Zehn Prozent Verlust auf UNO-Schwarzkonto

Vereinte Nationens Pinselstrich: Wisch, weg sind die al-kaidischen Talibane!

So einfach geht das auf der Welt mit bilanzierten Gefahren zu, denn Papier ist geduldig. Bei den politischen Behören hat man den Eindruck wie den einer Buchhalterei. IST-Zustände werden prolongiert um satte Zinsen einzufahren oder wie im vorliegenden Fall werden Bestände als nutzloses veraltetes Inventar abgeschrieben. Der Begriff „Schreibtischtäter“ wird hier schön dargestellt, man bastelt sich ein Weltbild, wie es gerade passend ist.

Am Montag, den 2.August teilte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den österreichischen UNO-Sondergesandten Thomas Mayr-Harting mit, dass der Ausschuss des Sicherheitsrates, dessen Vorsitzender Mayr-Harding ist, 45 Einträge auf der Taliban-Al-Quaida-Schwarzen Liste gelöscht hätte.

Das sind über Nacht satte zehn Prozent an Umbuchung auf ein anderes Konto, um die Verhandlungen mit den Aufständigen in Afghanistan zu erleichtern. 443 Einzelpersonen und Organisationen bleiben im Rahmen von Sanktionen weiterhin unrehabilitiert auf dem Schwarzen Konto und müssen ohne diese Sakramente im Untergrund verharren oder die Gegend unsicher machen.

Im Jahr 1999 wurde durch Resolution 1267 der Taliban-Al Qaida-Sanktionsausschuss des UNO-Sicherheitsrates gegründet. Angeblich hätte man vor zwei Jahren angefangen, diese veraltete Liste zu überprüfen, weil es Kritik gehagelt hätte. Um sie auf den neuesten Stand zu bringen, sind nun acht für tot erklärte Personen oder diejenigen, die sich seitdem nie wieder etwas zu Schulden kommen lassen haben und von denen man nichts mehr gehört hatte, herausgestrichen worden. Es gibt immer noch rund 30 verstorbenen Personen auf der Liste, hiess es. „Wir haben überzeugende Beweise dafür, dass sie tatsächlich tot sind.“ sagte Mayr-Harting.

Das Ergebnis der Überprüfung führte zur Entscheidung, fast 10 Prozent der Namen von Personen und Organisationen zu löschen. Die Sanktionen betrafen das weltweite Einfrieren von Vermögenswerten, das Reiseverbot und das Waffenembargo.
Mayr-Harting sagte, dass 10 Taliban-Kämpfer waren und 35 im Zusammenhang mit al-Qaida stehen würden – sowie 14 Personen und 21 Unternehmen, Stiftungen und andere Organisationen.

Die Regierung in Afghanistan hätte angeblich Druck gemacht, einige Namen aus der Taliban-Blacklist zu entfernen, um einen Anreiz für die Aufständischen, in die Regierung einzutreten, zu schaffen. Eine kürzlich in Afghanistan stattgefundene „Friedens-Jirga“ hatte empfohlen, Gespräche mit gemässigten Taliban und anderen Militanten zu suchen, um den neunjährigen intensivierten Krieg zu beenden. Im Dienste dieser guten Sache kann man durchaus vorgeben, als würde man glauben, dass die Vereinigten Staaten von Amerika und der UNO-Sicherheitsrat sich dieses eine Mal von der klugen Umsichtigkeit ihres Statthalters leiten liessen, zumal gerade am Sonntag der degradierte CENT-Commander und Nachfolger seines Untergebenen General a.D. McChrystal, der steinharte General David Petraeus angeblich dröhnte, alle Widerstandskämpfer binnen Jahresfrist in Klumpen hauen zu wollen. (1)

Die Schweizer Tagesschau, die Zeit und andere Medien zitierten genüsslich den Spiegel mit Petreaus‘ Worten: „Der US-General ruft laut dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» zum unerbittlichen Kampf gegen die Taliban auf und fordert mit martialischen Worten Kampfeswillen ein: „Jagt den Feind ohne Unterlass, rammt eure Zähne gemeinsam mit den afghanischen Partnern in ihr Fleisch und lasst nicht mehr los.“ (2), (3), (4)

Perversität, Sadismus haben überall in Wort und Tat in Politik und Wirtschaft ganz offen schamlos Einzug gehalten, die Gesellschaft verroht zunehmend, alle Werte-Grenzen fallen – und die Presse sollte sich stattdessen schleunigst dafür einsetzen, dass alle Soldaten sofort nach Hause geholt werden, denn sie werden ganz offensichtlich von Verrückten kommandiert. die eine furchtbare Eskalation des Krieges in Afghanistan vorantreiben.

