen Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland, der Veranstalter Rainer Schaller, der städtische Sicherheitsdezernent Wolfgang Rabe und der Duisburger Polizeipräsident Detlef von Schmeling im Rathaus der Stadt Duisburg und gaben eine Pressekonferenz (3). Sie sagten im Prinzip aus, dass sie nichts sagen könnten: weil die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Bei der Katastrophe in Duisburg sind nach bisherigen Angaben 19 Menschen getötet und 324 Menschen verletzt worden.
Danke für den Hinweis an Binca.
(…)
19.07.2010 19 Menschen sterben auf Loveparade in Duisburg – Tunnel gesperrt
Quellen:
(1) http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/Duisburger-Loveparade-viel-kleiner-als-geplant-id3067213.html
(2) http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Loveparade-Zeitung-hat-vor-fuenf-Tagen-gewarnt-/story/21502722
(3) http://www.n-tv.de/panorama/Wir-koennen-solche-Fragen-nicht-beantworten-article1130471.html