Taiwan meldete Lieferung von Atomsprengzündern durch die USA bereits 2006

Taiwan: In der Affäre um „versehentlich“ durch die USA an Taiwan gelieferten Atomsprengzünder für Minuteman-Raketen hat jetzt die US-Regierung zugegeben, bereits 2006 durch die taiwanesischen Behörden über eine falsch deklarierte Lieferung informiert worden zu sein. Bereits sofort nach der Lieferung im August 2006 habe man die Vertragspartner in den USA darüber informiert, dass die Artikelnummern auf den Lieferungen nicht übereingestimmt hätten, so die Behörden Taiwans.

Die US-Behörden hatten am Dienstag die Lieferung der Bauteile von Massenvernichtungswaffen zwar zugegeben, aber zuerst behauptet man habe erst Anfang 2008 durch die Taiwanesen von der „Panne“ erfahren. Die Lieferung der Sprengzünder für Atomraketen an Taiwan sei“versehentlich“ anstelle von von Helikopterbatterien geschickt worden.

Nun gab ein „leitender US-Beamter“ zu, dass die Meldung der Taiwaner über den falschen Inhalt der Ladung bereits 2006 erfolgt worden war.
Der US-Beamte behauptete nun aber, die Taiwaner hätten gemeldet dass es sich nicht um Batterien gehandelt habe, aber nicht ausdrücklich darauf hingewiesen dass es sich bei der Lieferung um Sprengzünder für atomare Interkontinentalraketen des Typs LGM-30 Minuteman handelte.
Im Übrigen ginge es hier um eine Frage der „Logistik, Logistik, Logistik“ und schob die Affäre der „Defence Logistics Agency“ des Pentagon zu.
Diese habe wohl vermutlich versehentlich irgendwie wahrscheinlich etwas mit dem Container durcheinander gebracht, was zu dem Fehler beigetragen habe („appeared to have mislabelled the container at some point, which contributed to the error“), so der „leitende US-Beamte“.

Taiwan teilte mit, die US-Behörden hätten nun schon diesen Dienstag die August 2006 gelieferten Atomsprengköpfe als solche identifizieren können und die Ladung in die USA zurückgebracht.

Gestern hatten die Präsidenten der USA und China über die Affäre telefoniert.
Laut Medienberichten nannte US-Präsident Bush die Angelegenheit einen „Fehler“, Chinas Präsident Hu äusserte „tiefe Besorgnis“.
„Wir drücken unsere ernste Besorgnis und starke Unzufriedenheit aus und fordern die US-Seite auf diesen Vorfall zu untersuchen“, so ein chinesischer Regierungssprecher.
Der Nationale Sicherheitsberater der US-Regierung, Stephen Hadley, meinte dazu, es sei „ganz am Rande“ im Telefonat mal drüber geredet worden, aber es hätte nur „eine ganz kleine Diskussion“ über die Affäre gegeben.

(…)

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