Am 4.Juli schrieb Petraeus einen Letter on the Troops im Namen des Hauptquartiers der International Security Assistance Force, um ihnen somit wegweisend zu zeigen, wo der Hase weiter langläuft – und zwar in Richtung Gewalt und der auf der ISAF-Webseite präsentiert wird und wahrscheinlich als Abschreckungs-, Einschüchterungs- und Rechtfertigungsmassnahme gedacht.

To the Soldiers, Sailors, Airmen, Marines and Civilians of NATO’s International Security Assistance Force:

We serve in Afghanistan at a critical time. With the surge in ISAF strength and the growth of Afghan forces, we and our Afghan comrades have a new opportunity. Together, we can ensure that Afghanistan will not once again be ruled by those who embrace indiscriminate violence and trans-national extremists, and we can ensure that Al Qaeda and other extremist elements cannot once again establish sanctuaries in Afghanistan from which they can launch attacks on our homelands and of the Afghan people.

This has been a hard fight. As you have soldiered together with our Afghan partners to reverse the Taliban momentum and to take away Taliban safe havens, the enemy has fought back. ISAF and Afghan Forces sustained particularly tough losses last month. Nonetheless, in the face of an enemy willing to carry out the most barbaric of attacks, progress has been achieved in some critical areas, and we are poised to realize more.

This effort is a contest of wills. Our enemies will do all that they can do to shake our confidence and the confidence of the Afghan people. In turn, we must continue to demonstrate our resolve to the enemy. We will do so through our relentless pursuit of the Taliban and others who mean Afghanistan harm, through our compassion for the Afghan people, and through our example and the values that we live.

Together with our Afghan partners, we must secure and serve the people of Afghanistan. We must help Afghan leaders develop their security forces and build their capacity to govern, so that they can increasingly take on the tasks of securing their country and seeing to the needs of the Afghan people.

This endeavor has to be a team effort. We must strive to contribute to the “Team of Teams” at work in Afghanistan and to achieve unity of effort with our diplomatic, international civilian, and Afghan partners as we carry out a comprehensive, civil-military counterinsurgency campaign

We must also continue our emphasis on reducing the loss of innocent civilian life to an absolute minimum. We must never forget that the decisive terrain in Afghanistan is the human terrain.

Protecting those we are here to help nonetheless does require killing, capturing, or turning the insurgents. We will not shrink from that; indeed, you have been taking the fight to the enemy and we will continue to do so. Beyond that, as you and our Afghan partners on the ground get into tough situations, we must employ all assets to ensure your safety, keeping in mind, again, the importance of avoiding civilian casualties.

I appreciate your sacrifices and those of your families as we serve in a mission of vital importance to the people of Afghanistan, to our nations, and to the world. And I pledge my total commitment to our missions as we work together to help achieve a brighter future for a new country in an ancient land.

-ISAF Commander David H. Petraeus

Russland als Ausschuss-Mitglied des UNO-Sanktionskommitees hätte zur Vorsicht bei der Löschung geraten und befürchtete, dass somit Drogenbarone und der islamische Fundamentalismus in der Region gestärkt werden könnten, hiess es bei Reuters.

Sieben der Unternehmen, die aus der al-Qaida-Schwarzen Liste gestrichen wurden, sind Unternehmen in den Vereinigten Staaten und Schweden mit der Bezeichnung Barakaat, wie die al-Barakaat Wiring Service in Minneapolis, Minnesota.

Die Überprüfung bestätigte 132 Taliban- und 311 al-Qaida-Einträge auf der Liste – 443 in allem – auch wenn einige 66 Fälle noch anhängig sind und gestrichen werden könnten, sagte Mayr-Harting und deutete an, dass die Zahl der künftigen Delistings eher gering sein würde, denn „es wäre nicht realistisch, zu grosse Bewegungen auf der Liste zu erwarten.“

Quellen:
(1) http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/N02111225.htm
(2) http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,709567,00.html
(3) http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-08/petraeus-taliban-afghanistan-obama
(4) http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2010/08/02/International/Petraeus-ruft-zu-neuer-Haerte-in-Afghanistan-auf

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