Der Gruß der westlichen Welt an die Muslime zum Fest

Am 9.September beginnt für fast alle gläubigen Muslime in Deutschland das Fest “Eid al-Fitr”, das dreitägige „Fastenbrechen“, welches mit Beendigung des Ramadan 2010 gefeiert wird.

In Deutschland wurde gerade eine Debatte über die Migration von Muslimen losgetreten, die durch ihre Art und Weise an Unsachlichkeit kaum noch zu überbieten ist und nicht dem Verständnis füreinander dient, indem mit Zahlen über Migrationsunwilligkeit und anderen polemischen Ergüssen in den Medien eine Selbstdarstellung einiger Experten angefacht wurde.

Die Fragen nach den wahren Ursachen der Hintergründe zu dem 11.September 2001 werden weltweit immer mutiger öffentlich gestellt. Das Heer der Vereinigten Staaten von Amerika steht mit seinen Verbündeten in muslimischen Ländern auf verschiedenen Kontinenten und stösst in der Weltbevölkerung auf grösser werdende Ablehnung.

So ist es kein Wunder, dass der Komplex aus Konzernen und Militärs zu verhindern sucht, dass verschiedene Gruppen gemeinsame Werte der Menschlichkeit finden und feststellen könnten, dass sie keinen Krieg brauchen. Dieses Verständnis füreinander wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert und nur danach getrachtet, Zwietracht zu säen. Dazu passt auch fabelhaft die heute veröffentlichte Aussage über Polen zu Beginn des 2.Weltkrieges.

Yavuz Özoguz schrieb dazu heute bei Muslim-Markt folgende Gedanken:

Der „Gruß“ der westlichen Welt an die Muslime zum Fest

Gestern, am Vorabend des Festes, hat die Bundeskanzlerin einen Karikaturisten geehrt, der für seine aus muslimischer Sicht als Volksverhetzung empfundenen Veröffentlichungen bekannt ist (und für sonst nichts). Und der Krieg der Westlichen Welt gegen den Islam nimmt immer absurdere Züge an!

Einen “gelungeneren“ Zeitpunkt hätte sie sich wohl kaum aussuchen können! Am Vorabend eines der beiden größten Feste des Islams und der Muslime ehrt die Bundeskanzlerin eine Person, von der nichts anderes bekannt ist, als dass sie mit üblen Karikaturen den Propheten des Islam beleidigt hat. Es bedarf wirklich eines ausgeklügelten und sehr “feinfühligen“ Ideenreichtums, seine Verachtung gegenüber der eigenen muslimischen Bevölkerung derart offensiv und massiv vorzunehmen; denn ein anderer Zeitpunkt war offenbar nicht möglich. In ihrer Rede betont sie dann auch gleich, worum es ihr geht und was ihr hauptsächliches Lebensziel ist, denn selbst in dieser Rede darf Israel nicht fehlen (obwohl es schon schwer war, einen Bezug herzustellen):

„Denn in der Unternehmenssatzung eines großen deutschen Verlags werden in fünf gesellschaftspolitische Unternehmensgrundsätze genannt, unter anderem zur Förderung der europäischen Einigung, zur Sicherung des Existenzrechts Israels oder zur Verteidigung der sozialen Marktwirtschaft, um drei von ihnen zu nennen. Ein Problem mit der Meinungsfreiheit? Natürlich nicht, vermute ich.

Der heutige Tag kann uns für unser Thema „Pressefreiheit in Europa“ da bin ich sicher Orientierung geben. Bei dem Mann, den Sie heute auszeichnen, dem dänischen Zeichner und Karikaturisten Kurt Westergaard, geht es um die Meinungs- und Pressefreiheit. Bei ihm geht es darum, ob er in einer westlichen Gesellschaft mit ihren Werten seine Mohammed-Karikaturen in einer Zeitung veröffentlichen darf, ja oder nein, egal ob wir seine Karikaturen geschmackvoll finden oder nicht, ob wir sie für nötig und hilfreich halten oder eben nicht. Darf er das? Ja, er darf.“

Fast ist man gewillt weiter zu fragen: Darf man auch einen Heiligen Qur’an öffentlich verbrennen? Ja man darf. Darf ein deutscher Oberst ungestraft Befehle erteilen, die zum gewaltsamen Tod von rund 100 Zivilisten führen? Ja er darf. Dürfen die zwei größten deutschen Verlage die Meinung eines Bundesbankers, dass fast alle Missstände dieses Landes auf den Islam zurück zu führen seien, derart puschen, dass auch wirklich niemand es überhören kann? Ja sie dürfen. Und darf ein Innenminister eine Hilfsorganisation, die Waisenkinder in über 70 Ländern versorgt, verbieten, weil sie auch Waisenkinder im Gaza-Streifen versorgt und das eine “Entlastung“ für die Hamas sei? Ja er darf. Und darf man ein Schweinekadaver vor einer Moschee liegen lassen, ohne dass die Medien davon berichten? Ja man darf.

Eigentlich kann man eher zusammenfassend feststellen: Gegen den Islam und die Muslime darf man inzwischen einfach fast alles, und es ist eher überraschend, mit welcher Geschwindigkeit diese täglich zunehmende Volksaufhetzung erfolgt! Wann werden die ersten Moscheen im Land brennen und wann die ersten Muslime? Inzwischen ist wirklich kein Tabubruch mehr unvorstellbar.

