NATO-Seemanöver NOCO 2010 probt Kaperung eines Staates – Unternehmen „Göttertrank“ II.

Von der Wiederauflage des „Unternehmen Göttertrank“ auf der Insel Pordoselene und von Moorhühnern

Nach einer Mosaik-Comic-Serie befahl Andronikus II., Kaiser von Byzanz im Jahre 1284 seinen Generälen mit einer Flotte zu der Insel Pordoselene, die in der Nähe der Insel Lesbos vor der kleinasiatischen Küste liegt, zu fahren und dort die Einwohner mit militärischer Gewalt zu zwingen, die ausstehende Tributzahlung, die aus der Lieferung von dem dort hergestellten köstlichen Wein bestand – seinen Lieblings-Göttertrank – einzutreiben.

Die Einwohner von Pordoselene haben die Tributzahlungen an den Herrscher des Byzantinischen Reiches verweigert. Wenn der Kaiser für den Wein bezahlt, würden fairen Handelsbeziehungen nichts im Wege stehen und Andronikus bräuchte nicht auf sein Lieblingsgetränk zu verzichten, ist die Ansicht auf der Insel. Der Feldzug unter Leitung des unfähigen Centurios scheitert kläglich und die Angreifer mussten auf einem Floss nach Hause paddeln… Wie es dazu kam, ist im Sammelband Runkel-Serie 6 – Auf der Insel Pordoselene nachzulesen.

Unweigerlich wird man an diese Geschichte erinnert, wenn man das Thema des NATO-Grossmanövers „Northern Coasts 2010“ (NOCO 2010) betrachtet, das zur Zeit vom 13. bis 24. September im Finnischen und Bottnischen Meerbusen in der nördlichen Ostsee durchgeführt wird. Das Seegebiet eignet sich dafür gut auf Grund seiner flachen Gewässer und vielen Inseln. (1)

Das Zusammenspiel der Armeen der beteiligten Länder und Operationen in küstennahen Gewässern werden erprobt, um mit militärischer Gewalt ein Friedensabkommen zwischen zwei verfeindeten Ländern zu erzwingen. Um die NATO nicht als Aggressor dastehen zu lassen, steht die angenommene Intervention der dreizehn Länder selbstverständlich wie im bitteren realen Leben unter UNO-Mandat, die ein Waffenembargo verhängt hat. See-, Luft- und Landestreitkräfte sollen vereint eine „Friedensinvasion“ an Land der betreffenden Länder durchführen und die eroberten Seehäfen sichern.

Das Manöver zu Wasser, zur Luft und zu Land wird von drei finnischen und schwedischen Filmteams, den Combat Camera Groups, dokumentiert und ein Teil davon ist auf dem Youtube-Channel der Finnish Defence Forces zu sehen wie dieses: „Northern Coasts 2010“ Landing exercise with Finnish Coastal Jaegers – ein völlig abnormer Anblick, diese ewige Kriegsspielerei für den Ernstfall!

Leutnant Tommy Kangasmaa ist für die tägliche Aktualisierung der Videos verantwortlich, die Erlaubnis zur Veröffentlichung im Internet würde jedoch erst erfolgen, wenn der Anblick der Schiffe schön wäre. Die Bearbeitung des Fotomaterials und die Videobearbeitung ist sehr aufwändig und kann bis spät in die Nacht und weit in den nächsten Tag hinein dauern, hiess es entschuldigend zu der zeitlichen Verzögerung der Youtube-Einbindungen. (1)

Ein Mitarbeiter der finnischen Armee meinte, dass das Manöver den Finnen ermöglicht, ihre Talente zu zeigen und was so ein kleines Land mit geringen Ressourcen zu bieten hat. Menschen aus verschiedenen Ländern ergibt sich die Gelegenheit, sich zu treffen und so einander und die jeweils anderen Kulturen,kennenzulernen und damit Sicherheit zu schaffen. Dazu würden einem doch glatt viele zivile andere Möglichkeiten einfallen ausser der, hier im finnischen Moor gemeinsam wie die Moorhühner durcheinanderzuflattern und sinnlos im Dreck herumzukriechen.

