Die „Parteien“ fordern das Ende der bemannten zivilen Europäischen Weltraumfahrt. Sie folgen damit militärisch-industriellen Strategien von USA, EU und NATO, die darauf abzielen das UNO-Weltraumabkommen von 1966 zu kippen.
Am 21.Juli 2008 berichteten wir in „Unser System: Das Ende der zivilen Europäischen Weltraumfahrt“ (1) über die letzten Sommer erfolgte handstreichartigen Übernahme der „Europäischen Weltraumagentur“ (ESA) durch die EU. Hintergrund waren kommerziell-militärische Strategien, sowie eine Anbindung an die damalige Bush-Regierung in Washington. Treibende Kraft bei dieser Übernahme der ESA waren die Regierungen in Paris und Berlin.
Am Freitag nun forderten die Parteien „Linke“ und „Grüne“ das Ende der zivilen europäischen Weltraumfahrt.
Es war ein Angriff mit allen schlechten, primitiven Mitteln, die wohlhabende Bürgerliche zu bieten haben, wenn sie einer strategischen Zerstörung der Inhalte dienen welche sie angeblich vertreten. Funktionäre der im letzten Jahrzehnt (nur für TaubBlindStumme unmerkbar) systemisch transformierten Partei „Bündnis 90/Die Grünen“, sowie der zur Befriedung, Einbindung und maximalen Verrates linker Politik gegründeter Systempartei „Die Linke“, sie forderten vorgestern über das neokonservative Bellizisten-Zeitung „taz“ ein Ende der bemannten zivilen europäischen Raumfahrt.
Schon der Titel war für Linke, die noch die kranken Diskussionen der 80er Jahren erleben durften, ein Flashback ohne gleichen: „Entmannt die Raumfahrt“ (2). Im Kontext der ganzen systematisch und strategisch durch Konzerne, Kulturstrategen und ihre Presse organisierten psychologischen Kriegführung gegen die deutsche Sprache, die entkernt, sinnentfremdet, zerstört, vernichtet, in den Dreck gezogen und (b)analisiert werden soll, hätte es keinen noch dümmeren und primitiveren Impuls geben können, welcher da der dummen und primitiven Wählerschaft gegeben werden sollte.
„Die exorbitanten Kosten stehen in keinem Verhältnis zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn“,
so Petra Sitte vorgestern in der „taz“ (2). Wer ist Petra Sitte?
Nun, seit 1981 war sie in der SED und seit 2005 ist sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Verzeihung, „-chefin“ der Linksfraktion im Bundestag, sowie deren „forschungspolitische Sprecherin“ der Linksfraktion. Nun zu ihrer Aussage.
Wer weiss denn, wie die Welt heute ohne die bemannte Raumfahrt aussehen würde? Wer hat denn da eine Ahnung von? Der Druck zweier rivalisierender Systeme um ein Menschheitsprojekt beflügelte jahrzehntelang die Wissenschaft, inspirierte ganze Generationen, veränderte Millionen von Lebensläufen, eröffnete Universitäten nie gekannte Möglichkeiten, schuf Erkenntnisse bezüglich der Existenz des Universums und machte Forschungsprojekte wie das Weltraumteleskop Hubble überhaupt denkbar. Ohne bemannte Raumfahrt keine Reperaturen existierender Forschungseinrichtungen und Satelliten im All, ohne bemannte Raumfahrt keine Experimente im erdnahen Weltraum welche spontan den Umständen angepasst werden und verändert werden können, ohne bemannte Raumfahrt keine Sinneseindrücke eines Menschen der es schildert wie es ist, mitten im Nichts zu sein, auf der Erde, und jede Sekunde seines Lebens nur 20 Kilometer entfernt von der Unendlichkeit zu leben. Denn das muss den Menschen von jemandem gesagt werden, der schon einmal oben war, sonst sind sie nämlich zu dumm dazu das zu begreifen, weil sie nicht einmal fähig sind nach oben, sondern nur noch auf den Fernseher oder in die „taz“ zu schauen.
Die „exorbitanten“ Kosten. Soll das ein Witz sein? Als im Oktober 2008 Peer Steinbrückim Zuge des sogannten „Finanzmarktstabilisierungsgesetzes“ (FMStG) den internationalen Banken insgesamt 500 Milliarden Euro in den Rachen schmiss (welche die Banken selbst erfanden, dann dem Staat vorlegten, damit er sie beglaubigt, um sie dann vom Staat als „echtes“ Geld wieder zu bekommen), hätten die Systemparteien „Die Linke“ und „Die Grünen“ mit einem einfachen Nein zur Änderung der Geschäftsordnung diesen ganzen parlamentarischen Prozess aufhalten können (3). Sie taten es natürlich nicht.