Kritische Leser, die nach wie vor diesen weltumfassenden Krieg der Westlichen Welt gegen den Islam und die Muslime übersehen wollen, werden zurecht behaupten, dass die Bundeskanzlerin ja selbst den volksverhetzend wirkenden Autor kritisiert habe. Aber die gleiche Bundeskanzlerin lobt die Blätter, in denen jene Hasspredigten erschienen sind. Weiterhin werden jene Kritiker einwenden, dass die Bundeskanzlerin die Bücherverbrennung in den USA ebenfalls nicht gutheißt. Ja man könnte sogar noch weiter gehen, dass scheinbar in der gesamten US-Elite, von der Außenministerin über den Präsidenten bis hin zu einem General, viel Kritik an der geplanten Bücherverbrennung laut geworden sei. Aber zumindest Letzterer gibt vor, mehr Sorge um seine Soldaten zu haben als um die ethischen Aspekte. Sein Statement wirkt jedoch eher wie eine Aufforderung an alle Muslime, den Kampf gegen seine Soldaten zu erhöhen, damit endlich einmal richtig zurückgeschlagen werden kann. Es verwundert aber, dass niemand die Frage stellt, warum ausgerechnet in diesem Jahr am 11. September die Qur’ane verbrannt werden sollen und nicht die Jahre zuvor. Nun, dieses Jahr ist die Konstellation so, dass der 11. September auf den großen muslimischen Feiertag fällt. Das war die Jahre zuvor nicht der Fall.

Während ich diesen Artikel schreibe, ruft die Reporterin eines lokalen Radiosenders an, um mich zum Thema zu befragen, da man morgen eine Sondersendung gestalten wolle. Immer wieder fragt sie nach den Reaktionen unserer Gemeindemitglieder und der Muslime. Ich antworte sachlich, gehe auf die angepeilte Spaltung der Gesellschaft ein, die einen Sündenbock für die Fehler (und sogar Verbrechen?) der Führungsschicht sucht usw.. Sie hakt aber immer wieder nach, welche “Empörung“ usw. bei uns herrsche. Fast habe ich den Eindruck, als wenn sie es wünscht, dass wir irgendeine verrückte Tat planen. Und da wird es mir erst richtig deutlich. Kann es sein, dass diese ganze Propaganda dazu dient, irgendjemanden zur Weißglut zu bringen, dass ein wahnsinniger Fanatiker irgendetwas Wahnsinniges tut? Und falls man solch einen Wahnsinnigen in echt nicht findet, dann wird es genügend Agenten geben, die den Job erfüllen, den die propagandistische Vorbereitung wurde ja perfekt inszeniert!

Doch während der Westlichen Welt jene Angst vor wahnsinnigen Verrückten eingetrichtert wird, merken die Bürger nicht, dass sie bereits von wahnsinnigen Verrückten in diese Angst getrieben werden! Und Wahnsinnige sind zu allem fähig; das gilt auch für nichtmuslimische Wahnsinnige. Doch niemand möchte wahrhaben, dass die Westliche Welt zunehmend in den Wirkungskreis solcher Wahnsinniger geraten ist. Gott bewahre die Menschen, die sich so viel Wahnsinn gar nicht vorstellen können, und schon gar nicht in der Politik. Aber war es nicht wahnsinnig die größte Verschuldung der Westlichen Welt durch noch mehr Verschuldung in den Griff bekommen zu wollen?

Ganz nebenbei stellt sich aber auch die Frage an uns Muslime! Wie ist unsere koordinierte Reaktion? Zwei der im Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland organisierten Verbände, beide nicht mehr Ansprechpartner des Innenministers, haben auf ihren Internetseiten ihre Empörung zum Ausdruck gebracht, aber eben nur zwei! Von den anderen ist bisher nichts zu vernehmen. Hier mögen zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen, so auch ein Zeitfaktor bezüglich des Festes, aber auch Faktoren des Eingeschüchtertseins. Jede Schweigsamkeit der Muslime wird aber zu noch weiteren, noch schlimmeren Aktionen führen, angeheizt und aufgepeitscht von einer wild gewordenen Medienlandschaft, die sich am Konflikt von Menschen ergötzt.

Besonnenheit ist sicherlich das Gebot der Stunde, aber auch die Entschlossenheit, für die Wahrheit einzutreten, unabhängig davon, wie viel Wahnsinn noch auf uns hernieder prasseln wird. Aus religiös-spirituelle Sicht fällt ein Ereignissen ein, dass bei der ersten Offenbarung an den Propheten Muhammad (s.) erfolgte. Der noch junge Imam Ali (a.), der sich bei der Höhle befand und dem Propheten öfters Speise brachte, hörte einen lauten Schrei. Er fragt den Propheten, was das war. Dieser antwortete, dass es der Schrei des Teufels war, der nunmehr seine letzte Hoffnung verloren hat. Und so scheint es, dass der Kapitalismus und Imperialismus, die Markenzeichen der Westlichen Welt, nunmehr alle ihre Hoffnungen verloren haben, so dass sie zu diesen wahnsinnigen Mitteln greift, um ein letztes Mal gegen den Islam und die Muslime aufzuschreien. So Gott will, ist es so.

Quelle: Muslim Markt, Der „Gruß“ der westlichen Welt an die Muslime zum Fest – 9.September 2010

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