Deutschland, Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Polen, Estland, Lettland, Frankreich, USA, Großbritannien, Niederlande und Belgien sind die teilnehmenden Staaten, die sich militärisch um den Friedenserhalt sorgen, Finnland ist der Gastgeber. Der Hafen der Stadt Turku am Fluss Aurajoki ist der Ausgangspunkt der Flotte.

Laut Pressemitteilung, in der der Begriff „NATO“ nicht vorkommt, nehmen fünfzig Schiffe, zehn Hubschrauber, fünfundzwanzig Flugzeuge und mehr als 3.000 Soldaten an der Invasionsübung teil.

„Die Deutsche Marine beteiligt sich an diesem Seemanöver auf See mit der Fregatte „Augsburg“, dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“, dem Minenjagdboot „Fulda“, dem Mienentauchereinsatzboot „Rottweil“, den Schnellbooten „S 76 Frettchen“ und „S77 Dachs“, dem Tender „Mosel“ und dem Betriebsstofftanker „Ammersee“ sowie in der Luft mit zwei Bordhubschraubern vom Typ „Sea King“ und einem Seefernaufklärer „P-3C Orion“. Die Luftwaffe unterstützt das Manöver mit zwei „Tornado“-Jagdbombern. Die starke deutsche Beteiligung wird durch die intensive Einbindung von deutschen Soldaten im Führungsstab der Übung unterstrichen und zeigt die Bedeutung von „Northern Coasts 2010″ für die Bundeswehr.“ so der Pressetext. (2) Insgesamt nehmen siebenhundert Soldaten der Bundeswehr an der Übung teil.

Dieser kaputte NATO-Kriegshaufen wird in keinem Land dieser Welt mehr mit Waffengewalt einfallen und neue Kriegsherde anzünden, die bisherigen nicht enden wollenden Kriege sind mehr als genug und diese kostspieligen Spielereien auf Kosten der Volkswirtschaften muss auch endlich ein Ende haben.

Quellen:
(1) http://www.puolustusvoimat.fi/portal/puolustusvoimat.fi/!ut/p/c5/xZHNjqJAFIWfpR-grSooQJYISAFCKQWibIiiTfMn2iB_Tz8mnUlm085qxnuWJ_d8yTkgAg9dDl2WHtqsvhxKsAORGBucOCcWRDK1nQU06QpupdUaqZQHIdhBHLN8vJpTMXn55NltkI7-pPeOtqQMYo7lBsf01mZBM7GiRi7MRkd_h9CR0Xa50RWtc–98vbIip7RDPjch-jbF3nd1l0DI2OtYmgyLZD9QOKNQHz6Tz3p24c_nAKBS-rqDPYgkn5K4SgG_u9O6sZn3A0pyag-6gniTZ5vzbZoBl9TBid3KSswYrnKs6JcMViPj4qgW2STo488bEbntNyQj9Ly6r8wxRcwhRcwpf_PxC_YE79gT_xv9rRAlB2rWZ9UMzjjeGHO8wKGEhIkLCEMws-kGbTa6TVd827YX9gxSQrBu6–0rJwU–UfiXdZ7AT10d0XbwT6kx3ebM371SWLoJYEilQSBaulFPkWnPVuqzHRtOyGzU7MgwhGaZ72m7Vo1Adz5JNr8X63MnLLjZGpbXsjvpNlSgWL-zbpZfKC_FyI_2Ql36opuZ5svPKlU9yv9vcyEcIrlV31T3So_mf6t9-ARwZinQ!/dl3/d3/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/?pcid=2e8b7d0043fcc2d38fbdff2be70b87a8
(2) http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-09/17915983-marine-pressemitteilung-pressetermin-northern-coasts-2010-vereint-13-nationen-in-einer-multinationalen-krisenbewaeltigungsuebung-finnland-ist-007.htm

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