Die ganze Heuchelei, welche diese gelernte Jasagerin Sitte da jetzt an den Tag legt, ist so erbärmlich, so ungeheuer, dass nur Linksmonarchisten, Duckmäusern, Polizeistaatfans – mit einem Wort: „Kommunisten“ – da die Worte fehlen. Bei solchen GenossInnInnInnen braucht es keine Feudalherren mehr. Das Sitte dann auch noch der Bundesregierung vorwirft, sie wolle sich mit
„ihren Investitionen in Raumfahrttechnologie“ als Weltraummacht behaupten und `nicht nur in der interplanetaren Kreisliga spielen`“
ist bestenfalls als sinnfreie Anekdotensammlung auf kindischem Niveau zu begreifen, bei gleichzeitig maximaler Heuchelei. Die Bundesregierung von Kanzlerin Merkel (CDU) und Aussenminister Steinmeier (SPD) war zusammen mit Frankreichs Präsident Sarkozy treibende Kraft um letzten Sommer die zivile Raumfahrtagentur ESA in ein Ausführungsmoment des militärisch-industriellen Komplexes zu verwandeln, sowie die europäische Raumfahrt, bemannt oder nicht, engstens an die US-Regierung und ihre Konzerne zu koppeln. Kein Wort kam damals von „Linken“ oder „Grünen“, keines.
Bereits mehrfach wurde in den letzten Jahrzehnten systematisch die gesamte bemannte zivile Weltraumfahrt im US-Einflussraum heruntergefahren und ausgebremst. Bereits nach der Explosion der US-Raumfähre „Challenger“ im Jahre 1986 (unter US-Vizepräsident George Bush senior), sowie nach der Zerstörung der „Columbia“ im Jahre 2003 (unter US-Präsident George Bush junior) wurde das bemannte US-Raumfahrtprogramm jeweils für über 2 Jahre ausgesetzt. Regelmässig kam die Diskussion über die bemannte Raumfahrt insgesamt auf, im Zuge von dies und das, Geld, Krieg, usw.
Dazu muss man begreifen, dass spätestens seit Francois Mitterand die europäische Raumfahrt, speziell die vom franzöischen Gedankengut der alten Schule auf Eigenständigkeit bedachte Entwicklung eigener europäischer Raumgleiter, keine Chance mehr bekam. Über das Projekt „Hermes“, als eigenständiger Raumgleiter der ESA gedacht und geplant, ist beim deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag (4) zu lesen:
„Die Europäische Weltraumorganisation begann das Projekt Hermes offiziell im November 1987.“
Das ist bestenfalls ein Witz. Das Projekt der damals noch real existierenden französischen Weltraumagentur CNES begann in den 70ern. Ausgerechnet nach der „Challenger-Katastrophe“ 1986 schmiss man in der ESA alle Planungen um, wollte Rettungskapseln einbauen, verringerte die Transportkapazitäten von sechs auf drei Astronauten, gab – unfassbar – den Transportraum für Satellitenfrachten auf und redete und redete und redete, um dann 1991 eine „einjährige Nachdenkpause“ einzulegen, angesichts dem Ende der Sowjetunion und den gewaltigen Umbrüchen in der Welthegemonie. Korrekt müsste der Wikipedia-Eintrag also lauten:
„Die Europäische Weltraumorganisation vernichtete das Projekt Hermes offiziell im November 1987.“
Dann heisst es bei Wikipedia, angesichts des Baus der Internationalen Raumstation ISS (die nun regelmässig durch Raumgleiter versorgt werden musste) habe es nun keinen Bedarf mehr dafür gegeben, Frachten und europäische Astronauten mit europäischen Raumfähren dorthin zu transportieren,
„da sowohl Russland als auch die USA über ausreichende Transportkapazitäten verfügten“
Letztes Jahr stellte die US-Regierung von George Bush Junior die gesamte ISS in Frage (1). Ihr NASA-Chef Michael Griffin bezeichnete sogar die Entwicklung des Space Shuttle und der Internationalen Raumstation ISS als „einen Fehler“ („a mistake“). An ISS und Space Shuttle wurde seitens der US-Behörden kritisiert, dass sie keinen „Gewinn“ abwerfen. Vorgestern nun der „grüne“ Bundestagsabgeordnete Peter Hettlich, angeblich in der Fraktion „zuständig für Weltraumfahrt“ (seit wann kümmeln sich denn diese verdammten Blödiane um die Weltraumfahrt?), in der „taz“ (2) über die Internationale Weltraumstation:
„Die bemannte Raumfahrt in ihrer jetzigen Form ist eine hoffnungslose Sackgasse, die Zukunft gehört unbemannten Missionen“, schreibt er in der sonntaz. Die wichtigste Erkenntnis, die man seit der Mondlandung gewonnen habe, sei, dass solche Missionen dem technologischen Fortschritt wenig dienten. Die internationale Raumstation ISS nannte er ein `Fass ohne Boden mit zu geringem wissenschaftlichen Output`.“
Einen noch peinlicherer Offenbarungseid von „Bündnis 90/Die Grünen“ ist nicht mehr denkbar. „Linke“ und „Grüne“ haben sich als Fortschrittsfeinde, erdbodenlose Ignoranten und planetenloses Gesindel entpuppt, über die man so viel Hohn und Spott kippen könnte wie man wollte, es würde die Grube nicht füllen in die diese Parteien fahren werden.
