„Militärische Luftfahrtindustrie wird kaputt gemacht“
Eine Gewerkschaft hatte im ursprünglichen Sinn die Interessen ihrer Mitglieder als einer geschlossenen Gruppe gegenüber dem Arbeitgeber gegen dessen maximalem Profitstreben und der Regierung zu vertreten. Das Ziel war es, eine Ausbeutung der Arbeiter und Angestellten zu verhindern und angemessene Löhne, Arbeitsbedingungen und -zeiten durchzusetzen – mit Verhandlungen, Arbeitsniederlegungen oder Demonstrationen.
Im Falle der IG Metall galt das besonders für ganze Industriezweige mit ihren Produktionsanlagen. Die Mitarbeiter verlangten mit Recht menschenwürdige Arbeitsbedingungen, um nicht wie Hunde behandelt zu werden. Zu einem anständigen friedlichen Leben gehört es, dass man sich seinen Lebensunterhalt nicht dadurch verdient, indem man mit dafür sorgt, dass andere mit Waffen und militärischer Gewalt bedroht oder getötet werden.
Aber genau das verteidigt die IG Metall. Sie will angeblich Wohlstand für ihre Mitglieder auf Kosten anderer und unterstützt irrsinnigerweise als hinterlistiges Sprachrohr die Rüstungsindustrie, bei der Deutschland weltweit den dritten Platz belegt. Anstatt sich für die Schaffung von Arbeitsplätzen in der zivilen Produktion einzusetzen, entlarvte sie sich als Kriegstreiber und kritisierte das Sparpaket des deutschen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg.
Wie die Tagesschau am 14.September berichtete, wollen der EADS-Gesamtbetriebsratschef Thomas Pretzl und der IG-Metall-Konzernbetreuer Bernhard Stiedl einen Abbau von Stellen in der Rüstungsindustrie verhindern, der durch die Einsparung von 9,3 Milliarden Euro durch das Verteidigungsministerium droht.
Sie sind nicht damit einverstanden, dass
– 15 Transall-Transportflugzeuge und 100 Tornado-Kampfflugzeuge in ihrer Betriebsbereitschaft eingestellt werden
– 37 Eurofighter für die Bundeswehr abbestellt werden
– 25 anstelle von 60 Airbus-Militärtransporter A400M benötigt werden
– das Nachfolgeprogramm zum Bau des unbemannten Aufklärungsflugzeugs Talarion wegfallen könnte
„Wenn Talarion nicht kommt, wenn man hier den Anschluss verpasst, wird es uns in Zukunft wohl nicht mehr geben“,
warnte Pretzl.
„Wir finden es nicht gut, wenn mit deutschen Steuergeldern ausländische Rüstungsgüter gekauft werden. Wir hätten die Wertschöpfung lieber in Deutschland.
Wir werden als IG Metall diesem Streichkonzert nicht tatenlos zusehen und deshalb dagegen mobilisieren und zu Aktionen aufrufen.
Würden die Einsparpläne des Verteidigungsministeriums umgesetzt, werde es in Zukunft in Deutschland keine militärische Luftfahrtindustrie mehr geben.“
kündigte Stiedl laut Tagesschau an.
sagte Stiedl.
Was für ein moralischer Niedergang der Gewerkschaften – allein schon offenbart durch das Wort „Wertschöpfung“ – sich hier darstellt, muss nicht weiter kommentiert werden.
Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/igmetallruestung100.html