Während alle anderen Weltraummächte mit Hochdruck an der bemannten Raumfahrt arbeiten, natürlich alle im Kontext militärisch-industrieller Interessen, während die durch die EU gekaperte ESA systematisch entwissenschaftlicht wird und unter einer endlos dummen Farce von „Weltraumschrott“ das bereits letzten Sommer beschlossene „Space Situational Awareness“-Programm (5) als gigantisches Überwachungssystem des Planeten implementiert wird (6), welches mit einer „neuen Generation“ von GMES-Satelliten, sogenannten „Sentinels“, die Daten militärischer und ziviler Satelliten Europas für ein „gemeinsames Lagebild“ von Polizei und Geheimdiensten vernetzt, während „Umwelt, Seerouten und Infrastrukturen“ und Bevölkerung in den EU-Staaten systematisch ausgespitzelt, überwacht und kontrolliert werden soll, während Länder wie Nordkorea und dem Iran systematisch das Recht auf Weltraumfahrt insgesamt streitig gemacht werden soll,
während all dies passiert, passiert in den Bundestags-„Parteien“ in Deutschland nichts, gar nichts, ausser dass der ganzen Entwicklung einfach zugesehen, wenn nicht sogar Beihilfe geleistet wird.
Am 6.April schrieben wir zu diesem Thema (6):
„Der Weltraum gehört niemandem und niemand hat das Recht ihn militärisch oder kommerziell zu nutzen. Das Weltraum-Abkommen der Vereinten Nationen, von der Generalvollversammlung am 19.Dezember 1966 beschlossen, besagt,
„die Erkundung und der Gebrauch des Weltraums, eingeschlossen den Mond und andere Himmelskörper, ist für das Wohlergehen aller Länder durchzuführen, unbeachtet dem Grad ihrer wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklung, und ist das Gebiet der gesamten Menschheit.“
Weder die USA, noch die EU, noch China, Russland, Indien und Japan und schon gar nicht die bereits jetzt in unbekannter Anzahl im Weltraum operierenden Konzerne halten sich an die im Weltrecht des UNO-Abkommens festgelegten Bestimmungen zur Nutzung des Weltraums.“
Der Angriff auf den Fortschritt, auf Menschheitsprojekte wie die für Forschung und Entwicklung unersetzliche zivile bemannte Weltraumfahrt, bei gleichzeitiger Beförderung (bestenfalls einem lauten Beschweigen) sämtlicher militärischen Entwicklungen, entlarvt „Linke“ und „Grüne“ als gesellschaftlich irrelevante Fantomparteien, die entweder keinen Hauch von Ahnung der Entwicklung im 21.Jahrhundert haben, mit der Realität nichts zu tun haben wollen, oder schlicht fremdgesteuert globalen Interessen der Weltraummächte folgen.
„Linke“ und „Grüne“ werden dafür einen hohen Preis bezahlen.
(…)
06.04.2009 Nordkorea und der Weltraumschrott: Wie USA und EU versuchen, das Weltrecht auf Raumfahrt zu zerstören
13.02.2009 “Zusammenstoss” der Weltraummächte vor Sitzung von UNO-Weltraumausschuss
15.11.2008 Eine wirklich aktive Bemühung
21.07.2008 Unser System: Das Ende der zivilen Europäischen Weltraumfahrt
30.05.2008 Unser System: Die gefälschte Mondlandung
07.12.2007 Die „Linke“ hinter dem Fortschritt der Welt
07.12.2007 Streicht „Linke“ bei Wikipedia: Angriff auf das Internet
Quellen:
(1) http://www.radio-utopie.de/2008/07/21/unser-system-das-ende-der-zivilen-europaeischen-weltraumfahrt/
(2) http://www.taz.de/1/debatte/sonntazstreit/artikel/1/entmannt-die-raumfahrt/
(3) http://www.radio-utopie.de/2008/10/14/lafontaine-und-kuhn-zustimmung-zu-ermaechtigungsgesetz-durch-die-hintertuer/
(4) http://de.wikipedia.org/wiki/Hermes_(Raumf%C3%A4hre)
(5) http://www.esa.int/esaCP/Pr_40_2008_p_EN.html
(6) http://www.radio-utopie.de/2009/04/06/nordkorea-und-der-weltraumschrott-wie-usa-und-eu-versuchen-das-weltrecht-auf-raumfahrt-zu-zerstoeren/